Anatolij Tymoschtschuk ist von einem ehemaligen Teamkollegen scharf kritisiert worden. Der einstige Spieler des FC Bayern arbeitet trotz der Angriffe auf sein Heimatland Ukraine weiterhin für Zenit St. Petersburg.
"Tolya, wie kann das sein? Du kommst aus der Ukraine. Wie kannst du schweigen und weiter dort arbeiten?", schrieb Yevgen Levchenko in einem offenen Brief an seinen langjährigen Weggefährten.
Tymoschtschuk spielte jahrelang für Zenit. Seit 2016 ist er dort Co-Trainer - und macht derzeit keine Anstalten, den Verein trotz der aktuellen Umstände zu verlassen. Stellung zum russischen Angriff bezog er ebenfalls nicht.
"Wir haben zusammen für dieselbe Mannschaft gespielt, haben dieses Trikot mit Stolz getragen, die Hymne gesungen, gewonnen und verloren. Bist du jetzt einfach still? Tolya, wie wirst du damit leben können?", fragte Levchenko, der neunmal für die ukrainische Nationalmannschaft aufgelaufen ist.
Dabei gibt es bereits prominente Vorgänger aus der Ukraine, die Russland aus Protest gegen den Krieg verlassen haben. Dazu gehören beispielsweise Andreij Voronin (Co-Trainer Dynamo Moskau) oder Yaroslav Rakitskiy (Spieler Zenit St. Petersburg).
Tymoschtschuk hatte unter anderem 2013 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen und für die Ukraine 144 Länderspiele absolviert.