Tobias Schweinsteiger war der Star der Hinrunde - dennoch lässt ihn Unterhachings Trainer Klaus Augenthaler gehen. Österreich ist eine Option, aber er denkt an den FC Bayern, den Klub seines jüngeren Bruders Bastian Schweinsteiger.
Ein gutes Omen für den FC Bayern? Anlässlich eines PR-Events von Sponsor "EA Sports" duellierten sich Tobias Schweinsteiger und sein jüngerer Bruder Bastian an der Konsole und spielten dank der Fußball-Simulation "FIFA 10" vorab das Champions-League-Finale durch.
Tobias übernahm Inter Mailand, Bastian hingegen steuerte seine Bayern - und entschied unter unfreiwilliger Mithilfe des älteren Schweinsteigers die Generalprobe mit 2:0. "Ich spiele am Fernseher eh lieber Golf", sagte Tobias lachend.
Abschied von Unterhaching
Zum Golf-Spielen wird er in nächster Zeit etwas mehr Gelegenheit bekommen - denn der 28-Jährige hat derzeit keinerlei vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Die SpVgg Unterhaching, für die Schweinsteiger seit Anfang 2008 im Einsatz war, gab unlängst bekannt, den auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen.
Dabei war Schweinsteiger in der Hinrunde mit elf Toren einer der Stars der 3. Liga.
Dennoch wurde er vom neuen Trainer Klaus Augenthaler aussortiert. Dessen harte Begründung in der "Abendzeitung": "Das ist eine Qualitätsfrage. Der Verein sucht einen Stürmer, der ballsicherer ist."
Dissonanzen mit Augenthaler
Dass Schweinsteiger in der Rückrunde nur drei Treffer gelangen, macht der Offensivspieler vor allem an zwei Dingen fest: An den fehlenden Automatismen in der Mannschaft, da sich zuviele Leistungsträger verletzt hätten. Und an der im Vergleich zur Hinrunde wesentlich defensiveren Ausrichtung unter Augenthaler.
Schweinsteiger will jedoch nicht nachkarten: "Mal hat man einen Trainer, mit dem man sich versteht. Mal hat man einen Trainer, mit dem es nicht ganz glatt läuft. Das kann passieren", sagt er zu SPOX.
Trotz der ungewissen Zukunft wirkt er entspannt. Vielleicht, weil ihm bereits einige Angebote vorliegen. Von anderen Drittligisten wie auch aus der österreichischen Bundesliga.
Bayern? Schweinsteiger ist gesprächsbereit
"Ich mache erst einmal Urlaub und entscheide mich erst dann", so Schweinsteiger.
Eine Präferenz lässt er jedoch jetzt schon durchblicken: Eine Wiedervereinigung mit Bruder Bastian. Nicht in der gleichen Mannschaft, aber immerhin im gleichen Verein.
"Die zweite Mannschaft der Bayern ist interessant für mich. Sollte Interesse bestehen, wäre ich gesprächsbereit", sagt Schweinsteiger.
"Bastian schwärmt von Gerland"
Bayern II steckt in einem personellen Umbruch und wird nach dem Abschied von Trainer Mehmet Scholl und der Rückkehr von Hermann Gerland mit einer neuen Mannschaft in die kommende 3.-Liga-Saison starten.
"Es hätte einen großen Reiz für mich, unter Hermann Gerland zu trainieren. Ich habe bereit häufiger mit ihm gesprochen und er macht einen tollen Eindruck. Und Bastian hat mir von ihm schon vorgeschwärmt."
Ein Problem könnte jedoch die Transferpolitik der Bayern II sein. Schweinsteiger: "Sie sind bekannt dafür, entweder ganz junge oder ganz alte Spieler zu holen. Ich bin mit meinen 28 Jahren leider genau in der Mitte."
14 Tore in 35 Spielen: Tobias Schweinsteiger im Steckbrief