Nachdem Uli Hoeneß am Sonntag im Streit mit Paul Breitner nachgelegt hatte, hat sich ein Trio bestehend aus drei ehemaligen Bayern-Spielern zu den Vorgängen der letzten Wochen beim FC Bayern geäußert und kein gutes Haar am Präsidenten des deutschen Rekordmeisters gelassen.
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Matthäus kritisiert Hoeneß: "Lieber mal die Schnauze halten"
Nach der erneuten Attacke von Bayern-Präsident Uli Hoeneß auf seine Kritiker und Ehrenspielführer Paul Breitner am Sonntag hat sich ein Trio bestehend aus drei ehemaligen Spielern zur aktuellen Situation beim FC Bayern geäußert und das Verhalten der Führungsriege um Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in Frage gestellt.
"Es wird Zeit, dass man sich zurückhält. Lieber mal die Schnauze halten, gar nichts sagen. Auch wenn man sich ungerecht behandelt fühlt", sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus am Sonntagabend in der Sendung Sky90. Hoeneß müsse "zwei Gänge zurückschalten" und dürfe sich nicht mehr zu allem äußern: "Man muss aufpassen, dass das, was man sich jahrzehntelang aufgebaut hat - das 'Mia san Mia', die große Bayern-Familie und die Sozialität gegenüber anderen Vereinen - nicht wegbricht."
Wenige Stunden zuvor hatte Hoeneß im öffentlich ausgetragenen Streit mit Bayerns Ehrenspielführer Paul Breitner nachgelegt und sich dabei auf die "Märtyrer"-Rolle bezogen, die Breitner in diesem Fall zugeschoben worden sei. Außerdem attackierte Hoeneß ein Mitglied des FC Bayern, welches den Präsidenten für sein Verhalten gegenüber Breitner und für seine Handlungen in den vergangenen Wochen scharf kritisiert hatte.
"Es überrascht mich, dass Hoeneß überrascht war", sagte Matthäus und bezog sich dabei explizit auf die Pressekonferenz Mitte Oktober, auf der die Führungsriege der Bayern zum Rundumschlag gegen Medien und ehemalige Spieler ausgeholt hatte: "Er hat auf der PK viele Dinge gesagt, durch die er sich angreifbar gemacht hat. Deshalb kann er doch jetzt nicht überrascht gewesen sein, dass es auf der Jahreshauptversammlung kritische Stimmen gab", sagte Matthäus.
Lothar Matthäus: Bayern muss sich um Timo Werner bemühen
Lothar Matthäus hält es für wahrscheinlich, dass sich Bundesliga-Rekordmeister Bayern München darum bemüht, Nationalspieler Timo Werner von RB Leipzig zu verpflichten. "Timo würde perfekt zu Bayern München passen. Der Verein muss die Fühler nach ihm ausgestreckt haben, alles andere wäre sehr fahrlässig und würde bedeuten, dass sie in München ihre Hausaufgaben wieder nicht gemacht hätten", schrieb Matthäus in seiner wöchentlichen Kolumne bei skysport.de.
Der 57-Jährige ist sich sicher, dass der mögliche Wechsel ein Rekord-Transfer werden würde: "Wenn es die Bayern schaffen, ihn zu verpflichten, wird das alle Dimensionen sprengen, die es bei einem Wechsel innerhalb der Bundesliga jemals gegeben hat. Allein die Ablöse wird sich im sehr hohen zweistelligen Millionen-Bereich bewegen. Das ganze Paket wird sicherlich dreistellig. Die Bayern wollen immer die besten deutschen Nationalspieler in ihren Reihen haben und Timo Werner gehört ganz klar dazu. Nur ein Mega-Angebot eines europäischen Top-Klubs könnte ihnen einen Strich durch die Rechnung machen."
FC Bayern: Effenberg und Hamann zeigen Unverständnis
Neben Matthäus stimmten auch Stefan Effenberg und Dietmar Hamann im Rahmen der Sky90-Sendung in den kritischen Tenor mit ein. "Sie sind nicht mehr so, wie wir sie von früher kennen - überzeugt, selbstbewusst. Sie merken, dass viel Gegenwind kommt, und ihr Verhalten geht in den persönlichen Bereich, unter die Gürtellinie - wie bei Breitner und Bernat. Das macht man einfach nicht", sagte Effenberg.
Hamann rückte hingegen die Widersprüchlichkeit von Hoeneß' Aussagen ins Zentrum seiner Kritik. "Wenn du von einem Paul Breitner einforderst, direkt zu einem zu kommen und das hinter verschlossenen Türen zu regeln, dich aber selbst nicht daran hältst, habe ich dafür kein Verständnis", erklärte der Sky-Experte: "Man muss es selbst vorleben. Das wurde bei der PK schon nicht gemacht."
Jene Pressekonferenz ist für Hamann "die Mutter des Übels", weil sie die journalistische Landschaft verändert habe. "Sie wurden von allen Medien zerrissen - und das zurecht. Da muss man mal ins stille Kämmerchen gehen, in den Spiegel schauen und reflektieren", stellte der 45-Jährige fest: "Im inneren Kern sind sie sich aber sicher, dass das richtig war, was sie getan haben. Und das erschreckt mich."
Robben bestätigt Abschied im Sommer - folgt ihm auch Ribery?
Arjen Robben hat am Sonntag im Rahmen eines Fanklub-Besuchs seinen Abschied vom FC Bayern im Sommer angekündigt. "Das ist mein letztes Jahr beim FC Bayern. Es waren zehn wundervolle Jahre. Und dann ist es auch gut", bestätigte Robben gegenüber Omnisport.
Zuvor hatte bereits Bayern-Präsident Uli Hoeneß angedeutet, dass sowohl Robben als auch Ribery nach der Saison den FC Bayern wohl verlassen werden. "Sie machen sehr wahrscheinlich ihr letztes Jahr", erklärte Hoeneß.
Ribery selbst kann sich aber offenbar eine Zukunft in München vorstellen - in welcher Position auch immer. "Du weißt nie, was passiert im Leben. Ich hoffe, aber ich kann das nicht allein machen. Wenn Platz ist, bleibe ich hier", erklärte er im Rahmen der Fanclub-Besuche.
Ribery und Robbens Statistiken beim FC Bayern
Spieler | Spiele | Tore | Torvorlagen |
Arjen Robben | 305 | 143 | 101 |
Franck Ribery | 405 | 118 | 180 |