Borussia Dortmund hat die Abstiegssorgen von Fortuna Düsseldorf weiter verstärkt. Der BVB siegte am 31. Spieltag in Düsseldorf mit 2:1 (1:0).
Vor 48.000 Zuschauern erzielte Nuri Sahin vor der Pause die Führung für die Schwarz-Gelben (20.). Nach dem Wechsel traf Jakub Blaszczykowski zwei Minuten nach seiner Einwechslung zur Vorentscheidung (70.). Adam Bodzeks Anschlusstreffer kam zu spät (88.).
Im Vergleich zum Champions-League-Spiel rotierte Dortmund auf zehn Positionen - lediglich Mats Hummels begann gegen die Fortuna. Die Borussia steht bei nunmehr 64 Punkten, Robert Lewandowskis Serie von zuletzt zwölf Bundesligaspielen mit mindestens einem Treffer ist gerissen.
Düsseldorf hat gegen die B-Auswahl des BVB wichtige Punkte im Abstiegskampf verpasst. Die Fortuna ist jetzt punktgleich mit dem FC Augsburg und hat nur noch drei Punkte Vorsprung vor 1899 Hoffenheim.
Reaktionen
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Ich bin total stolz auf die Jungen. Wir haben das, was erwartet wird- dass man aus der Bahn geworfen wird- für uns genutzt. Wir haben am Mittwoch und heute ein tolles Spiel gemacht. Wir haben das Ding gewonnen und fahren glücklich nach Hause."
Norbert Meier (Trainer Fortuna Düsseldorf): "Die Niederlage heißt ja zumindest, dass das richtig spannend ist unten. Da fühlen wir uns nicht so wohl, aber fernsehtechnisch wird das gut ankommen. Wir werden alles geben. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir mit einem guten Ende nach Hause gehen."
Wolf Werner (Manager Fortuna Düsseldorf): "Ich muss die Mannschaft loben. Sie hat einen tollen Fight abgeliefert und mehr als unglücklich verloren. Wir brauchen zu viele Torchancen im Gegensatz zur Vorrunde. Wir hatten die Möglichkeit zu gewinnen. Das ist das Bittere daran."
Axel Bellinghausen (Fortuna Düsseldorf): "Unwahrscheinlich bitter. Es ist ein täglich größeres Murmeltier. Das kotzt einen nur noch an. Im Moment ist nur noch eine Riesenleere da. Es gilt, sich morgen wieder zu sammeln. Täglich grüßt das Murmeltier."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Düsseldorf mit fünf Änderungen im Vergleich zum HSV-Spiel: Balogun kehrt zurück, ebenso wie Lambertz. Kruse beginnt rechts, Schahin im Angriff. Ilso als zentraler Spielgestalter.
Der BVB ändert seine Startelf auf zehn Positionen! Einzig Hummels beginnt. Neben ihm Bankdrücker wie Langerak, Kirch, Hofmann oder Bittencourt. Die Bank dagegen: Unter anderem mit Lewandowski, Reus und Kuba.
10.: Weiter Ball auf Bellinghausen, Kirch pennt. Der Düsseldorfer bringt die Kugel flach in die Mitte, wo Schahin völlig frei steht - aber aus fünf Metern eher kläglich vergibt.
18.: Ecke BVB von links. Giefer kommt raus, aber nicht an den Ball. Hummels spielt zur Mitte, wo Schieber den Schädel hinhält. Der Ball klatscht aber nur an den linken Außenpfosten.
20., 0:1, Sahin: Düsseldorf bekommt einen Ball nicht geklärt. Leitner spielt tief im Mittelfeld zu Sahin. Der sieht, dass Giefer vor dem Fünfer steht und schießt in hohem Bogen aufs Tor. Giefer ist noch mit der Hand dran, kann den Einschlag im rechten Eck aber nicht mehr verhindern. 2700. Bundesligator des BVB.
47.: Schahin viel zu leicht an Kirch vorbei, legt auf Ilsö zurück. Der zögert einen Tick zu lang und wird beim Abschluss aus zehn Metern von Kehl gestört. Der Ball fliegt knapp links vorbei.
57.: Schöne Aktion von Hofmann auf rechts. Seine flache Flanke auf den ersten Pfosten verpasst Bittencourt nur ganz knapp.
64.: Santana schlampt gegen Bellinghausen, danach klärt auch Kirch nicht konsequent. Bellinghausen stochert gegen Langerak nach, der Ball landet vor den Füßen von Lambertz, der aber aus kurzer Distanz rechts am Tor vorbei schießt.
