DFB-Präsident Fritz Keller hält den Druck auf Bundestrainer Joachim Löw hoch und hat erneut das Halbfinale als Ziel für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der kommenden EM ausgegeben.
"Natürlich muss man am Ende des Turniers schauen, was herausgekommen ist", sagte der 63-Jährige in der Welt am Sonntag: "Aber Joachim Löw hat einen Vertrag bis zur WM 2022, den wir erfüllen wollen - und den auch er erfüllen will." Ein früheres Ausscheiden würde nicht zwingend zum Ende der Zusammenarbeit führen.
Keller ist überzeugt, "dass wir mit Joachim Löw eine begeisternde und hochinteressante EM spielen werden". Er wisse zwar, "dass es ein sehr, sehr hohes Ziel ist. Aber ich glaube, als größter Sportfachverband der Welt müssen wir mit hohen Zielen arbeiten, alles andere ist nicht angebracht." Das DFB-Team trifft in Gruppe F auf Weltmeister Frankreich, Titelverteidiger Portugal und Außenseiter Ungarn.
Mit Löw habe er sich "mehrmals" telefonisch ausgesprochen, nachdem der Bundestrainer nach dem 0:6 in Spanien auch intern in die Kritik geraten war, berichtete Keller. Er verteidigte sein Verhalten im Anschluss an das Debakel: "Es gehört doch in meinen Verantwortungsbereich, mit ihm auch mal persönlich darüber zu sprechen, wie es um seine Bereitschaft und Motivation steht, das ist doch legitim und normal." Er werde "immer Fragen stellen, die den Fußball im Jetzt und im Morgen betreffen. Das ist meine Verpflichtung."