Arturo Vidal soll dem Mittelfeld des FC Bayern neue Aggressivität geben, für 37 Millionen Euro wechselte der Chilene von Juventus Turin nach München. Jetzt meldete sich Vidal ausführlich selbst zu Wort: Der Mittelfeldmann genießt seine Spitznamen, sprach über seine weiche Seite - und erklärte seine Entscheidung für den Rekordmeister und für Trainer Pep Guardiola.
Ehe er dem FC Bayern zusagte, hatte Vidal die Rücksprache mit Chiles Nationaltrainer Jorge Sampaoli gesucht und in der Sport Bild berichtete er jetzt: "Wir beide waren einer Meinung, dass Pep einer der besten Trainer der Welt ist. Unser Spiel bei Chile beinhaltet viele Elemente von Guardiola."
Sampaoli habe "sofort gesagt, dass das eine super Option für mich ist. Gerade hinsichtlich meines Wunsches, endlich die Champions League zu gewinnen. Die Entscheidung für Bayern fiel mir daher leicht." Damit hielt Vidal letztlich doch noch Wort, bereits 2011 hatte er den Münchnern zugesagt. Stattdessen wechselte er damals aber nach Turin, inzwischen kam raus, dass sein damaliger Klub Leverkusen Vidal für Bayern gesperrt hatte.
"Damals wurde über dieses Thema tatsächlich viel geredet, darum bin ich froh, dass die Wahrheit zu den Umständen meines damaligen Wechsels nun ans Licht kommt", betonte der Mittelfeldmann weiter. "Ich bin ein Mann des Wortes. Wenn ich ein Versprechen gebe, dann halte ich es auch. Doch alles hat auch sein Gutes. Ich erlebte eine schöne Zeit bei Juve und bin als Spieler noch mehr gereift. Davon profitiert nun auch der FC Bayern."
Vidal: "Habe mir diesen Ruf erarbeitet"
Jetzt kommt Vidal als Champions-League-Finalist, auch die Pleite im Endspiel der Königsklasse gegen Barcelona habe ihren Teil zu seiner Entscheidung beigetragen: "Jeder Spieler möchte die Champions-League-Trophäe irgendwann in seiner Karriere in den Händen halten. Ich hatte einfach das Gefühl, dass es mit dem FC Bayern nun klappen könnte. Mit gefiel vor allem der Respekt, den der FC Bayern bei seinen Gegnern genießt."
Vidals Job wird es unter anderem sein, den Gegner an diesen Respekt auch auf dem Platz zu erinnern. Mit seiner Rolle als Aggressive Leader hat er kein Problem: "Ich bin stolz darauf, denn ich habe mir diesen Ruf erarbeitet. Gerade der Name "Krieger" beschreibt sehr gut meine Spielweise: Ich spiele Fußball mit sehr viel Leidenschaft und bringe mein ganzes Herz für die Mannschaft ein. Das will ich auch beim FC Bayern tun."
"Der private Arturo ist durchaus sensibel"
Dabei verfolgt Vidal, der international den Ruf als knallharter Abräumer, häufig am Rande der Legalität, innehat, ein klares Motto: Hart, aber fair. "Das Image kommt wohl von meiner Härte, die mein Spiel prägt. Meine Angriffe gelten dabei immer dem Ball, nie dem Gegner. Ich hoffe, dass das bei meinen Aktionen auch so rüberkommt. Ich bin kein Typ, der versucht, aufs Foul zu gehen. Was ich will, ist der Ball", stellte er weiter klar.
Gleichzeitig sei es in seiner Rolle "unvermeidlich, dass mal das eine oder andere Foul passiert". Dennoch gibt es auch die andere Seite des 69-fachen Nationalspielers: "Der private Arturo ist durchaus sensibel. Zu Hause bin ich ein ruhiger Typ, gerne lustig, immer positiv. Wenn ich allerdings auf den Rasen gehe, habe ich eine andere Persönlichkeit. Dann spüre ich das Adrenalin in mir steigen und den Drang, unbedingt gewinnen zu wollen."