Portugals Profifußballer-Vereinigung hat in der vergangenen Saison dutzendfach Gehaltsausfälle für ihre Mitglieder gezahlt.
"Die große Mehrheit der Profi-Klubs in Portugal zahlte in der vergangenen Spielzeit Gehälter mit Verspätungen, in Extremfällen erst mit sechsmonatiger Verzögerung", sagte Evangelista: "Die meisten Vereine leben über ihre Verhältnisse und bemühen sich nicht einmal, ihre Ausgaben den Einnahmen anzupassen. Deswegen werden auch in der neuen Saison Gehälter wieder nicht gezahlt werden und die Spieler besonders der kleineren Vereine gezwungen sein, sich für die Zahlung ihrer Sozialversicherung und die Kosten für das tägliche Leben auf unsere Vereinigung zu verlassen."
Lediglich Portugals Spitzenvereine Benfica Lissabon, FC Porto, Sporting Lissabon und Sporting Braga zahlen ihren Spielern Gehälter auf zumindest mittlerem europäischen Niveau. Bei den meisten anderen Vereinen verdienen die Profis lediglich zwischen 2000 und 3000 Euro, sodass verspätete oder gar ausfallende Gehaltsauszahlungen erhebliche Auswirkungen haben können.
Spieler fälschen Erklärungen
Für die Zulassung zur neuen Saison müssen die Vereine beim nationalen Verband auch die Zahlung der vereinbarten Gehälter an ihre Spieler nachweisen. Dazu müssen die Klubs entweder Bankbelege oder aber auch nur von den Spielern unterschriebene Erklärungen über den ordnungsgemäßen Eingang der Gelder vorlegen. "Die Spieler wollen ihren Job behalten und das ausstehende Geld noch bekommen. Aus Angst unterschreiben sie diese Erklärungen", kritisierte Evangelista die Schwachstellen des Verfahrens.
Für den negativen Höhepunkt der Gehaltskrise in Portugals Fußball hatte in der vorvergangenen Saison Uniao Leiria gesorgt: Das Team trat mit nur acht Spielern zu einer Liga-Begegnung an, nachdem 16 Profis ihre Verträge wegen ausstehender Zahlungen fristlos gekündigt hatten. Uniao zog später seine Mannschaft aus der ersten Liga zurück.