Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger hielt Krebsdiagnose während Europameisterschaft geheim

Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger hat ihren Mitspielerinnen bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr ihre zweite Krebsdiagnose verschwiegen.

"Ich habe meine Krebsdiagnose für mich behalten. Die Trainerin wusste zwar Bescheid, aber die Mädels nicht. Ich wollte sie damit nicht belasten", sagte Berger im Interview mit dem Stern. "Wir hatten ein tolles Turnier gespielt und sind ins Finale gegen England eingezogen - vor so einem großen Spiel sollte der Fokus voll auf dem Sport liegen und nicht auf der Krankengeschichte einer Mitspielerin."

Bei der 32-Jährigen wurde 2016 erstmals Schilddrüsenkrebs festgestellt, im vergangenen Jahr gab es dann eine erneute Diagnose. "Ich war so wütend. Ich hatte doch alles richtig gemacht: wenig Zucker, kein Alkohol, ausreichend Schlaf, viel Bewegung. Ich war super diszipliniert - und dann kriege ich wieder Krebs. Es hat sich zutiefst ungerecht und gemein und unfair angefühlt", so Berger.

Eine Abreise von der EM sei aber für sie nicht in Frage gekommen. "Da wäre ich zu Hause verrückt geworden. Da wäre ich den ganzen Tag nur um mich selbst gekreist", führte die Torhüterin aus.

Berger, die seit 2019 beim FC Chelsea unter Vertrag steht, ist in der deutschen Nationalmannschaft derzeit hinter Merle Frohms die Nummer zwei.