Der VfL Wolfsburg und Fortuna Düsseldorf haben sich zum Auftakt des 26. Spieltags mit 1:1 (0:1) getrennt.
Vor 24.540 Zuschauern in Wolfsburg brachte Mathis Bolly die Gäste mit dem ersten Torschuss in Führung (37.). Ivica Olic gelang nach der Pause wenigstens noch der Ausgleich für die Gastgeber (51.).
Das Remis dürfte eher den Gästen helfen, die damit im Abstiegskampf einen wichtigen Zähler auf Rang 16 einheimsen. Wolfsburg steckt mit 31 Punkten weiter im hinteren Mittelfeld der Tabelle fest.
SportalKahlenberg mit der Note 5
Die Wölfe warten jetzt seit Januar und vier Heimspielen weiter auf den ersten Sieg vor heimischem Publikum. Düsseldorf konnte nach fünf Niederlagen in Folge auswärts endlich wieder punkten.
Reaktionen:
Dieter Hecking (Trainer Wolfsburg): "Wir haben in der ersten Halbzeit viele Dinge richtig gemacht, du musst dann aber auch einmal zu einer Torchance kommen. Dann rennst du dem Scheißtor hinterher, das nicht passieren darf. Hinten raus haben wir ein, zweimal Glück. Das wäre die Krönung gewesen. Für Diego wäre der Raum in der Offensive auch nicht größer gewesen. Jetzt ist erst mal Länderspielpause, und dann freue ich mich auf meinen alten Arbeitgeber."
Klaus Allofs (Manager Wolfsburg): "Wir haben das Spiel unter Kontrolle gehabt. Beim 0:1 darf man einen Gegenspieler nicht so frei stehen lassen. Der Ausgleich war sehr gut gespielt von Orozco und Olic. Wir haben uns zu selten in der Spitze angeboten und quer gespielt. Das alles führt dann zu so einem Spiel. Wir sind uns der Abstiegsgefahr bewusst, gehen aber nicht mit schlotternden Knien in die Spiele. Wir haben noch genug Gelegenheiten, Punkte zu holen."
Norbert Meier (Trainer Düsseldorf): "Ich bin froh, dass wir den Punkt mitnehmen, denn der erste Auswärtspunkt in diesem Jahr ist gut für die Seele. Das Beste an unserem Spiel in der ersten Halbzeit war, dass wir die eine Torchance, die wir hatten, auch genutzt haben. Meine Mannschaft war nicht aggressiv genug. Nach dem Ausgleich haben wir uns mehr zugetraut und hatten richtig gute Chancen. Deswegen haben wir uns den Punkt auch verdient."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Wolfsburg ohne den gesperrten Diego und den verletzten Perisic. Dafür beginnen überraschend Kahlenberg und Orozco. Für Kahlenberg ist es der erste Startelfeinsatz in diesem Jahr, Orozco kommt in dieser Saison gar erst auf 35 Spielminuten. Träsch und Polak im defensiven Mittelfeld. Düsseldorf ohne die verletzten Fink und Lambertz. Tesche und Ilsö beginnen.
19.: Rodriguez versucht es aus gut 25 Metern mit dem Distanzschuss. Das Ding schlägt an den Pfosten! Giefer hätte keine Chance gehabt.
37., 0:1, Bolly: Kruse zieht links draußen mal an, geht gegen Kjaer ins Dribbling. Kruse geht leicht vorbei und flankt zur Mitte. Rodriguez pennt, Bolly schiebt aus sieben Metern ins rechte Eck ein. Erster Torschuss Fortuna, gleich drin.
51., 1:1, Olic: Kahlenberg holt den Ball tief in der eigenen Hälfte ab. Pass auf Orozco, der Olic starten sieht. Latka steht einen Tick falsch, der Ball kommt in seinem Rücken in die Tiefe. Olic zieht einfach drauf und tunnelt Giefer.
52.: Sekunden später kommt die Flanke von links. Dost ist schneller am Ball als Malezas, verlängert mit dem Außenrist. Der Ball prallt Giefer an die Brust.
