Last Minute! Real Madrid bucht fürs Achtelfinale

Real Madrid vermeidet durch ein spätes 2:2 beim AC Milan die erste Saisonpleite und checkt für die K.o.-Runde ein. Auch der FC Chelsea löst mit dem vierten Sieg im vierten Spiel das Ticket. Olympique Marseille feiert derweil bei MSK Zilina den höchsten Auswärtssieg der Königsklassen-Geschichte. Und siehe da: Der AS Rom, AJ Auxerre und Sporting Braga leben noch!

Gruppe E

CFR Cluj - FC Bayern München 0:4 (0:2)

Tore: 0:1/0:2/0:3 Gomez (12./24./71.), 0:4 Müller (90.)

Ballbesitz: 37:63 Torschüsse: 16:18 Ecken: 4:9

Ungeachtet des Streits zwischen van Gaal und Hoeneß ist der FCB so souverän wie noch nie ins Achtelfinale der Königsklasse eingezogen. Vier Siege in den ersten vier Spielen bedeuten deutschen Rekord - nur noch ein Punkt fehlt theoretisch für den Gruppensieg.

Schweinsteiger und Altintop waren je an drei Treffern beteiligt, Gomez bewies seine lange verborgenen Torjäger-Qualitäten mit seinem ersten Dreierpack in der Königsklasse. Cluj sah abgesehen von einer Drangphase nach der Pause kein Land gegen nicht immer konzentrierte Münchner, die ihre Chancen aber konsequent nutzten. Zur SPOX-Analyse

Spieler des Spiels: Mario Gomez (FC Bayern München)

FC Basel - AS Rom 2:3 (0:2)

Tore: 0:1 Menez (16.), 0:2 Totti (26., Elfmeter), 1:2 Frei (69.), 1:3 Greco (76.), 2:3 Shaqiri (83.)

Gelb-Rote Karte: Stocker (89./Basel)

Ballbesitz: 62:38 Torschüsse: 28:7 Ecken: 7:9

Big Points für die Roma, die durch den Sieg im St. Jakob Park die richtige Antwort auf die 1:3-Heimpleite vor zwei Wochen fand und ihr Schicksal nun wieder in eigenen Händen hält. Dennoch war Basel einmal mehr die bessere Mannschaft, die Gäste waren diesmal schlichtweg cleverer.

In der Anfangsphase, in der Shaqiri und Stocker über die Außen gute Akzente setzten, hätten die Gastgeber eigentlich in Führung gehen müssen. Die Römer standen tief und fanden kaum Entlastung. Huggel vergab eine Riesenchance. Menez traf dann mit dem ersten Angriff der Gäste. Tottis Elfmeter, der Keeper Costanzo durch die Hände flutschte, stellte den Spielverlauf vollends auf den Kopf.

Nach der Pause entwickelte sich dann ein richtig heißes Spiel - mit dem besseren Ende für die Roma, die mit einem Heimsieg gegen Bayern am nächsten Spieltag den Achtelfinal-Einzug perfekt machen könnten, wenn das andere Spiel remis endet.

Spieler des Spiels: Nicolas Burdisso (AS Rom)

Gruppe E: Ergebnisse/Tabelle

Gruppe F

MSK Zilina - Olympique Marseille 0:7 (0:4)

Tore: 0:1 Gignac (12.), 0:2 Gignac (21.), 0:3 Heinze (24.), 0:4 Remy (36.), 0:5 Lucho (52.), 0:6 Gignac (54.), 0:7 Lucho (63.)

Ballbesitz: 49:51 Torschüsse: 11:23 Ecken: 7:10

Vier Spiele, vier Niederlagen, 1:15 Tore - die Slowaken haben in der Königsklasse nichts verloren. Gegen OM offenbarte der CL-Neuling erneut unfassbare Defensivschwächen. Die Franzosen kamen so fast ungehindert zum höchsten Sieg in der CL-Geschichte.

Dass es am Ende nur 7:0 stand, lag daran, dass Marseille nach knapp einer Stunde genug vom Trainingsspiel hatte. Gignac (3 Tore) und Lucho Gonzalez (2) hatten Zilina bis dato fast im Alleingang auseinander genommen.

Spieler des Spiels: Lucho Gonzalez (Olympique Marseille)

FC Chelsea - Spartak Moskau 4:1 (0:0)

Tore: 1:0 Anelka (49.), 2:0 Drogba (62.), 3:0 Ivanovic (66.), 3:1 Baschenow (86.), 4:1 Ivanovic (90.)

Ballbesitz: 49:51 Torschüsse: 23:13 Ecken: 8:3

Wie im Hinspiel hielt Spartak eigentlich gut mit, ließ vor dem Tor aber die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Moskau spielte in der ersten Hälfte so, wie es man ansonsten von den Blues kennt: Defensiv kompakt und in der Offensive enorm ballsicher. Doch die entscheidende Zutat für das Chelsea-Rezept fehlte den Russen: die Tore.

Chelsea lieferte den frech auftretenden Gästen in der zweiten Halbzeit dann eine Lehrstunde in Sachen Chancenverwertung. Gleich die erste nutzte Anelka zum Führungstreffer - sein fünftes Saisontor in der CL. Moskaus Widerstand war damit gebrochen - und die Blues zogen letztlich souverän mit dem vierten Sieg im vierten Spiel ins Achtelfinale ein.

Kleine Randnotiz: Ivanovic spielte früher für Lokomotive Moskau - und schenkte nun dem Ex-Rivalen zwei Tore ein.

