Der Höhenflug ist gestoppt: Nach fünf Siegen und einem Remis ist Frisch Auf Göppingen mit dem 24:28 beim SC Magdeburg und der ersten Saisonniederlage wieder in der Normalität der Handball-Bundesliga angekommen.
"Wir gehören nicht zu den Besten der Liga", sagte Trainer Velimir Petkovic. Noch immer sind die Göppinger Fünfter und rangieren nach sieben Spieltagen vor so renommierten Teams wie den Champions League-Startern HSV Hamburg und Rhein-Neckar Löwen oder dem VfL Gummersbach.
Nun aber stehen den Schwaben die "Spiele der Wahrheit" mit den Partien gegen Großwallstadt (18. Oktober) und in Hamburg ein Woche darauf bevor.
Manojlovic fällt aus
Und gerade in dieser wichtigen Phase müssen die Göppinger den Ausfall ihres Spielmachers kompensieren: Der Serbe Nikola Manojlovic fällt nach einer Meniskusoperation am vorigen Montag mindestens drei Wochen aus. "Das ist schade, gerade in dieser Phase, in der wichtige Spiele kommen. Aber wir jammern nicht", sagte Geschäftsführer Gerd Hofele.
So wird Manojlovic weder gegen Großwallstadt noch gegen Hamburg und wohl auch nicht gegen den TSV Dormagen (4. November) mitwirken können.
Umbau der EWS-Arena Göppingen im Frühjahr 2009 abgeschlossen
Dennoch wollen sich die Frisch Auf-Verantwortlichen von den ersten Rückschlägen der noch langen Saison nicht entmutigen lassen und basteln weiter eifrig am Konzept der Zukunft.
Derzeit genießen die Göppinger zwar in der 50 km entfernten Stuttgarter Porsche-Arena Heimrecht. Doch wenn die angestammte Spielstätte nach dem drei Millionen Euro teuren Umbau im Frühjahr 2009 fertig ist, soll in der EWS Arena Göppingen wieder das schwäbische Handball-Herz schlagen.
Hofele blickt der modernisierten Halle schon mit Vorfreude entgegen: "Das Handballzentrum ist aus unserer Sicht in Göppingen angesiedelt."
Göppingen geschlechterübergreifend stark
Was der Geschäftsführer auf das fanatische Publikum bezieht, trifft auch in einem anderen Sinn auf die Kleinstadt mit rund 58.000 Einwohnern zu: Göppingen ist als einzige Stadt in der Herren- und Frauen-Bundesliga vertreten. Die Damen von Frisch Auf Göppingen führen die Tabelle derzeit sogar an.
Den Sprung an die Spitze hatten die Männer, von denen Kreisläufer Manuel Späth für den nächsten Nationalmannschafts-Lehrgang nachnominiert wurde, auch nach ihrem fulminanten Beginn nicht im Blick. "Wir sind zwar mental stärker geworden", erklärte Petkovic. Die Truppe habe sich weiterentwickelt, wolle aber nur einen kleinen Schritt nach vorne machen.
Achter Platz als Saisonziel
"Wir wollen den achten Platz", sagte der 52-Jährige, dessen Mannschaft im Vorjahr Neunter und 2006/2007 Zehnter wurde. Ihre glanzvollen Zeiten liegen weit zurück: Elfmal war Frisch Auf deutscher Meister, zweimal Europokalsieger der Landesmeister - doch der letzte große Erfolg datiert aus dem Jahr 1972.
Daran wollen die Göppinger aber wieder anknüpfen und sich im oberen Tabellendrittel etablieren. Zu den Branchengrößen THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt, Hamburg und den Löwen fehlt es dem Klub, dessen Etat mit 3,5 Millionen Euro deutlich geringer ist, jedoch noch an Qualität. "Die haben vierzehn gleichwertige Spieler", sagte Petkovic.
Die Tabelle der Handball-Bundesliga