Zwischen Hoffen und Bangen

SPOX
26. März 201414:38
Im Bundesligakeller liegt Freud und Leid eng beeinanderSPOX
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Wenn am 27. Spieltag der Hamburger SV den SC Freiburg zum Kellerduell empfängt (20 Uhr im LIVE-TICKER), ist die Anspannung allgegenwärtig. Der Bundesliga-Dino darf sich keinen weiteren Ausrutscher leisten, die Breisgauer hingegen haben die Chance, sich etwas Luft zu verschaffen. In Nürnberg will die Mannschaft von Gertjan Verbeek gegen den VfB Stuttgart die Heimniederlage vom vergangenen Wochenende vergessen machen.

SPOXHamburger SV: (Platz 16, 23 Punkte)

Die letzten Spielen: 3:0 Borussia Dortmund (H), 0:1 Werder Bremen (A), 1:1 Eintracht Frankfurt (H), 2:1 1. FC Nürnberg (H), 0:1 VfB Stuttgart (A)

Restprogramm: SC Freiburg (H), Borussia Mönchengladbach (A), Bayer 04 Leverkusen (H), Hannover 96 (A), VfL Wolfsburg (H), FC Augsburg (A), FC Bayern München (H), 1. FSV Mainz 05 (A)

Aktuelle Lage: Mit Mirko Slomka hat der HSV in dieser Saison bereits den dritten Trainer. Sowohl unter Thorsten Fink, als auch Bert van Marwijk waren die Leistungen der Mannschaft mitunter desolat und eines Bundesligisten der ersten Stunde unwürdig. Unter der Leitung des 46-Jährigen folgte anscheinend die Wende: Mit Siegen gegen Dortmund und Nürnberg sowie einem Unentschieden gegen Frankfurt verließ man kurzzeitig die Abstiegsränge. "Das ist auf jeden Fall schön, weil wir nun auch mal durchatmen können", so HSV-Juwel Calhanoglu nach dem Heimsieg gegen den Club. Im Endeffekt bewies die Aussage des 20-Jährigen auf eindrucksvolle Art und Weise wie trügerisch der Abstiegskampf sein kann, befinden sich die Hanseaten nur eine Niederlage später wieder vor dem unmittelbaren Abgrund.

Ausblick: Durchatmen und entspannen wird in Hamburg wohl bis zum Saisonende niemand. Zwar glaubt unter anderem Klub-Idol Uwe Seeler fest an einen Verbleib in der höchsten Spielkasse, dennoch bedarf es gegen Freiburg unbedingt eines Heimerfolgs. Das restliche Programm hat es vor allem durch die schweren Heimspiele gegen Leverkusen, Wolfsburg und Bayern in sich. Dass sich das Lazarett der Hanseaten zudem weiter prall gefüllt präsentiert, dürfte den Kampf um den Klassenerhalt nicht einfacher gestalten.

SPOXSC Freiburg: (Platz 14, 25 Punkte)

Die letzten Spiele: 2:4 FC Augsburg (H), 0:0 Hertha BSC (A), 0:1 Borussia Dortmund (H), 4:1 Eintracht Frankfurt (A), 3:1 Werder Bremen (H)

Restprogramm: Hamburger SV (A), 1. FC Nürnberg (H), VfB Stuttgart (A), Eintracht Braunschweig (H), Borussia Mönchengladbach (H), VfL Wolfsburg (A), FC Schalke 04 (H), Hannover 96 (A)

Aktuelle Lage: Die Mannschaft von Trainer Christian Streich landete zuletzt zwei Big Points gegen direkte Konkurrenten und schaffte so den Sprung auf Tabellenplatz 14. Zum ersten Mal seit dem 20. Spieltag finden sich die Breisgauer damit nicht auf einem Abstiegsrang oder Relegationsplatz wieder. Mit lediglich zwei Punkten Vorsprung auf den Vorletzten aus Nürnberg ist die Lage allerdings alles andere als beruhigend.

Ausblick: In den nächsten vier Spielen geht es gegen weitere Abstiegskandidaten und damit wirkt sich jeder Punktgewinn oder -verlust doppelt aus. Wollen die Freiburger die Klasse halten, so muss auch in diesen Partien die aufsteigende Form der letzten Begegnungen unbedingt bestätigt werden. Da es mit Gladbach, Wolfsburg und Schalke danach gegen drei Teams mit Ambitionen auf das internationale Geschäft geht, täte ein kleines Punktepolster den Breisgauern mit Sicherheit sehr gut.

Hamburger SV - SC Freiburg (Mi., 20 Uhr im LIVE-TICKER)

Stimmen zum Spiel:

Christian Streich (SC Freiburg): "Uns steht weiter das Wasser bis zum Hals. Wir kämpfen gegen den Abstieg, alles andere ist Schall und Rauch."

...zum Spiel gegen Hamburg: "Wir haben bis jetzt nichts erreicht, wenn wir auch nur einen Millimeter nachlassen kriegen wir gegen Hamburg fünf Gegentore."

