Thomas Müller erlebte den 1:0-Sieg des FC Bayern München gegen Inter Mailand mit Genugtuung. Nach dem Spiel sprach er mit den Journalisten über das Last-Minute-Tor von Mario Gomez, das starke Spiel von Thomas Kraft und Bayerns Ferienwohnung.
Frage: War der Sieg für Sie zu erwarten gewesen?
Thomas Müller: Wir konnten uns nicht sicher sein, dass das Tor noch fällt, aber wenn das Spiel einen Sieger verdient hatte, dann uns. Wir haben aus meiner Sicht das Spiel gemacht. Inter hat ein paar mal schnell umgeschaltet und war dadurch gefährlich, vor allem, wenn Samuel Eto'o am Ball war. Aber sonst hatten wir das Spiel über weite Strecken gut im Griff.
Frage: Ist der Sieg verdient?
Müller: Dass es auch andersrum hätte ausgehen können, wissen wir auch. Vom Zeitpunkt des Tores her sind wir natürlich ein bisschen der glückliche Sieger. Aber es ist nicht so, dass wir als Außenseiter hin gefahren sind. Ich habe uns mindestens auf Augenhöhe gesehen und das hat sich bestätigt. Wir müssen in der Defensive als Mannschaft stabil stehen, das haben wir gemacht. Mit einem 0:0 wäre das Rückspiel aber sicher noch schwerer geworden.
Frage: Ist das Viertelfinale nun einen Schritt näher?
Müller: Es kommen jetzt erstmal weitere Highlights - jetzt Dortmund, dann Schalke. Wir haben noch nichts erreicht. Wenn wir im Rückspiel eins auf die Mütze bekommen, hat das alles nichts geholfen. Erst wollen wir weiterkommen, dann geht der Blick aufs Viertelfinale.
Frage: Die Mannschaft zeichnet aus, dass sie trotz des Ausfalls von Danijel Pranjic stabil geblieben ist.
Müller: Ich denke schon. Wie wir insgesamt als Mannschaft verteidigt haben, war einigermaßen gut. Jeder hat sich reingehauen. Dass man einen Spieler wie Eto'o nie ganz ausschalten kann, ist auch klar. Aber insgesamt war das ordentlich - und natürlich haben wir auch noch einen Torwart, der ein paar Dinger gehalten hat.
Frage: Ist Thomas Kraft so cool? Er wirkte vollkommen entspannt.
Müller: Ich wüsste auch nicht, warum er aufgeregt sein sollte.
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Frage: Zwei Gründe: Champions League, Giuseppe-Meazza-Stadion.
Müller: Na klar ist es das Meazza, aber wenn der Schiri anpfeift, dann ist es wurscht, ob man gegen Sandhausen spielt, oder gegen Inter Mailand. Man ist dann konzentriert und wenn ein Ball aufs Tor kommt, dann versucht man den zu halten. Und diesmal hat er alle gehalten. Ich finde, er macht das insgesamt sehr gut, erwarte von einer Nummer eins bei Bayern München aber auch, dass die das sehr gut macht.
Frage: Für Ihre Kopfballchance hatte der Frisör offenbar ein paar Haare zu viel abgeschnitten, oder?
Müller: Wenn ihr wollt, könnt ihr das gerne so schreiben! (lacht) Nein, im Ernst: Den Ball kann man rein machen. Ich bin froh, dass es keine Auswirkungen hatte.
Frage: Bei Mario Gomez war es der klassische Fall: Wenn man einen Lauf hat, fällt einem der Ball auch mal vor die Füße.
Müller: Das hat jetzt nicht unbedingt was mit dem Lauf zu tun. Julio Cesar hatte zuvor schon einige Bälle sicher gehalten, bei denen man nicht unbedingt damit rechnen konnte. Mario und ich gehen aber immer auf die zweiten Bälle, das muss ein guter Stürmer auch machen. So war Mario bei dem Tor dann zur Stelle - und so gehört sich das dann auch.
Frage: Ist das 1:0 denn nun schon mehr als die berühmte halbe Miete?
Müller: Nein. Es ist ein super Ergebnis, keine Frage, aber im Fußball kann immer alles passieren. Wir sind dennoch zuversichtlich.
Frage: Wieso fühlt sich der FC Bayern im Giuseppe-Meazza-Stadion so wohl? Das ist ja fast schon ein zweites Wohnzimmer, beziehungsweise eine Ferienwohnung.
Müller: Es macht einfach Riesenspaß, in diesem Stadion zu spielen, wenn es ausverkauft ist.
Inter - FC Bayern: Daten zum Spiel