Die frischgebackenen Kajak-Olympiasieger Max Rendschmidt und Tom Liebscher-Lucz haben Bundeskanzler Olaf Scholz bei dessen Besuch im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne scharf kritisiert.
"Wichtig ist nicht, dass Politiker nur fürs nächste Wahlergebnis hier sind, sondern dass Familie und Freunde da sitzen", sagte Rendschmidt, der am Donnerstag mit Liebscher-Lucz, Jacob Schopf und Max Lemke Gold im Kajak-Vierer holte, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Liebscher-Lucz redete sogar minutenlang auf den Bundeskanzler ein. "Er soll lieber Entscheidungen für den Sport treffen. Die Liebe zum Sport wird immer dann entdeckt, wenn es Medaillen gibt", meinte der 31-Jährige anschließend.
Und weiter: "Ich würde ihn gern nicht nur bei Olympia, sondern auch mal bei einer WM oder DM sehen. Stattdessen wird uns das Geld weiter gekürzt, wenn wir Erfolge feiern."
"Und dann haben wir ihn auch ganz klar auf die Olympiabewerbung angesprochen, die für den ganzen deutschen Sport notwendig ist und ihm mitgeteilt, dass, wenn die Politik das nicht möchte, es wahrscheinlich mit dem deutschen Sport nicht weiter bergauf geht. Sondern, wenn überhaupt, auf dem aktuellen Level bleibt", ergänzte Liebscher-Lucz im kicker.