Frauen-Bundesliga: Krachende Niederlage für Wolfsburg - Euphorie beim FC Bayern

SID
14. Mai 202315:00
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Der VfL Wolfsburg hat in der Frauen-Bundesliga überraschend eine krachende Niederlage einstecken müssen. Bayern München ist der Titel kaum noch zu nehmen.

Partylaune in München: Am drittletzten Spieltag der Frauenfußball-Bundesliga ist die Vorentscheidung im Titelkampf zugunsten des FC Bayern gefallen.

Nach dem überraschend deutlichen 0:4 (0:2) des Champions-League-Finalisten VfL Wolfsburg beim Tabellendritten Eintracht Frankfurt haben die Bayern vier Punkte Vorsprung auf die Titelverteidigerinnen. Nationalstürmerin Lea Schüller war schon nach den "Big Points" im Topspiel gegen die TSG Hoffenheim vom Triumph im Meister-Rennen überzeugt. "Ich glaube, das lassen wir uns jetzt nicht mehr nehmen", sagte die Matchwinnerin nach dem 1:0 (1:0) der Spitzenreiterinnen gegen den Vierten.

Schüller hatte die Münchnerinnen mit ihrem Kopfballtor (26.) nach einer Ecke von Klara Bühl jubeln lassen. Trainer Alexander Straus bemängelte zwar die fehlende Effizienz, stellte angesichts der anhaltenden Personalprobleme aber fest: "Die Erleichterung über den Sieg ist natürlich groß. Ich bin stolz darauf, was das Team geleistet hat."

Der viermalige Meister aus München feierte den 15. Liga-Sieg nacheinander. In den ausstehenden Partien müssen die Bayern noch in Leverkusen und zu Hause gegen Potsdam antreten - der Titelgewinn scheint sicher.

Frauen-Bundesliga: Turbine Potsdam endgültig abgestiegen

Am anderen Ende der Tabelle wurde der Abstieg des früheren Serienmeisters Turbine Potsdam besiegelt. Im Karl-Liebknecht-Stadion herrschte Lethargie. Als der Potsdamer Abstieg nach langem Anlauf besiegelt war, konnten viele Spielerinnen den tiefen Fall des früheren Topklubs nur noch mit leeren Blicken hinnehmen. "Es ist eine sehr bittere Erfahrung, die nur schwer in Worte zu fassen ist", beschrieb Kapitänin Jennifer Cramer bei MagentaSport die trübe Stimmung nach dem 1:5 (1:4) gegen Bayer Leverkusen: "Wir müssen das jetzt erst einmal sacken lassen und uns sammeln."

Durch die Pleite kann der Traditionsverein aus Brandenburg als Schlusslicht nicht mehr das rettende Ufer erreichen und steht als erster Absteiger fest. Dabei zählte der 1971 gegründete Klub viele Jahre lang zu den erfolgreichsten Frauen-Vereinen Europas. 2005 holte Turbine den UEFA Cup, 2010 folgte der Triumph in der Champions League.

National war Potsdam in der Ära der Trainer-Ikone Bernd Schröder das Maß der Dinge. Je sechsmal gewann der Verein die Meisterschaft in der DDR sowie nach der Wiedervereinigung in der Bundesliga, hinzu kamen drei Erfolge im DFB-Pokal.

In der vergangenen Saison hatte Turbine noch das Pokalfinale erreicht und als Bundesliga-Vierter nur knapp die Champions-League-Qualifikation verpasst. Nach geräuschvollen Turbulenzen in der Klubführung und mehreren Trainerwechseln folgte nun der rasante Absturz. Bereits seit dem 4. Spieltag belegten die Potsdamerinnen den letzten Tabellenplatz.