Der FC Bayern München hat im Kampf um den Einzug ins Halbfinale der Champions League einen herben Rückschlag erlitten. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann verlor im Viertelfinal-Hinspiel beim FC Villarreal verdient mit 0:1 (0:1). Das Rückspiel in München findet am 12. April statt.
Arnaut Danjuma (8.) sorgte für das Tor des Europa-League-Siegers. Für die Bayern war es die erste Auswärtsniederlage in der Königsklasse seit knapp viereinhalb Jahren.
"Wir konnten heute nicht so wirklich. Wir haben nicht das Spiel absolviert, was wir wollten. Wir haben offensiv nicht die Power gehabt, nicht die Vielzahl an Chancen", sagte Thomas Müller bei DAZN: "Das 1:0 nehmen wir so mit. Und wenn es blöd läuft, hätte es höher ausgehen können. Wir müssen uns aufs Rückspiel vorbereiten und zurückschlagen."
Joshua Kimmich ergänzte: "Die Niederlage lag an unserer Herangehensweise. In der ersten Halbzeit waren wir nicht da, in der zweiten Halbzeit war es ein wildes Spiel. Wir wollten dann mehr, haben aber auch viel zugelassen. Wir werden im Rückspiel ein anderes Gesicht zeigen."
FC Villarreal - FC Bayern München: Die Analyse
Bayern versuchte im 4-2-3-1 und mit Rückkehrer Alphonso Davies in der Startelf sofort die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen, kassierte aber mit dem ersten richtigen Angriff Villarreals früh die kalte Dusche. Die kombinationsstarken Gastgeber überspielten das Mittelfeldpressing des Rekordmeisters clever, zogen die Defensive mit gegensätzlichen Laufbewegungen immer wieder weit auseinander.
Villarreal präsentierte sich mit der Führung im Rücken taktisch variabel, presste entweder hoch oder zog sich mit zwei Viererketten und teilweise neun Mann in den eigenen Strafraum zurück. Bayern wiederum probierte viel über Coman und die rechte Seite, schaffte es aber einfach nicht, sich Chancen herauszupielen. Robert Lewandowski hing komplett in der Luft. Wenn es mal halbwegs gefährlich wurde, dann durch Einzelaktionen wie einem erfolgreichen Dribbling von Musiala (21.) durch das Zentrum.
Nach der Pause blieb Bayern in der Defensive seltsam passiv, kam mangels Zuordnung und Abstimmung nie richtig in die Zweikämpfe. Villarreal setzte vor allem auf schnelle Konter, schrammte gleich mehrmals nur knapp am 2:0 vorbei. Weil die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann jetzt höher stand und deutlich mehr Risiko ging, entwickelte sich die Partie zwischendurch zu einem wilden Schlagabtausch, mit Chancen auf beiden Seiten.
Bayern in der Folge zwar mit deutlichen mehr Abschlüssen und in der Schlussviertelstunde mit einer Art Powerplay am gegnerischen Strafraum, am Ende blieben die Bemühungen aber ohne durchschlagenden Erfolg und die Partie endete mit einem insgesamt verdienten 1:0-Sieg für Villarreal.
FC Villarreal - FC Bayern München: Die Aufstellungen
Villarreal: Rulli - Foyth (81. Aurier), Raul Albiol, Pau, Estupinan - Capoue, Parejo, Coquelin (59. Pedraza), Lo Celso - Gerard, Danjuma (81. Chukwueze)
München: Neuer - Pavard (71. Süle), Upamecano, Hernandez, Davies - Kimmich, Musiala, Gnabry (62. Sane), T. Müller (62. Sane), Coman - Lewandowski
FC Villarreal - FC Bayern München: Die Daten des Spiels
Tore: 1:0 Danjuma (8.)
FC Villarreal - FC Bayern München: Die Stimmen der Trainer
Unai Emery (FC Villarreal): "Mein Team hat nahezu perfekt gespielt. Ich bin zufrieden mit dem, was ich gesehen habe. Wir müssen nächste Woche einen weiteren Schritt nach vorne machen, wir müssen mehr von uns selbst verlangen, um sie rauszuwerfen."
Julian Nagelsmann (FC Bayern): "In der ersten Halbzeit hatten wir zu wenig Power im Verteidigen. Wir hatten keinen richtig guten Ballgewinn. In der zweiten Halbzeit war es ein wildes Spiel. Wir haben die Kontrolle aufgegeben, weil wir das Tor machen wollten. Wir hätten noch zwei kriegen können."
Der Star des Spiels: Giovani Lo Celso (FC Villarreal)
Extrem laufstark, dazu mit guter Übersicht im Passpiel und bissig in den Zweikämpfen. Fast alles beim gelben U-Boot lief über den Argentinier, Bayern konnte ihm kaum stoppen.
Der Flop des Spiels: Serge Gnabry (FC Bayern)
Bekam nach seinem Doppelpack in Freiburg den Vorzug vor Sane. Offiziell auf der linken Seite, zog aber mehr ins Zentrum, um Davies Platz zu machen. War aber wie seine Kollegen oft aufgeschmissen. Raus nach 61 Minuten.
Der Schiedsrichter: Anthony Taylor (England)
Bot der unterhaltsamen Partie mit seiner großzügigen Zweikampfbewertung einen passenden Rahmen. Immer auf der Höhe, nahm das vermeintliche 2:0 durch Coquelin (41.) zu Recht wegen einer Abseitsstellung zurück. Insgesamt eine tadellose Leistung des Schiedsrichters.