70., 0:2, Kuba: Eben erst eingewechselt, bedient Lewandowski Sahin. Der dreht sich am Strafraum und legt dann mit links in die Gasse auf Kuba. Der Pole alleine vor Giefer, schiebt den Ball aus zehn Metern flach ins Netz.
76.: Schieber hat die Entscheidung auf dem Fuß, doch frei vor Giefer kann er die Kugel nicht am Keeper vorbeischieben.
80.: Kuba mit ganz viel Platz auf recht. Er marschiert in den Strafraum und legt auf Lewandowski quer. Giefer geht dazwischen, aber lässt den Ball nur abklatschten. Den Abpraller kann Reus aber nicht im Kasten unterbringen, weil Giefer stark pariert.
84.: Flanke von rechts. Reisinger steht zwischen Hummels und Santana und köpft aus sieben Metern - genau Langerak in die Arme.
88., 2:1, Bodzek: Freistoß Bellinghausen aus dem Halbfeld. Bodzek läuft unbehelligt durch, Santana bleibt einfach stehen. Kopfball aus vier Metern, links unten schlägt's ein.
90.+2: Flanke von rechts. Null Zuordnung beim BVB. Latka köpft aus sieben Metern. Langerak ist im linken Eck und kratzt den Ball gerade noch so vor der Linie raus.
Fazit: Verdienter Sieg für den BVB, der auch mit dem zweiten Anzug die bessere Mannschaft war. Düsseldorf spielte ganz nett, ließ aber 85 Minuten lang die letzte Verbissenheit vermissen.
Der Star des Spiels: Nuri Sahin war zusammen mit Sebastian Kehl der ruhende Pol in einem bisweilen fahrigen BVB-Mittelfeld. Hatte 93 Ballkontakte, die meisten seiner Mannschaft. Das 0:1 war als Idee und in der Ausführung ein Glanzlicht, das Zuspiel zu Kubas Tor nicht weniger gewitzt.
Der Flop des Spiels: Dani Schahin war kaum ein Faktor in der Partie, bekam gegen die keinesfalls überzeugenden Hummels und Santana keinen Stich. Kollege Reisinger war nach seiner Einwechslung gleich deutlich wuseliger und gefährlicher.
Der Schiedsrichter: Michael Weiner war bis auf eine Szene ein guter Leiter der Partie. Übersah in der 74. Minute ein eindeutiges Handspiel von Hummels im BVB-Strafraum. Ansonsten mit dem richtigen Maß bei den persönlichen Strafen und ohne übertriebene Gesten.
Die Trainer:
Norbert Meier stellte die komplette rechte Seite personell um. Reagierte dann Mitte der zweiten Halbzeit auf das schleppende Spiel seiner Mannschaft und brachte Joker Reisinger. Ansonsten verzichtete Meier aber auf weitere Wechsel.
Jürgen Klopp rotierte wie noch nie in seiner Zeit beim BVB. Tauschte in der zweiten Hälfte dann das komplette offensive Mittelfeld aus.
Das fiel auf:
- Die anfänglichen Dortmunder Abstimmungsprobleme nutzte Düsseldorf geschickt aus. Die Fortuna rückte auf lange Bälle immer geschlossen und energisch nach und ging dann auf die zweiten Bälle. So entstanden auch zwei ordentliche Chancen.
- Der BVB wurde im Laufe der ersten Halbzeit im Mittelfeld ballsicherer und bekam die Partie so in den Griff. Die vielen jungen Spieler überdrehten zwar ab und an ein wenig, insgesamt aber zeigte auch diese völlig neu formierte Mannschaft eine bessere Spielanlage als die Gastgeber.
- Düsseldorf legte im zweiten Durchgang eine härtere Gangart an den Tag und gestaltete die Partie etwas ausgeglichener. In der Offensive ging aber weiterhin kaum etwas. Ein rackernder Bellinghausen und eine gelegentliche Idee von Kruse sind zu wenig. Erst in den letzten Minuten brachte Düsseldorf die letzte Leidenschaft ins Spiel und hatte plötzlich den Ausgleich vor Augen.
- Langsam wird es richtig eng für die Fortuna, die jetzt seit neun Spielen ohne Dreier ist und von unten (Augsburg, Hoffenheim) richtig Druck bekommt. Der Trend spricht klar gegen Düsseldorf.
Düsseldorf - Dortmund: Daten zum Spiel
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