Spieler des Spiels: Branislav Ivanovic (FC Chelsea)

Gruppe F: Ergebnisse/Tabelle

Gruppe G

AC Milan - Real Madrid 2:2 (0:1)

Tore: 0:1 Higuain (45.), 1:1 Inzaghi (68.), 2:1 Inzaghi (78.), 2:2 Leon (90.+3)

Ballbesitz: 50:50 Torschüsse: 7:22 Ecken: 1:7

Dank Joker Pedro Leon bleibt Real in dieser Saison unbesiegt - und steht durch das Remis auch vorzeitig im Achtelfinale. Dass es überhaupt am Ende eng für die Mourinho-Elf wurde, lag an Pippo Inzaghi, der - ebenfalls als Joker - mit seinen Europacup-Treffern 69 und 70 den Spielverlauf zwischenzeitlich auf den Kopf stellte.

In der ewigen Europacup-Torjägerliste zog der Milan-Stürmer damit wieder an Gerd Müller und Raul (je 69) vorbei. Dabei hätte er Milan-Stürmer eigentlich vorher für einen Frust-Schubser von hinten gegen Xabi Alonso vom Platz gestellt gehört - Schiri Webb zeigte jedoch nicht mal Gelb.

Insgesamt hatte die Mourinho-Elf deutlich mehr vom Spiel und wirkte lange Zeit spritziger und gedankenschneller. Doch anstatt nach der Pause konsequent aufs 2:0 zu spielen, versuchte Real die knappe Führung zu verwalten. Was auch gelang - bis Inzaghi für den blassen Ronaldinho eingewechselt wurde.

Bei seinem ersten Treffer profitierte der 37-Jährige im Fünfer von einer schwachen Casillas-Abwehr und köpfte ein, beim 2:1 schob Inzaghi den Ball unter dem verdutzten Casillas ins Netz - allerdings aus Abseitsposition.

Spieler des Spiels: Filippo Inzaghi (AC Milan)

AJ Auxerre - Ajax Amsterdam 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Sammaritano (9.), 1:1 Alderweireld (79.), 2:1 Langil (84.)

Ballbesitz: 43:57 Torschüsse: 17:19 Ecken: 4:8

Auxerre hat den letzten Strohhalm in der CL gegriffen - durch das Remis in Mailand ist für die Franzosen sogar Platz zwei wieder in Reichweite. Dazu muss sich Auxerre allerdings steigern. Gegen Ajax war das frühe 1:0 fast schon Gift für das eigene Spiel, weil sich AJ in der Folge viel zu weit zurückzog.

Ajax hingegen kombinierte gefällig, machte vor allem über Rechtsverteidiger van der Wiel viel Druck und belohnte sich mit dem Ausgleich durch Alderweireld schließlich selbst. Dass am Ende kein Punkt für Amsterdam raussprang, lag dann an Auxerre-Schlitzohr Chafni.

Der Marokkaner übertöpelte die Ajax-Abwehr sechs Minuten vor Schluss mit einem schnell ausgeführten Freistoß, Torschütze Steeven Langil tunnelte Keeper Stekelenburg auch noch zu allem Überfluss. Im Endeffekt ein glücklicher Sieg für die Hausherren - aber das interessiert auf Champions-League-Niveau am Ende keinen.

Spieler des Spiels: Benoit Pedretti (AJ Auxerre)

Gruppe G: Ergebnisse/Tabelle

Gruppe H

Schachtjor Donezk - FC Arsenal 2:1 (2:1)

Tore: 0:1 Walcott (10.), 1:1 Tschyhrynskyj (28.), 2:1 Eduardo (45.)

Ballbesitz: 48:52 Torschüsse: 18:12 Ecken: 7:3

Im Hinspiel machte Arsenal den UEFA-Cup-Sieger von 2009 noch mit 5:1 rund. Auch diesmal ging es mit einem frühen Gunners-Tor los, das aber seltsamer Weise nicht Arsenal, sondern Donezk gut tat. Nach dem Motto "Wenn wir schon mal da sind, können wir auch ein bisschen Fußball spielen" legte Schachtjor seine Scheu noch vor der Pause ab und kam zu zwei Toren.

Srna, Willian und Jadson machten den Londonern vor allem über Außen das Leben schwer. Und so passte es am Ende gut ins Bild, dass der von den Gunners in die Ukraine abgeschobene Eduardo den Siegtreffer erzielte und die Gruppe H somit nochmal richtig spannend machte.

Spieler des Spiels: Darijo Srna (Shakthar Donetsk)

Partizan Belgrad - Sporting Braga 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Moises (36.)

Ballbesitz: 59:41 Torschüsse: 17:14 Ecken: 8:4

Für Partizan ist wie 2003/04 - mit Lothar Matthäus - schon in der Gruppenphase Endstation, doch diesmal steht man nach vier Spielen sogar ohne Punkt da. Insgesamt ist die Spielanlage von Partizan zu bieder, um Torgefahr zu kreieren.

Braga reichte so eine defensive und abwartende Grundhaltung, garniert mit vereinzelten Kontern und Standards zum zweiten Sieg über die Serben. Wie schon im Hinspiel führte ein ruhender Ball zur Führung, diesmal köpfte Moises ungehindert aus elf Metern ein. Partizan hatte darauf hin mehr Ballbesitz, mehr Ecken - aber bis zum Ende keine echte Torchance.

Spieler des Spiels: Luis Aguiar (Sporting Braga)

Gruppe H: Ergebnisse/Tabelle

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