Die deutsche Frauen-Handball-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft den vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde geschafft. Durch einen Kraftakt besiegten die Damen Serbien mit 32:31. Anja Althaus war die Sieggarantin des deutschen Teams.
Nach dem unglaublichen Ende eines verrückten Handballabends wusste Anja Althaus gar nicht, wohin mit ihrem Glück.
Eben war die Kreisläuferin noch weinend vom Platz gehumpelt, 13 Minuten später stand sie nach einer blitzschnellen Reaktion in der Abwehr und einem beherzten Wurf 25 Sekunden vor dem Ende inmitten einer deutschen Jubeltraube in Skopje.
Schwache Leistung, aber EM-Hauptrunde erreicht
"Es ist sensationell, dass wir das noch umgebogen haben. Wir haben so viele Bälle vergeben - aber der wichtigste war drin", sagte die 26-Jährige, nachdem sie mit ihrem entscheidenden Treffer den 32:31 (17:15)-Erfolg der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes im zweiten Gruppenspiel gegen Serbien und trotz erneut ganz schwacher Leistung den vorzeitigen Einzug in die EM-Hauptrunde gesichert hatte.
Fast vergessen waren die Schmerzen aus der 46. Minute, als sie das Knie einer Gegenspielerin bei einer Abwehraktion voll in den Allerwertesten gerammt bekommen hatte. "Sie muss einen ganz doofen Muskel erwischt haben, ich hatte noch nie solche Schmerzen", sagte Althaus.
Nadine Krause im letzten Gruppenspiel fraglich
Während sie wieder auf das Feld zurückkehrte, erlebte die frühere Welthandballerin Nadine Krause das Ende der Partie auf dem Boden liegend und mit einem Eisbeutel auf dem Kopf. Bei einer Computertomographie wurde später eine Schädelprellung diagnostiziert, der Einsatz am Samstag im letzten Gruppenspiel gegen Kroatien ist fraglich.
Krause selbst, die am Freitag das Bett hüten musste, will aber "unbedingt spielen". Entscheiden wird schließlich wohl die medizinische Abteilung, denn weiter sind die Deutschen ja bereits.
Trainer Armin Emrich: "Wahnsinnsabend"
Dass es dazu an einem "Wahnsinnsabend" (Bundestrainer Armin Emrich) am Donnerstag noch kam, hatten die DHB-Frauen auch einer gehörigen Portion Glück zu verdanken, denn die Leistung war erneut alles andere als medaillenreif.
Wirklich überzeugen konnte nur Spielmacherin Nina Wörz, die Mitte der ersten Hälfte diese Rolle von Anna Loerper übernahm und mit sechs Toren beste Werferin hinter Grit Jurack (8) war.
Armin Emrich hatte für die durchwachsene Leistung des Olympia-Elften und WM-Dritten von 2007 nur eine Erklärung parat: "Der Druck, der von außen erzeugt wird, tut der Mannschaft nicht gut. Wenn sie das spielen würde, was sie kann, und wie im Training mit Spaß, dann wäre alles kein Problem."
Schmieriger Boden verzögerte Anpfiff
Große Probleme hatten zu allem Überfluss vor dem Serbien-Spiel auch noch die Gastgeber, deren peinlicher Ausrutscher zum Anpfiff mit einer Dreiviertelstunde Verspätung führte.
"Das war wie auf einem gefrorenen See", beschrieb Althaus die nach einer misslungenen Putzaktion schmierige und rutschige Lage.
Beide Teams wurden nach zehn Minuten Aufwärmen in eine viel zu kalte Nebenhalle geschickt und durften erst nach einer erneuten Reinigung des Hallenbodens wiederkommen.
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