Pavel Krmas (SC Freiburg): "Wir sind nicht dort, wo wir hinwollen."

Mirko Slomka (Hamburger SV): "Wir freuen uns wahnsinnig auf diese Partie."

...den Gegner: "Wir sind gewarnt vor einem guten Gegner. Freiburg ist eine enorm starke Auswärtsmannschaft, allerdings spielen wir zu Hause."

...Bedeutung der Fans: "Wir sehen unsere Anhänger als ganz entscheidenden Faktor. Die Unterstützung in den letzten Wochen war enorm. Das benötigen wir."

Das Personal:

Ausfälle Hamburg: Calhanoglu (Gelb-Rote Karte), Jansen (Sprunggelenkoperation), Beister, Rajkovic (beide Kreuzbandriss), Demirbay (Aufbautraining), Lam (Adduktorenprobleme), Ilicevic (Knieprobleme)

Ausfälle Freiburg: Hanke (Patellasehnenreizung), Pilar (Außenbandriss im Sprunggelenk), Freis (Bauchmuskelzerrung)

Darum geht's am Mittwoch:

Die Ausgangslage scheint für beide Mannschaften klar, dennoch ist gerade der Hamburger SV besonders gefordert. Dies wird vor allem beim Blick auf das knallharte Restprogramm deutlich. Dass Trainer Mirko Slomka am Mittwoch ausgerechnet auf Hoffnungsträger Hakan Calhanoglu (Gelb-Rot-Sperre) verzichten muss, ist deshalb besonders bitter. Immerhin macht die Rückkehr von Torjäger Pierre-Michel Lasogga Mut.

Sein Gegenüber Christian Streich dürfte im Hinblick auf seinen Kader die eine oder andere Sorgenfalte weniger haben: Gelson Fernandes meldet sich einsatzbereit. Für den 27-jährigen Schweizer wird wohl Karim Guede seinen Platz räumen müssen. Mit einem Sieg könnte sich Freiburg etwas Luft im Abstiegskampf schnappen.

Die Bilanz der beiden Mannschaften spricht dabei durchaus für einen Gästesieg. So gab es in den letzten sechs Aufeinandertreffen keinen einzigen Heimsieg - jedoch gleich fünf Auswärtssiege. Zudem gewannen die Freiburger ihre letzten drei Spiele in der Hansestadt und dürften deshalb entsprechend hoffnungsvoll nach Hamburg reisen.

Seite 1: Der Hamburger SV empfängt den SC Freiburg

Seite 2: Der VfB Stuttgart ist beim 1. FC Nürnberg zu Gast

Die Tabelle der Bundesliga im Überblick

SPOX1. FC Nürnberg (Platz 15, 24 Punkte)

Die letzten Spiele: 2:1 Eintracht Braunschweig (H), 0:3 Borussia Dortmund (A), 0:2 Werder Bremen (H), 1:2 Hamburger SV (A), 2:5 Eintracht Frankfurt (H)

Restprogramm: VfB Stuttgart (H), SC Freiburg (A), Borussia Mönchengladbach (H), VfL Wolfsburg (A), Bayer 04 Leverkusen (H), 1. FSV Mainz 05 (A), Hannover 96 (H), FC Schalke 04 (A)

Aktuelle Lage: Nachdem es den Franken in der gesamten Hinrunde nicht gelang, auch nur einen einzigen Sieg zu erringen, war der Start in die zweite Saisonhälfte umso erfolgreicher. Aus fünf Spielen gab es vier Siege und damit einen Punkt mehr als in den 17 Spielen zuvor. Der Club kletterte aus den Abstiegsrängen und schien den Bann endlich gebrochen zu haben. Es folgten allerdings vier Niederlagen in Folge und der Sturz auf Platz 17. Große Verletzungssorgen tragen ihr Übriges zur äußerst schwierigen Situation bei.

Ausblick: Gerade im Hinblick auf das beachtliche Lazarett der Franken wird es bis zum Saisonende keine wirkliche Verbesserung der Situation geben - zu schwerwiegend sind die jeweiligen Verletzungen der Leistungsträger. Ähnlich wie die Mitkonkurrenten hat auch der 1. FC Nürnberg ein beachtliches Restprogramm vor sich und dürfte deshalb vor allem gegen Stuttgart und Freiburg zum Punkten verdammt sein.

