Hoffenheim schlägt ganz schwache Fürther

Stefan RommelDavid Kreisl
09. März 201323:43
Firmino schoss die Gäste aus dem Kraichgau schon nach zehn Minuten in FührungGetty
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1899 Hoffenheim hat einen wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg gefeiert. Bei Greuther Fürth siegte die TSG im Kellerduell mit 3:0 (2:0) und hat nun wieder Anschluss an Relegationsrang 16.

Vor 18.000 Zuschauern ging Hoffenheim per Doppelschlag schon früh in Führung. Firmino (10.) und Joselu (16.) trafen nach jeweils tollen Angriffen. Tobias Weis machte dann kurz nach der Pause den Sack schon zu (50.).

Damit hat Hoffenheim die ordentliche Leistung der Vorwoche gegen die Bayern bestätigt und sich im Abstiegskampf mit einem Ausrufezeichen zurückgemeldet. Es war der zweite Sieg in den letzten 15 Spielen und der erste nach zuletzt vier Niederlagen in Folge. Damit ist 1899 bis auf zwei Punkte am FC Augsburg dran.

Fürth bleibt in der Bundesliga weiter ohne Heimsieg und steuert auf einen Negativrekord zu: Noch nie blieb ein Team in einer kompletten Saison ohne Heim-Dreier. Dazu gehen bei den Franken in der Hoffnung auf den Klassenerhalt langsam die Lichter aus.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Fürth mit Park im linken Mittelfeld. Grün ersetzt den verletzten Hesl im Tor. Ansonsten keine Änderungen zur Vorwoche. Hoffenheim mit einigen Änderungen: Beck ist zurück und spielt links hinten. Firmino und Joselu rücken ins Team, De Camargo und Usami müssen weichen. Delpierre ersetzt in der Innenverteidigung Abraham.

10., 0:1, Firmino: Weis hat Zeit und Raum, Firmino startet von rechts mit Tempo ein und Zimmermann pennt. Der Pass kommt genau in den Fuß. Firmino nimmt den Ball an und schiebt aus 14 Metern rechts unten ein.

16., 0:2, Joselu: Wieder ist es Weis, der den entscheidenden Pass in die Tiefe spielt und wieder passt Zimmermann nicht auf. Volland entwischt und legt am Sechzehner quer. Joselu ist alleine vor Grün und schiebt aus elf Metern rechts unten ein.

50., 0:3, Weis: Mavraj spielt Pekovic hoch an. Weis läuft Pekovic an und holt sich nach dessen schlampiger Ballannahme den Ball. Weis geht mit Tempo auf den Sechzehner zu, legt auf Joselu raus. Der spielt nochmal zurück zur Mitte, wo Weis nur noch einschieben muss. Erstes Bundesligator überhaupt im 87. Spiel.

66.: Volland flankt von rechts zur Mitte. Grün lässt den einfachen Ball fallen. Weis ist da und nagelt den Ball aus vier Metern nur an die Latte.

Fazit: Absolut verdienter Sieg für ordentliche Hoffenheimer gegen Fürth, das an diesem Tag seine Tauglichkeit für die Liga zu keinem Zeitpunkt unter Beweis stellen konnte.

Der Star des Spiels: Tobias Weis war enorm präsent in der Defensive. Dass er aber offensiv sogar noch besser sein würde, war so nicht erwartet worden. Bereitete die ersten beiden Treffer mit überragenden Zuspielen in die Tiefe vor, eroberte den Ball vor dem entscheidenden 0:3 und schloss den Konter auch noch selbst ab. Weis' erstes Bundesligator überhaupt im 87. Spiel.

Der Flop des Spiels: Matthias Zimmermann war bei den frühen Gegentoren zweimal nicht im Bilde und ließ seinen Gegenspieler fahrlässig entwischen. Spielte in der Folge total verunsichert, brachte kaum einen Ball zum Mitspieler. Stabilisierte sich wenigstens in der zweiten Halbzeit. Fiel insgesamt in einer schreckend schwachen Mannschaft aber noch ein bisschen ab.

Die sportal-Einzelkritiken von Fürth-Hoffenheim

Der Schiedsrichter: Knut Kircher hatte eine teilweise ruppige Partie zu leiten, tat dies aber gewohnt unaufgeregt und souverän. Lag auch bei den persönlichen Strafen richtig.

Die Trainer:

Ludwig Preis setzte auf Park im linken offensiven Mittelfeld. Musste schon in der Anfangsphase positionsbedingt wechseln, als sich Geis verletzt hatte. Zimmermann erwischte einen rabenschwarzen Tag - Preis ließ ihn trotzdem auf dem Feld.

Marco Kurz bewies ein goldenes Händchen mit seinen Umstellungen. Firmino und Joselu durften beide von Beginn an ran und trafen mit dem jeweils ersten Torschuss zur beruhigenden Führung. Ochs auf rechts und Beck links hinten machten ebenfalls ein ordentliches Spiel. Kurz stellte Beck später wieder auf rechts und Thesker auf die linke Seite.

Das fiel auf:

  • Hoffenheim gehörte das Mittelfeld-Zentrum. Weis und William räumten rigoros ab und setzten zudem auch entscheidende Akzente in der Offensive. Dem hatte Fürth in Person von Fürstner, Varga und Lex kaum etwas entgegenzusetzen. SPOX
  • Endlich blitzte mal wieder die spielerische Klasse von Firmino und Joselu auf, die die Fürther Abwehr ein ums andere Mal gehörig durcheinander würfelten.
  • Besonders Fürths rechte Seite war ein Problemfall: Zimmermann sah kein Land, leistete sich unglaubliche Konzentrations- und Stellungsfehler. Allerdings fehlte ihm auch die Unterstützung durch Fürstner und Klaus.
  • Die Gastgeber fanden nie richtig ins Spiel, wirkten wie eine naive Jugendmannschaft gegen ein abgezocktes Herrenteam. In der Form hat Fürth in der ersten Liga nichts zu suchen.
  • Hoffenheim hörte auch nach dem 3:0 nicht auf, aggressiv zu bleiben. Die Gäste ließen keinen Zentimeter nach, zeigten einen tollen Charakter. Ein sehr großer Hoffnungsschimmer für die Aufgaben in der Zukunft.

Fürth - Hoffenheim: Daten zum Spiel