Am Ende ging alles ganz schnell. Am Sonntag erst hatte der Präsident des englischen Fußballverbands FA beim Premier-League-Klub West Bromwich Albion angerufen und um die Freigabe von Coach Roy Hodgson gebeten, zwei Tage später war Hodgson neuer Nationaltrainer der englischen Fußball-Nationalmannschaft.
Die FA stellte ihn auf einer Pressekonferenz am Dienstag vor. Der 64-Jährige wird damit Nachfolger des Italieners Fabio Capello, der im Februar nach einem Streit mit der FA zurückgetreten war.
Hodgson, der einen Vierjahresvertrag erhält, wird das englische Team nach Ende der Liga-Saison am 13. Mai übernehmen und anschließend bei der EM-Endrunde in Polen und der Ukraine betreuen, wo der Weltmeister von 1966 in Gruppe D auf die Ukraine, Schweden und Frankreich trifft.
"Es ist der wichtigste Job im englischen Fußball - und eine Ehre, ihn annehmen zu dürfen", sagte Hodgson. Er hoffe, mit dem Nationalteam "die Resultate zu erzielen, die jeder in England erwartet und wünscht". FA-Präsident David Bernstein lobte den erfahrenen Coach: "Sein Wissen im internationalen Fußballs steht außer Frage."
Zuletzt hatte U-21-Trainer Stuart Pearce die "Three Lions" übergangsweise betreut, Favorit auf die Nachfolge war ursprünglich Tottenhams Harry Redknapp.
Hodgson hat Erfahrung als Nationaltrainer
Bereits als 29-Jähriger begann Hodgson 1976 seine Trainerkarriere. Neben mehr als einem Dutzend Vereinsstationen in Skandinavien, der Schweiz, England und Italien war er schon Nationaltrainer der Schweiz, der Vereinigten Arabischen Emirate und Finnlands.
Viermal gewann er mit seinen Klubs die Meisterschaft in Schweden, wurde dort zweimal Pokalsieger und einmal Meister in Dänemark.
International erreichte er mit Inter Mailand das Finale des UEFA-Pokals 1997, wo es eine Niederlage gegen Schalke 04 gab, und verlor mit dem FC Fulham das Endspiel der Europa League 2010 gegen Atletico Madrid.
Roy Hodgson im Steckbrief