Borussia Dortmund hat mit Kamal Bafounta vom FC Nantes erneut ein vielversprechendes Talent unter Vertrag genommen. Der 16-jährige Franzose wird bereits mit einem der teuersten Spieler der Welt verglichen.
Ryan Sessegnon ist der neue Gareth Bale. Neymar hat in Vinicius Junior seinen Nachfolger. Auch Cristiano Ronaldo kann sich bald zur Ruhe setzen, steht doch mit Rafael Leao eine Neuauflage bereits in den Startlöchern - man nehme ein Talent, mische Spielweise, Position oder Nationalität dazu und schon hat man einen passenden Vergleich.
Kamal Bafounta beim BVB: Talent zum Schnäppchenpreis
Im Fall von BVB-Neuzugang Kamal Bafounta ist in vielen Medien Paul Pogba das Ergebnis nach Mischung dieser sorgfältig selektierten Ingredienzien: Beide sind Franzosen. Beide spielen im zentralen Mittelfeld. Beide verließen früh ihre Heimat und wechselten zu einem Topklub im Ausland. Zudem ist Bafounta mit 1,93 Meter ähnlich groß wie Pogba.
"Sicher ist, dass er weniger extravagant ist als Pogba", macht Johan Renard, der ehemalige Coach von Bafounta bei Olympique Lyon, den Vergleich gegenüber Goal.com schnell zunichte. "Er hat auch einen anderen Spielstil, aber ich bin sicher, er hat die Fähigkeit, so weit zu kommen wie Pogba."
Auch die Verantwortlichen des BVB trauen Bafounta offenbar eine große Karriere zu. "Er ist zweikampfstark und hat ein gutes Passspiel", beschrieb U17-Coach Sebastian Geppelt dessen Qualitäten nach dem Transfer eher nüchtern. Vergangene Woche verpflichteten die Dortmunder den 16-Jährigen, der zunächst in der Dortmunder U17 spielen soll.
Damit stachen die Borussen angeblich Konkurrenten wie Manchester United, Inter Mailand, den FC Everton oder den FC Sevilla aus. Medienberichten zufolge unterschrieb der Franzose seinen ersten Profivertrag über drei Jahre, der BVB habe 90.000 Euro als Ausbildungsentschädigung zahlen müssen.
Kamal Bafountars Leistungsdaten der vergangenen Saison
Team | Spiele | Tore |
FC Nantes U17 | 15 | 9 |
Frankreich U16 | 5 | - |
Boxtrainer machte Kamal Bafounta fit
Ziel ist aber der möglichst schnelle Durchbruch bei den Profis. "Sie haben keine Angst davor, einen 17-Jährigen aufs Feld zu stellen. Die Bundesliga ist ideal, um sich zu entwickeln", erklärte Vater und Berater Aime Bafounta gegenüber ouest-france.fr den Wechsel. Der ehemalige Profiboxer ist einer der wichtigsten Einflüsse für die Karriere seines Sohnes.
So engagierte er bereits vor einigen Jahren Faycal Omrani als Trainer, um Bafounta junior in eine gute körperliche Verfassung zu bringen. Omrani ist Boxtrainer, betreute bereits mehrere Athleten, die an den olympischen Spielen teilnahmen. Der Aufwand zahlte sich spätestens in der vergangenen Saison endgültig aus.
Kamal Bafountars bisherige Jugendstationen
Jahr | Verein |
2008 | AS Des Minguettes Venissieux |
2008-2012 | AS Saint-Priest |
2012 | Olympique Lyon |
2012-2017 | FC Lyon |
2017-2018 | FC Nantes |
seit 2018 | Borussia Dortmund |
Voraussetzungen bei Talentschmiede BVB gegeben
Nach einem kurzen Intermezzo bei Olympique Lyon und fünf Jahren beim FC Lyon entschied sich Bafounta zur Saison 2017/18 gegen Rennes und Lille und schloss sich dem FC Nantes an. Dort überzeugte er mit neun Toren in 15 Spielen und wurde wegen seiner starken Leistungen französischer U16 Nationalspieler.
Neben der Farben der Equipe Tricolore hat Bafounta noch zwei weitere Nationalitäten. Von Seiten seiner Mutter besitzt er zusätzlich die spanische Staatsbürgerschaft, sein Vater ist Kongolese. Der Sprung nach Deutschland dürfte dem Talent nicht allzu schwer fallen: Neben Spanisch und Französisch lernte Bafounta bereits die deutsche Sprache, zudem kann er sich mit dem neuen Dortmunder Coach Lucien Favre in seiner Landessprache unterhalten.
Die Grundvoraussetzungen sind gegeben, dass Bafounta wie in jüngerer Vergangenheit Jadon Sancho, Sergio Gomez oder Christian Pulisic bald als Youngster den Sprung zu den Profis schafft. Zuvor muss er allerdings im Jugendbereich überzeugen. Die erste Möglichkeit dazu hat Bafounta am 12. August beim U17-Auftakt gegen Fortuna Düsseldorf.