KAA Gent - VfL Wolfsburg 2:2: Wölfe verspielen 2:0-Führung kurz vor Schluss

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25. Oktober 201900:00
Der VfL Wolfsburg ist weiter ungeschlagen in dieser Saison.getty
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Der VfL Wolfsburg bleibt auch nach seinem Topduell in Gent ungeschlagen. Doch am Ende herrschte Enttäuschung.

Wout Weghorst und Co. stürmten wild gestikulierend auf den russischen Schiedsrichter Sergej Iwanow zu - doch alle Diskussionen änderten nichts mehr. Ein umstrittener Last-Minute-Gegentreffer hat den VfL Wolfsburg im Europa-League-Spitzenspiel bei KAA Gent einen großen Schritt Richtung Gruppensieg gekostet. Durch den mit hohem Bein erzielten Treffer von Roman Jaremtschuk (90.+4) musste sich der VfL nach einem lange dominanten Auftritt mit einem 2:2 (2:1) begnügen. Und das fiel schwer.

"Das Bein war gestreckt, das war gefährlich", sagte Weghorst, der nicht nur wegen der schwer einzuschätzenden Schlussszene über den Schiedsrichter schimpfte: "Der war nicht sehr stark."

Wolfsburg (5 Punkte) führt die Tabelle zwar vor dem punktgleichen Tabellendritten der belgischen Meisterschaft an. Doch es bleibt enger, als es sich die Wölfe nach einem couragierten Auftritt erhofft hatten.

Torjäger Weghorst brachte den Bundesliga-Zweiten schon früh mit 1:0 (3.) in Führung, es war sein erstes Europacup-Tor in dieser Saison. Joao Victor erhöhte nach feinem Dribbling auf 2:0 (24.). Gent kam vor der Pause durch Jaremtschuk (41.) heran, der beim späteren Ausgleich mit seinem Fuß auf Höhe des Kopfes von Marcel Tisserand war.

"Wir sind natürlich unmittelbar nach dem Abpfiff enttäuscht über den späten Ausgleichstreffer. Das Tor war vielleicht nicht ganz regulär", meinte Wölfe-Coach Oliver Glasner, der nicht die Schuld beim Schiedsrichter suchte: "Der Ausgleich hat sich auch etwas abgezeichnet, muss man ehrlich sagen. Wir nehmen den Punkt mit und trauern dem Sieg nach."

VfL Wolfsburg fordert Rote Karte gegen Gent

Vor der Partie hatte der VfL ein Lob aus prominentem Munde erhalten - von Bundestrainer Joachim Löw. Bei einem Termin des DFB-Sponsors Volkswagen in Wolfsburg betonte Löw, dass die Wölfe auf ihn einen "sehr stimmigen" Eindruck machten. "Was ich und was wir gesehen haben, ist gut", sagte der 59-Jährige der Braunschweiger Zeitung. Löw bezeichnete Maximilian Arnold zudem als "Motor im Spiel" des VfL.

Und Arnold sollte in der Ghelamco Arena in Ostflandern gleich seine Qualitäten unter Beweis stellen. Sein Geistesblitz ging dem frühen Führungstreffer voraus, Tisserand legte schließlich auf Weghorst quer. Die Gäste drückten danach weiter aufs Tempo. Von einer Dominanz der zuletzt in elf Heimspielen hintereinander siegreichen Belgier war nichts zu spüren.

Die Mannschaft des dänischen Trainers Jess Thorup deutete zwar ihre Qualitäten im Offensivspiel an, die Wölfe blieben aber vor dem Pausenpfiff das gefährlichere Team. Schon beim 1:1 am vergangenen Samstag bei RB Leipzig hatte Glasners Mannschaft eindrucksvoll bewiesen, dass sie auch mit Klubs auf Champions-League-Niveau mithalten kann.

Im zweiten Durchgang in Gent gerieten die Wölfe in Gefahr, hielten aber lange erfolgreich dagegen. Die Wölfe forderten nach einer vermeintlichen Notbremse eine Rote Karte - Josip Brekalo war in aussichtsreicher Position ausgebremst worden. Doch es gab nur eine Gelbe Karte für Michael Ngadeu-Ngadjui (54.).

Jeffrey Bruma verpasste danach die Chance zur Entscheidung (69.), bevor es am Ende ganz bitter wurde. Frustbewältigung kann der VfL am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) gegen den FC Augsburg betreiben.