68.: Früher Ballgewinn Tesche. Umkurvt noch schnell Träsch, dann der super Schlenzer aus 18 Metern. Benaglio schon geschlagen, der Ball klatscht aber nur an die Latte.
90.+1: Reisinger flankt von rechts flach zur Mitte. Schahin am Fünfer mit der Hacke, Benaglio rettet mit dem Fuß.
Fazit: Wolfsburg rannte ideenlos an, Düsseldorf verteidigte wenigstens ordentlich. Heraus kam ein schwaches Spiel, das keinen Sieger verdient hatte.
Der Star des Spiels: Stelios Malezas und Martin Latka hielten den Laden in der Düsseldorfer Innenverteidigung sehr gut zusammen, einzig Latka schlief beim Ausgleich einen Moment lang folgenschwer. Ansonsten räumten die beiden nahezu alles ab, waren stark im Zweikampf und harmonierten gut miteinander.
Der Flop des Spiels: Ken Ilsö sollte auf Lambertz' Position für Entlastung und die eine oder andere Offensivaktion sorgen, kam bis zu seiner Auswechslung nach 45 Minuten aber nur auf 16 Ballkontakte. Hatte keinen Torabschluss oder Zuspiel zu einer Torchance. Was stimmte, war die Laufleistung (6,1 km). Ansonsten war nicht viel.
Der Schiedsrichter: Christian Dingert war ein sicherer Leiter einer allerdings auch fairen Partie. Lag bis auf die etwas harte Gelbe Karte gegen Orozco auch bei den persönlichen Strafen richtig.
Die Trainer:
Dieter Hecking zauberte Kahlenberg und Orozco aus dem Hut, musste nach einer Viertelstunde aber schon reagieren und Josue für den verletzten Polak bringen. Reagierte auch zur Pause, brachte Dost als zweite Spitze und stellte auf 4-4-2 mit Raute um. Zog später noch Orozco ins Zentrum für Kahlenberg.
Norbert Meier brachte Reisinger für den schwachen Ilsö und zog Bolly auf Ilsös Position als hängende Spitze zurück. Wechselte danach nur noch positionsbezogen aus.
Das fiel auf:
- Wolfsburg ohne Regisseur Diego auch ohne Ideen im letzten Angriffsdrittel. Orozco und Kahlenberg waren bemüht, versprühten aber eine Halbzeit lang keinen Esprit gegen Düsseldorfs Riegel. Erst mit der Systemumstellung wurde es deutlich besser.
- In der zweiten Halbzeit hatten die beiden Außenverteidiger mehr Platz auf ihrer Seite, rückten entschlossener nach und gewährten so mehr Anspielstationen auf den Außen. Wolfsburg konnte das Spiel so weiter auseinanderziehen und schaffte im Zentrum Räume für schnelles, direktes Spiel. Aber: Wenn aus dem Spiel heraus schon wenig geht, müssen die Standards besser sitzen. Hier war Rodriguez kein Ersatz für Diego.
- Die Fortuna spielte lange Zeit ihren Stiefel runter: Mit möglichst sieben, acht Spielern hinter dem Ball, im Zentrum zusammengezogen und kaum einmal mit Entlastung.
- Lange Zeit ein entscheidender Unterschied zwischen beiden Mannschaften: Bei der Fortuna wusste jeder einzelne Spieler um seine Aufgabe und erledigte diese nüchtern, aber effektiv. Wolfsburg erschien mal wieder wie eine Anhäufung talentierter Einzelspieler, die aber im Zusammenspiel auch nach gut zwei Dritteln der Saison noch zu viele Defizite aufweist.
- Düsseldorf wagte nach dem Ausgleich in der Offensive eine Spur mehr, kam zu mehr Abschlüssen. Von 3:13 Torschüssen nach 60 Minuten kam die Fortuna bis zum Abpfiff noch auf 9:18. Kümmerliche zwei Flanken in 90 Minuten sind aber ein Armutszeugnis.
Wolfsburg - Düsseldorf: Daten zum Spiel
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