DFB-Vizepräsident Rainer Koch rechnet im Falle der Proteste zahlreicher Bundesligaprofis gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA nicht mit einer Bestrafung durch den DFB-Kontrollausschuss.
"Die Motivation und die Aussagen der Spieler vom Wochenende" seien "ohne Zweifel zu begrüßen" gewesen, sagte Koch dem ZDF. Daher geht der 61-Jährige davon aus, dass "die DFB-Sportrichter im aktuellen Fall sicher zu einer salomonischen Bewertung gelangen".
Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis hatten am vergangenen Spieltag Schalkes Weston McKennie, die Dortmunder Jadon Sancho und Achraf Hakimi, Gladbachs Marcus Thuram sowie Kölns Anthony Modeste mit verschiedenen Aktionen auf dem Platz ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt gesetzt. Da Aktionen dieser Art laut DFB-Regelwerk eigentlich verboten sind, setzt sich der DFB-Kontrollausschuss mit dem Sachverhalt auseinander.
Koch stellte jedoch klar, dass der DFB solche Proteste künftig lieber abseits des Platzes sähe. "Wann finden wir eine politische Botschaft richtig und wann falsch? Darüber kann und muss man mitunter diskutieren. Nur im Spiel geht das nicht", sagte er.
US-Nationalspieler McKennie hat jedoch bereits angekündigt, seinen Protest fortzusetzen und auch mögliche Strafen in Kauf zu nehmen. Er werde dem getöteten Floyd weiter "meine Anerkennung zollen", sagte der Schalker Mittelfeldspieler dem US-Magazin Forbes: "Wenn ich die Konsequenzen dafür tragen muss, dass ich meine Meinung äußere, meine Gefühle äußere, für das aufstehe, an das ich glaube, dann muss ich das tun."