Erling Haalands Berater Mino Raiola und Vater Alf-Inge Haaland reisen nach ihren Treffen mit Real Madrid und dem FC Barcelona offenbar weiter nach England, um dort mit vier Premier-League-Giganten zu sprechen und den Markt weiter zu sondieren. Das berichten spanische Medien, darunter die Mundo Deportivo, übereinstimmend am Freitag.
Bei den Klubs, bei denen Haaland senior und Raiola am Freitag vorstellig werden sollen, handele es sich den Berichten zufolge um den FC Chelsea, Manchester City, den FC Liverpool und Manchester United. Besonders United wurde in der Vergangenheit immer wieder mit einem Transfer von Haaland in Verbindung gebracht.
Kommentar zur Haaland-Zukunft: Dortmund muss das Sancho-Theater verhindern
Die von Haalands einstigem Förderer bei Molde, Ole Gunnar Solskjaer, trainierten Red Devils sollen einem Bericht des Mirror zufolge bereits 2019 vor einem Transfer des heute 20 Jahre alten Ausnahmestürmers gestanden haben, allerdings platzte der Wechsel angeblich aufgrund einer Zeitzonenpanne.
Am Freitag wollten weder Chelsea-Trainer Thomas Tuchel noch Solskjaer etwas zu den angeblichen Treffen ihrer Klubs mit der Haaland-Delegation sagen. Es habe den Anschein, als würden sie "ein Rennen um ihn gestalten", sagte Tuchel. Er sei "natürlich ein sehr vielversprechender Spieler, aber für Dortmund." Und Solskjaer meinte, dass er Gerüchte nicht kommentieren wolle.
Deutlicher wurde ManCity-Trainer Pep Guardiola: "Angesichts der aktuellen Preise werden wir keinen Stürmer holen. Es ist unmöglich, wir können uns das nicht leisten. Alle Klubs haben wegen Corona finanzielle Schwierigkeiten."
Haaland- Abgang vom BVB ohne Champions League wahrscheinlich
Statt 2019 bereits zu Solskjaer zu gehen, ging Haaland zu RB Salzburg und von dort aus ein Jahr später in die Bundesliga zu Borussia Dortmund. Beim BVB glänzt der Norweger mit einer beeindruckenden Torquote (49 Tore in 49 Pflichtspielen), nicht nur deshalb wird regelmäßig über einen vorzeitigen Abschied aus Dortmund spekuliert.
Zwar läuft Haalands Vertrag beim BVB noch bis 2024, allerdings soll der ausgehandelte Kontrakt eine Ausstiegsklausel in Höhe von 75 Millionen Euro beinhalten, die im Sommer 2022 gezogen werden kann. Sollte der BVB jedoch in der laufenden Saison die Qualifikation zur Champions League verpassen (aktuell vier Punkte Rückstand auf Platz vier), gilt ein Abgang von Haaland schon im kommenden Sommer als wahrscheinlich.
BVB reagiert entspannt auf Haaland-Gerüchte
Zuletzt hatte Haalands Berater Raiola den Wechsel zum BVB im Januar 2020 in Frage gestellt, wodurch die Thematik eine neue Dynamik erhielt. "Haaland ist der Zeit in seiner eigenen Entwicklung voraus", sagte er gegenüber The Athletic und ergänzte: "Vielleicht war ich zu vorsichtig, als ich sagte: 'Oh nein, lass uns nach Dortmund gehen anstatt irgendwo anders hin.'"
Gut möglich also, dass Raiola mit den Treffen mit den Top-Klubs aus Spanien und England seinen "Fehler" nun frühzeitig korrigieren möchte. Der BVB reagierte jedoch auf das Säbelrasseln des Beraters und die Treffen tiefenentspannt.
"Ich habe gestern noch mit Raiola gesprochen. Wir haben unsere Intention klar gemacht", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc bei Sky und ergänzte gegenüber der Bild: "Wenn die beiden (Raiola und Alf-Inge Haaland, Anm. d. Red.) ein wenig Sonne am Mittelmeer tanken wollen, ist das doch völlig okay."
Nach Informationen der WAZ sollen die Dortmunder Haaland zudem ein Wechselverbot erteilt haben, andere Berichte deuten hingegen an, dass der BVB bei einer Ablösesumme zwischen 150 und 180 Millionen Euro zumindest gesprächsbereit sei.