Friedhelm Funkel hat sich vor dem Start seiner Rettungsmission als Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln gegen Wortbruch-Vorwürfe einiger Fans des Erzrivalen Fortuna Düsseldorf verteidigt. 13 Monate nach seinem Abschied in Düsseldorf, das seine letzte Station sein sollte, kehrt der 67-Jährige für die letzten sechs Spiele als Nachfolger von Markus Gisdol an die Seitenlinie zurück.
"Die gesamte Lebenssituation hat sich durch die anhaltende Pandemie verändert. Und dann kann man auch schon mal einen Entschluss revidieren. Das ist für mich kein Wortbruch", sagte Funkel Sport1: "Ich kann die Fortuna-Fans aber verstehen." Sein Wunsch nach einem Kurzzeit-Comeback sei auch eine Folge der Pandemie, durch die er seine Freizeit "nicht wie geplant" habe nutzen können. "So wuchs der Gedanke: Du könntest möglicherweise noch mal etwas machen. Und dann kam die Anfrage des FC und ich sagte sofort: Ich helfe euch", erklärte Funkel.
Seinen ersten Arbeitstag zurück auf dem Kölner Trainingsplatz beschrieb er emotional: "Es war ein nostalgisches Gefühl. Nicht weil ich auf dem Trainingsplatz stand, sondern weil ich wieder auf diesem Platz stehen konnte. Dort im Grüngürtel mit dem Geißbockheim im Hintergrund - da dachte ich 20 Jahre zurück."
Bereits von 2002 bis 2003 war er für den FC tätig gewesen. "Ich kenne den Klub also und weiß, was da auf mich zukommt. Das war damals eine sehr emotionale Zeit", sagte Funkel.
Funkel dementiert Vergütung über eine Mio. Euro
Gerüchte, nach denen er für seine Mission mit einer Million Euro vergütet werden solle, dementierte Funkel vehement. "Das ist utopisch. Ich habe ein gutes und faires Angebot bekommen, habe auch nicht eine Sekunde verhandelt und nichts gefordert", betonte er: "Mir geht es auch nicht ums Geld. Man hat mir eine gewisse Wertschätzung entgegengebracht und da habe ich schnell gesagt: Horst, wir machen das so."
Bis zur ersten schweren Aufgabe bleibt Funkel nicht viel Zeit. Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) muss der Tabellenvorletzte im Derby bei Bayer Leverkusen punkten, um den Anschluss ans rettende Ufer zu wahren.