SPOXVfB Stuttgart (Platz 15, 24 Punkte)

Die letzten Spiele: 1:2 Hertha BSC (H), 1:2 Eintracht Frankfurt (A), 2:2 Eintracht Braunschweig (H), 1:1 Werder Bremen (A), 1:0 Hamburger SV (H)

Restprogramm: 1. FC Nürnberg (A), Borussia Dortmund (H), SC Freiburg (H), Borussia Mönchengladbach (A), FC Schalke 04 (H), Hannover 96 (A), VfL Wolfsburg (H), FC Bayern München (A)

Aktuelle Lage: Feuerwehrmann Huub Stevens soll für den Klassenerhalt der Schwaben sorgen. Der Niederländer folgte auf die erfolglosen Bruno Labbadia und Thomas Schneider. Im Schatten von Bundesliga-Dino HSV schlich sich der VfB indes zu einer nicht minder beeindruckenden Negativserie von insgesamt zehn Spielen ohne Sieg (acht Niederlagen, zwei Remis). Dennoch hofft man nach dem ersten Sieg des neuen Trainers auf eine positive Entwicklung und den Verbleib in der Bundesliga. Einfach wird dies jedoch aufgrund des straffen Programms zum Saisonende sicherlich nicht.

Ausblick: Eben jenes hat es richtig in sich. Mit Dortmund, Gladbach, Schalke, Wolfsburg und Bayern vor der Brust, gewinnen die Partien gegen Nürnberg, Hannover und Freiburg deutlich an Bedeutung. Dass Stevens bei der Mission Klassenerhalt zumindest auf nahezu den gesamten Kader zurückgreifen kann, verbessert die Lage ein wenig.

1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart (Mi., 20 Uhr im LIVE-TICKER)

Stimmen zum Spiel:

Gertjan Verbeek (Trainer 1. FC Nürnberg): "Unsere Bilanz nach der Winterpause ist nicht schlecht, aber sie muss in den nächsten Spielen noch besser werden."

...über das Spiel gegen Stuttgart: "Wir haben diesmal keine Videoanalyse gemacht. Ich habe mit den Spielern gesprochen, aber wir müssen den Blick jetzt wieder nach vorne richten und noch einige Spiele gewinnen."

...über die Verletzungsmisere: "Wir haben noch genügend Spieler, die spielen können. Ich werde die Mannschaft so aufstellen, dass wir gewinnen können."

Ibrahima Traore (VfB Stuttgart) über den Sieg am Wochenende: "Das war Erleichterung pur, auch wenn es kein gutes Spiel von uns war. Aber das Ergebnis hat gepasst, und wir haben gefightet bis zum Ende"

...über den Abstiegskampf: "Ich finde es gut, dass wir direkt wieder gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf spielen müssen, weil es ohnehin keine Zeit und keinen Grund für Zufriedenheit oder Genuss gibt. Wir müssen konzentriert bleiben. Ich erwarte dort wieder einen absoluten Kampf über die komplette Spielzeit und ich glaube, dass wir die drei Punkte mitnehmen werden."

Christian Gentner (VfB Stuttgart) über die anstehenden Spiele: "Zum Durchatmen bleibt uns jetzt keine Zeit."

Das Personal:

Ausfälle 1. FC Nürnberg: Nilsson (Muskelfaserriss), Chandler (Außenme­niskusriss), Hasebe (Knieoperation), Ginczek (Kreuzbandriss), Gebhart (Adduktorenproble­me), Marcos Antonio (Knorpelschaden), Pinola (Rotsperre)

Ausfälle VfB Stuttgart: Kirschbaum (Muskelbündelriss), Abdellaoue (Muskelfaserriss), Didavi (U 23), Rojas (Knieprobleme), Funk (U 23)

Darum geht's am Mittwoch:

Ähnlich wie in der Begegnung zwischen Hamburg und Freiburg gibt es auch in Nürnberg keine Punkte zu verschenken. Zwar konnte der VfB unter Trainer Huub Stevens bisher vier Punkte aus zwei Spielen verbuchen, doch kann eine einzige Niederlage bereits wieder das Momentum der Schwaben rauben. Außer Abdellaoue kann der 60-Jährige aus dem Vollen schöpfen und somit dürfte auch Martin Harnik wieder in die Startformation rutschen.

Schaut man sich im Gegenzug die Verletztenliste der Heimmannschaft an, so sorgt diese gerade im Abstiegskampf für einige Kopfschmerzen. Die Tatsache, dass nun auch Javier Pinola mit einer Rotsperre fehlt und Ondrej Petrak sich gegen Frankfurt das Nasenbein brach, bringt Gertjan Verbeek in der Abwehr erheblich in die Bredouille. Adam Hlousek und Robert Mak wären als Ersatz zwar eine Option, doch sehen ideale Bedingungen definitiv anders aus.

Da passt es irgendwie ins Bild, dass die Franken in den letzten fünf direkten Duellen mit Stuttgart keinen einzigen Sieg verbuchen konnten - zwei Niederlagen und drei Unentschieden sprechen für sich. Dass der Club darüber hinaus zum ersten Mal in dieser Saison vier Niederlagen am Stück einstecken musste, dürfte das Selbstbewusstsein ebenfalls nicht stärken. Anders sieht dies bei den Gästen aus: Nach zehn Partien ohne Sieg könnte ausgerechnet gegen den Hamburger SV am letzten Spieltag der Bann gebrochen worden sein. Dies gilt es jedoch zunächst gegen Nürnberg zu bestätigen.

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Die Tabelle der Bundesliga im Überblick