Kugelstoß-Europameisterin Nadine Kleinert (Magdeburg) hat angesichts der jahrelangen Dopingpraxis ihrer härtesten Konkurentinnen erneut lebenslange Strafen gefordert.
"Zwei Jahre Sperre, das ist lächerlich, das kann man überbrücken wie eine längere Verletzung", sagte die 37-Jährige dem Spiegel.
Bei ihren über 20 Großveranstaltungen wie Olympischen Spielen, WM oder EM ist die dreimalige WM-Zweite eigenen Angaben zufolge 13-mal hinter Sportlerinnen gelandet, die nachträglich wegen Dopings disqualifiziert wurden: "Ich habe so die Schnauze voll davon." Bei der Auflistung seien ihr "die Tränen gekommen. Ich bin eigentlich ein Dopingopfer".
Zweimal wurden Kleinert nachträglich Medaillen zugesprochen: Bei der Hallen-WM 2004 und den Olympischen Spielen in Athen im selben Jahr rückte sie vom Bronzerang noch auf Platz zwei, nachdem die Ukrainerin Wita Pawlysch und die russische Athen-Siegerin Irina Korschanenko erst Jahre später überführt worden waren.
Die späten Disqualifikationen der Konkurrentinnen sind für Kleinert doppelt schmerzlich: Die höheren Antrittsprämien bei Meetings für Medaillengewinner sind Kleinert unwiederbringlich entgangen.