Kahn: "Es bietet sich keiner an"

SPOX
24. März 200921:04
Wer wird die neue Nr.1? Selbst Oliver Kahn kann sich momentan nicht auf einen Favoriten festlegen Getty
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Am Samstag steht für die deutsche Nationalmannschaft gegen Liechtenstein das erste WM-Quali-Spiel des Jahres auf dem Programm. Ein deutlicher Sieg gegen den Fußballzwerg ist Pflicht, zumal die erste Partie in 2009 gegen Norwegen mit 0:1 verloren ging.

Allerdings hat Joachim Löw mit Personalsorgen zu kämpfen. Neben Miroslav Klose, Arne Friedrich und Torsten Frings, die allesamt bereits abgesagt haben, steht auch hinter den Einsätzen von Piotr Trochowski und Rene Adler ein Fragezeichen.

Sollte der Bayer-Keeper aufgrund seiner Ellenbogenverletzung passen müssen, wird gegen Liechtenstein wieder eine neue Nummer eins zwischen den Pfosten stehen, hatte Adler zuletzt doch den Vorzug vor der Konkurrenz erhalten.

Kahn: "Alle Torhüter sind in ein kleines Loch gefallen"

Für Oliver Kahn gibt es derzeit allerdings ohnehin keine klare Nummer eins im DFB-Team. "Die Entwicklung, die mir momentan gar nicht gefällt, ist, dass bei den Torhütern alle in ein kleines Loch gefallen sind und nicht mehr die höchste Konstanz haben", sagte der Ex-Nationalkeeper in der Münchner "tz".

Das Problem, das für den Bundestrainer daraus resultiert: "Es bietet sich momentan keiner an, bei dem man sagt, der ist die absolute Nummer eins. Jetzt ist es noch zu früh, sich festzulegen", sagt Kahn.

Allerdings brauche ein Torhüter ab einem gewissen Punkt, "das absolute Vertrauen", so der 39-Jährige. "Du spielst immer 20 Prozent schlechter als Torwart, wenn du in einer ständigen Konkurrenzsituation bist, weil du Risiken vermeidest."

"Wiese auf der Linie der beste"

Eine Lösung für Löws Problem hat Kahn jedoch nicht. Zum einen brauche man Vertrauen und Rückendeckung, zum anderen dränge sich derzeit kein Keeper auf. SPOX

"Adler und Neuer sind noch sehr jung. Bei Enke ist das Problem, dass er mit Hannover nur im unteren Liga-Mittelfeld spielt", so Kahn.

Michael Rensing müsse "schauen, dass er sich bei Bayern weiter stabilisiert."

Bliebe noch Werders Tim Wiese, von dem Kahn sagt: "Er weiß, dass er auf der Linie mit seinen Reflexen, seiner Power und Flexibilität der beste von allen ist. Aber ich warte bei Wiese noch auf eine Verbesserung bei Flanken und beim Mitspielen insgesamt."

"Die Grundtendenz gefällt mir nicht"

Und wer wird am Ende die Nummer eins? "Es setzt sich nicht das größte Talent durch, sondern der, der im Kopf am stärksten ist", glaubt der Titan, der auch die Einstellung der Nationalmannschaft in den letzten Testspielen anmahnt.

"Die Mannschaft spielt normalerweise anders, wenn es um etwas geht. Aber die Grundtendenz, in Freundschaftsspielen weniger zu geben, gefällt mir trotzdem nicht", so Kahn.

"Wenn ich zur Nationalmannschaft komme, eineinhalb Jahre vor einer WM, und diese Einstellung habe, ist das nicht optimal."

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