SV Werder Bremen - SC Freiburg 1:2: Streich-Elf pirscht sich an Champions-League-Ränge heran

SID
16. April 202317:28
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Der SC Freiburg bleibt im Rennen um die Champions-League-Plätze hartnäckig. Durch das 2:1 bei Werder Bremen hat das Team von Trainer Christian Streich die Königsklasse weiter im Blick.

Als der erlösende Schlusspfiff ertönte, fiel die Anspannung von Christian Streich ab. Sichtlich erleichtert klatschte der Coach des SC Freiburg mit seinen Spielern ab und drückte Matchwinner Lucas Höler fest an sich: Streichs Höhenflieger pirschen sich durch einen 2:1 (0:0)-Erfolg im Sonntagsspiel der Bundesliga bei Werder Bremen ganz nah an die lukrative Zone heran. Die Breisgauer setzen damit RB Leipzig und Union Berlin weiter unter Druck - auf beide Kontrahenten treffen sie noch im Liga-Schlussspurt.

"Es war ein Abnutzungskampf. Es ist nie einfach hier, deshalb sind wir froh und glücklich, dass wir es in der zweiten Hälfte drehen konnten", sagte Freibugs Abwehrchef Matthias Ginter: "Es ist sehr eng oben. Es ist ein Hauen und Stechen in der Liga."

Nach der Führung der Gastgeber durch Maximilian Philipp (46.), der den verletzt fehlenden Topstürmer Niclas Füllkrug überzeugend ersetzte, schlug der SCF mit viel Mentalität zurück. Nach dem Ausgleich durch Roland Sallai (67.), der das 1000. Bundesliga-Tor der Freiburger markierte, drehte Höler mit seinem Kopfball (71.) die Partie des 28. Spieltags vor 41.500 Zuschauern.

"Das sind absolute Big Points für uns, wir machen wieder Boden gut", sagte der langjährige Bremer Maximilian Eggestein. Freiburgs Kapitän Christian Günther kündigte an: "Jetzt sind die entscheidenden Wochen. Es geht um alles, im Pokal und in der Liga. Da wollen wir alles reinwerfen."

Streich konnte mit der ersten Hälfte nicht zufrieden sein: Das Team arbeitete diszipliniert in der Defensive, ließ aber die nötige Durchschlagskraft vermissen. Diese wies sie im zweiten Durchgang dann nach. Werder-Trainer Ole Werner muss dagegen die sechste Partie hintereinander ohne Erfolg analysieren. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt aber noch immer beruhigende acht Punkte.

Werder - Freiburg: SCF dreht Spiel mit Doppelschlag

Die Gäste aus Freiburg begannen das Duell selbstbewusst, gefährdeten das Tor von Werder-Keeper Jiri Pavlenka aber zunächst nicht. Streich war das zu wenig, er brüllte sichtlich unzufrieden Anweisungen auf den Rasen. Ein Freistoß-Aufsetzer von Vincenzo Grifo (26.) war noch die gefährlichste Szene in der ersten Hälfte.

Im zweiten Durchgang war plötzlich richtig Dampf drin. Erst forderte Grifo einen Elfmeter nach einem vermeintlichen Handspiel. Im Gegenzug behielt Bittencourt die Übersicht und setzte Philipp glänzend ein. Das Fans im Weserstadion waren jetzt richtig da und witterten den womöglich entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Und die Gäste? Die hatten kurz nach der Werder-Führung die prompte Antwort durch Sallai (50.) nur knapp verpasst - blieben aber dran und wurden belohnt. Auch in der Schlussphase spielte das Streich-Team weiter nach vorne und hoffte auf die Entscheidung.

Werder Bremen - SC Freiburg: Die Stimmen

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Ich bin enttäuscht, weil wir ein insgesamt gutes Spiel gemacht haben gegen eine Topmannschaft. Mannschaftlich hatten wir viele gute Aktionen, es hat der Übertrag ins letzte Drittel gefehlt, gerade in der ersten Halbzeit. Wir haben zu wenige Abschlüsse kreiert. Es ist sehr ärgerlich, dass wir in zwei Aktionen das Spiel verloren haben. Für uns gilt es jetzt, diese individuellen Themen zu verbessern."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Am Ende waren wir die Glücklicheren. Natürlich kann es Unentschieden ausgehen. Natürlich kann Bremen das 2:0 machen. Aber in Bremen nach Rückstand zu gewinnen - Chapeau! Das schafft nicht jeder."

Werder Bremen - SC Freiburg: Die Daten zum Spiel

Bremen: Pavlenka - Stark (83. Pieper), Veljkovic, Friedl - Weiser, Groß (75. Gruev), Jung - Bittencourt (77. Schmidt), Stage (75. Schmid) - Philipp (83. Dinkci), Ducksch. - Trainer: Werner

Freiburg: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart, Günter - Maximilian Eggestein, Höfler - Doan, Grifo (85. Jeong) - Sallai (85. Petersen), Höler (79. Sildillia). - Trainer: Streich

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)

Tore: 1:0 Philipp (46.), 1:1 Sallai (67.), 1:2 Höler (71.)

Zuschauer: 41.500 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Groß (4), Stark (8) - Doan (3), Maximilian Eggestein (5), Sallai (5)