Fünftes Spiel unter Pellegrino Matarazzo, fünfte Niederlage: Die TSG Hoffenheim stürzt nach dem 1:2 in Freiburg ans Tabellenende.
In den wilden Schlussminuten peitschte Pellegrino Matarazzo seine Mannschaft unentwegt nach vorne, er gestikulierte, schrie und klatschte - doch es half nichts. Auch im fünften Spiel unter dem neuen Trainer kassierte die TSG Hoffenheim eine Niederlage, nach dem bitteren 1:2 (0:1) beim SC Freiburg stürzten die Kraichgauer ans Tabellenende. Erstmals seit mehr als sieben Jahren ist die TSG Schlusslicht zum Abschluss eines Spieltags.
Dabei hatte Hoffenheim bis tief in die Schlussphase überzeugt und den Freiburgern alles abverlangt. Doch nach dem Platzverweis gegen Ozan Kabak (84.), der den Ball nach einem Foulspiel wegschoss und dafür Gelb-Rot sah, traf Ritsu Doan (89.) für die Freiburger und versetzte der TSG den nächsten Tiefschlag. Während der SC mit nun 45 Punkten in der Spitzengruppe bleibt und von der Champions League träumen darf, wird Hoffenheims Situation im Tabellenkeller immer düsterer.
"Das Spiel war gut, wir müssen die Köpfe oben halten. Aber wir dürfen das Spiel nicht mit zehn Spielern beenden", sagte Oliver Baumann bei DAZN: "Ich hatte das Gefühl, dass wir dran waren." Den Platzverweis gegen Kabak bezeichnete der TSG-Torhüter als "Knackpunkt. Wir müssen hier einen Punkt mitnehmen."
Maximilian Eggestein (5.) hatte die effizienten Freiburger vor 33.500 Zuschauern im Europa-Park Stadion in Führung gebracht. Nach dem Ausgleich durch Angelo Stiller (48.) sah es lange nach dem ersten Punktgewinn unter Matarazzo aus, doch Doan sorgte doch noch für den 13. Saisonsieg der Freiburger - und für eine erfolgreiche Generalprobe für das Rückspiel im Europa-League-Achtelfinale gegen Juventus Turin am Donnerstag.
"Wir sind glücklich nach der harten Woche, Hoffenheim hat es in den vergangenen Spielen besser gemacht, als es der Tabellenplatz aussagt", sagte Eggestein. Auch Manuel Gulde betonte: "Wir wussten, dass es hart wird, dass Hoffenheim ums Überleben kämpft."
TSG Hoffenheim: Platzverweis gegen Kabak
Matarazzo veränderte seine Startelf im Vergleich zum 0:1 gegen Mainz auf sechs Positionen. Das neu formierte Team starte mutig, presste früh und kam gleich nach zehn Sekunden zu einem ersten Torabschluss durch Ihlas Bebou (1.). Auch danach hielten die Gäste gut mit, doch effektive Freiburger schlugen eiskalt zu.
Eine nicht konsequent geklärte Flanke landete vor Eggesteins Füßen, der zum 1:0 traf. Danach entwickelte sich eine zähe Begegnung. Die TSG war bemüht, aber in ihrem Spiel nach vorne zu ungenau. Das änderte sich nach der Pause, als Stiller umgehend der Ausgleichstreffer gelang.
Von nun an war das Spiel offen und bot Chancen auf beiden Seiten, ehe es in der Schlussphase hektisch wurde. Nach dem Platzverweis gegen Kabak traf Doan - Fisnik Asllani verpasste in der Nachspielzeit die große Chance auf den Ausgleich.
SC Freiburg - TSG Hoffenheim: Stimmen
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Ich habe gewusst, was kommt. Sie hatten zuletzt viele enge Spiele. Wir kamen eigentlich ideal mit dem Tor rein. Wir haben den Kampf angenommen, aber waren auch unsauber im Passspiel. Hoffenheim war sehr aggressiv und präsent, es gab viele kleine Unterbrechungen im Spiel, da kamen wir nicht in den Rhythmus, aber es war alles legitim. Wir sind gerade in einer Phase, wo wir arbeiten, arbeiten und arbeiten müssen."
Pellegrino Matarazzo (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir haben eine ordentliche Leistung gesehen. Die Knackpunkte waren die Effizienz der Freiburger und die Gelb-Rote-Karte, die unnötigerweise passiert ist. Wichtig ist, dass wir das jetzt verarbeiten und wieder groß werden. Gerade im letzten Drittel müssen wir besser werden."
SC Freiburg - TSG Hoffenheim: Daten zum Spiel
Freiburg: Flekken - Kübler (65. Sildillia), Ginter, Gulde, Günter - Maximilian Eggestein, Höfler - Doan (90.+3 Keitel), Höler (80. Jeong), Grifo (65. Weißhaupt) - Gregoritsch (80. Petersen). - Trainer: Streich
Hoffenheim: Baumann - Kabak, Brooks, Akpoguma - Geiger - Kaderabek, Skov (75. Angelino) - Becker (75. Damar), Stiller (86. Bicakcic) - Dabbur (87. Tohumcu), Bebou (78. Asllani). - Trainer: Matarazzo
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Tore: 1:0 Maximilian Eggestein (5.), 1:1 Stiller (49.), 2:1 Doan (89.)
Zuschauer: 33.500