Mats Hummels von Borussia Dortmund befindet sich seit Wochen in bestechender Form. Beim 0:0 gegen Manchester City war der Innenverteidiger bester Spieler beim BVB. Bundestrainer Hansi Flick muss den 33-Jährigen für die WM in Katar nominieren. Ein Kommentar.
Seit jeher sorgt Mats Hummels mit manchen seiner öffentlichen Statements für Kontroversen und Diskussionen. Schaut man allerdings genau hin, liegt er mit seinen Einschätzungen und Prophezeiungen erstaunlich oft richtig. So auch vor der aktuellen Saison.
"Das war der längste Urlaub meines Lebens", sagte der Innenverteidiger von Borussia Dortmund während der Vorbereitung. "Ich gehe fit in die Saison und weiß, wie wertvoll das ist." Dass er genau dies für den BVB in dieser Spielzeit ist, hat Hummels seitdem mehrfach eindrucksvoll bewiesen.
Seit Wochen befindet sich der 33-Jährige in bestechender Form. Beim 0:0 gegen Manchester City war Hummels mit Abstand bester Spieler beim BVB. Bundestrainer Hansi Flick muss ihn daher für die WM in Katar nominieren.
Zumindest spielt keiner von Hummels' ernsthaften Konkurrenten im Nationaldress seit Monaten so konstant wie er. Gegenüber seinen Dortmunder Mitspielern Niklas Süle und Nico Schlotterbeck hat Hummels ohnehin deutlich die Nase vorn. Aber auch Antonio Rüdiger oder Matthias Ginter befinden sich derzeit nicht in der Verfassung, um gegen Hummels' bisherige Leistungen ankommen zu können.
BVB: Mats Hummels mit bester Formkurve seit Jahren
Es wäre daher ein Witz, würde Flick weiterhin gänzlich auf Hummels verzichten. Der Dortmunder bringt schließlich neben der großen Erfahrung seine beste Formkurve seit Jahren mit. Hummels ist gewohnt stark in der Antizipation, im Stellungsspiel, beim Timing und wirkt auch trotz der aktuell zehrenden Wochen weiterhin topfit.
Auf höchstem Niveau in der Champions League hat er nun drei blitzsaubere Partien abgeliefert, in den beiden Duellen gegen ManCity waren Hummels' Darbietungen fast makellos. Dass Erling Haaland am Dienstagabend in seinen 45 Minuten Einsatzzeit ohne Ballkontakt im Dortmunder Strafraum blieb, war nicht zuletzt Hummels zu verdanken. Im Gegensatz zum BVB erwischte er dazu auch in der Bundesliga noch kein schwaches Spiel.
Hinzu kommt, dass er mit seinem natürlichen Führungsanspruch dem DFB-Team gerade bei einem Turnier guttun würde. Hummels untermalte seine starken Vorstellungen bei der Borussia stets auch mit dem Auftreten eines Leaders, der vorangeht, anweist, dirigiert, korrigiert.
gettyMats Hummels muss zum finalen WM-Aufgebot gehören
Es scheint, als habe ihn die ungewohnte Konkurrenzsituation in Dortmund nach den Verpflichtungen von Süle und Schlotterbeck zusätzlich angestachelt. Man merkt dem seit jeher enorm ehrgeizigen Hummels an, dass er es gegen Ende seiner Laufbahn noch einmal allen beweisen möchte.
Dieser Geist, diese Haltung würde der teils auch unerfahrenen deutschen Nationalmannschaft grundsätzlich gut zu Gesicht stehen - besonders innerhalb der speziellen Atmosphäre, die während der wenigen Tage einer Endrunde herrscht. Es sollte zudem kein Problem sein, Hummels auch kurzfristig ins Team zu integrieren. Schließlich spielte er mit weiteren Führungsfiguren wie Manuel Neuer, Joshua Kimmich oder Leon Goretzka bereits erfolgreich zusammen. Auch ein eingespieltes, souveränes Innenverteidigerpärchen hat sich unter Flick noch nicht gefunden.
Hummels dagegen steht nun seit einer längeren Phase sehr oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Am 10. November kann der nur lauten: auf der Liste des finalen WM-Aufgebots des Bundestrainers.
DFB-Team, Spielplan in Gruppe E bei der WM 2022 in Katar
Datum | Begegnung | Anpfiff |
23. November | Deutschland vs. Japan | 14 Uhr |
23. November | Spanien vs. Costa Rica | 17 Uhr |
27. November | Japan vs. Costa Rica | 11 Uhr |
27. November | Spanien vs. Deutschland | 20 Uhr |
1. Dezember | Costa Rica vs. Deutschland | 20 Uhr |
1. Dezember | Japan vs. Spanien | 20 Uhr |