Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, hat sich zur großen Aufregung nach dem Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach geäußert. Die Domstadt hatte trotz der steigenden Corona-Zahlen 50.000 Zuschauer zugelassen.
"Ich habe das Gefühl, dass wir im Fußball immer gerne als Sündenböcke hingestellt werden", sagte Baumgart in der "ran Bundesliga Webshow" und stellte klar: "Da sind ganz andere in der Verantwortung, die seit zwei Jahren die Möglichkeit haben, klar zu agieren, und das tun sie nicht",
Die Themen seien "zu wichtig, um sie auf dem Rücken der Fußballer auszutragen", ergänzte Baumgart: "Wenn 35.000 Pflegekräfte in zwei Jahren verschwinden, dann liegt das nicht an den Fußballern, sondern ganz klar an den fehlenden Konzepten. Wenn es in einem Land wie Deutschland nicht geschafft wird, genügend Intensivbetten zur Verfügung zu stellen, dann stelle ich mir die Frage, wer hier welche Verantwortung trägt.
Der Köln-Coach erwarte, dass die Verantwortlichen, ihre Aufgaben "wahrnehmen und nicht mit dem Finger auf andere zeigen". In der Impf-Diskussion hat Baumgart ebenfalls eine klare Haltung.
"Ich bin ganz klar jemand, der für die Impfung ist, auch für die Boosterimpfung. Ich stelle mich da auch gerne zur Verfügung, wenn man gemeinsam etwas machen kann", sagte er und schob nach: "Aber ich lasse mich nicht als Sündenbock hinstellen und das finde ich sehr traurig mittlerweile. Ich hoffe, dass wir unser normales Leben aufrecht erhalten können. Wenn das nicht geht, werden wir aber natürlich auch alles mittragen, was dazu beiträgt, diese Pandemie in den Griff zu kriegen."
Außerdem sprach Baumgart über sein Karnevals-Kostüm (Einhorn), mit dem er am 11. November zum offiziellen Start Faschings-Zeit beim Training aufgetaucht war. "Ich habe das Outfit von meiner Tochter geklaut und fand es einfach witzig. Da war jetzt kein großer Gedanke dahinter. Ich habe mir noch eine Perücke und eine Brille aufgesetzt und dann war's das. Wenn man in Köln Trainer ist, finde ich, ist das zu Karneval auch einfach passend."