Die Fußball-Nationalspieler des Irans haben vor ihrem WM-Auftaktspiel gegen England bei der eigenen Nationalhymne komplett geschwiegen. Damit sendete die Mannschaft angesichts von fast 400 Toten ein Zeichen der Solidarität an die Regime-Kritiker in der Heimat, auf der Tribüne hatten Frauen Tränen in den Augen. Bereits beim WM-Test gegen Nicaragua Anfang November hatten mit Vahid Amiri und Mehdi Torabi nur zwei Spieler mitgesungen, der Rest schwieg.
Offen kritische Spieler wie Leverkusens Sardar Azmoun oder Saman Ghoddos vom FC Brentford gehören zum Kader von Trainer Carlos Queiroz - was viele Beobachter durchaus überraschte.
Vor der Abreise hatte aber dann ein Gruppenfoto der Mannschaft mit Präsident Ebrahim Raisi für große Aufregung. Auch die iranischen Basketballer, Wasserballer und Sitzvolleyballer hatten zuletzt aus Solidarität mit den Protestierenden das Mitsingen bei der Hymne verweigert.
Auch die Engländer sendeten vor dem Auftaktspiel eine klare Botschaft und setzten mit ihrem mittlerweile bereits obligatorischen Kniefall ein Zeichen gegen Rassismus.