Will van Megen, Anwalt der internationalen Gewerkschaft für Fußball-Profis (Fifpro), hat eine überraschende Forderung geäußert. Der Niederländer will die kürzlich bereits gelockerten Regeln bezüglich Cannabis noch ausweiten und hat eine simple Begründung.
"Cannabis ist als Substanz für Sportler nicht leistungsfördernd. Wir setzen uns ganz sicher nicht für den Konsum von Cannabis ein, aber der Stoff gehört nicht auf die Doping-Liste", zitiert die "Bild" van Megen.
Kürzlich hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur bereits die Begrenzungen gelockert: Seit dem 1. Januar 2014 dürfen Profi-Sportler zehnmal mehr Cannabis im Urin haben als zuvor.
Weiter begründete der 58-Jährige: "Heutzutage kommen junge Spieler mit Marihuana genauso schnell in Kontakt wie mit Alkohol. Alkohol ist erlaubt, wegen Cannabis wird man verfolgt. Da stimmt die Relation nicht. Junge Sportler werden für etwas kriminalisiert, was mittlerweile ganz normal ist."
Wenig Verständnis für van Megen
Doping-Experte Prof. Fritz Sörgel hält den Vorstoß des Fifpro-Anwaltes für eine "absurde Idee": "Da könnte man auch gleich Ecstasy freigeben, das ist ja leider bei jungen Leuten auch verbreitet.
Marihuana hat zwar eine Sonderstellung durch die Freigabe in einigen Staaten der USA - aber ist bei Dauergebrauch schädlich und führt zu Veränderungen im Gehirn."
Tanko und Walke positiv getestet
In der Bundesliga gab es seit dem Jahr 2000 zwei bekannte Fälle: 2001 wurde Ibrahim Tanko nach positivem Marihuana-Test bei Borussia Dortmund entlassen, der damalige Werder-Torhüter Alex Walke musste zwei Jahre später eine siebenmonatige Sperre absitzen.
"Wie sollte das überhaupt ablaufen?", kritisierte Sörgel weiter: "Bei uns ist der Handel ja strafbar. Wird das vom Mannschafts-Arzt verabreicht? Da hat einer nicht richtig nachgedacht, bevor er diese Idee in die Welt setzte."