Die kenianische Langstreckenläuferin Emmaculate Anyango, zweitschnellste Frau der Welt über 10 km, ist wegen Dopings für sechs Jahre gesperrt worden.
Die Athletics Integrity Unit (AIU) teilte am Freitag zudem mit, dass die Strafe wegen "erschwerender Umstände" von vier auf sechs Jahre angehoben wurde.
Die 24-Jährige war zwischen Februar und Juni bei vier verschiedenen Tests in Kenia positiv auf Testosteron und das verbotene blutbildende Hormon EPO getestet worden.
Die AIU begründete ihre Entscheidung damit, dass Anyango nicht nur verschiedene verbotene Substanzen eingenommen habe, darunter Testosteron bei mehreren Gelegenheiten, sondern auch nicht auf die ihr entgegengebrachten Vorwürfe reagiert hatte. Stattdessen hatte die Kenianerin in E-Mails wiederholt mitgeteilt, dass sie in dieser Angelegenheit nicht zu sagen habe. Die AIU müsse "sehen, was sie mit mir macht".
Viele Dopingfälle mit kenianischer Beteiligung
Der Ruf Kenias hat zuletzt wegen zahlreichen Dopingfälle stark gelitten, seit Februar 2016 steht das Land auf der Beobachtungsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).
Die meisten suspendierten oder gesperrten Athleten kommen aus dem Marathon oder anderen Straßenläufen, in denen hohe Preisgelder zu gewinnen sind. Die neu gegründete kenianische Anti-Doping-Agentur (ADAK) musste zuletzt drastische Budget-Kürzungen im Kampf gegen Doping einstecken.