Sport- und Event-Manager Michael Mronz würde neben 2028 auch das Jahr 2032 für eine Ausrichtung von Olympischen Sommerspielen in der Rhein-Ruhr-Region begrüßen. Vor dem Hintergrund der möglichen Doppelvergabe der Spiele 2024 und 2028 bei der IOC-Session am 13. September in Lima sagte der 50-Jährige in einem Interview mit dem Magazin Stern:
"Für uns wäre das kein Nachteil. Im Gegenteil: Die Zeit bis 2032 würde uns sogar in die Karten spielen, um die Kernthemen neben dem Sport, vernetzte Mobilität und Digitalisierung, weiter voranzutreiben. Egal ob für 2028 oder 2032 - wir wollen vorbereitet sein."
Mronz treibt seine Pläne für eine erneute deutsche Bewerbung um Olympische Spiele weiter voran, trotz aller Zurückhaltung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Zuletzt waren die deutschen Bewerbungen von München und Hamburg an Bürgerbefragungen gescheitert. Mronz ist allerdings davon überzeugt, dass die Menschen in Nordrhein-Westfalen (NRW) hinter einer neuen Kampagne stehen würden.
Das Hauptargument von Mronz ist die Tatsache, dass bereits "über 80 Prozent der benötigten Sportstätten und Veranstaltungsorte" vorhanden seien. "Das ist einmalig in Europa und der wichtigste Faktor für ökologisch und ökonomisch nachhaltige Spiele in einer Rhein-Ruhr Olympic City", sagte Mronz.
Standort richtet sich nach Bedarf
Mronz verwies allerdings auch darauf, dass in NRW kein großes Stadion mit einer Leichtathletik-Option vorhanden sei, damit auch kein mögliches Olympiastadion. Eine mögliche Lösung bietet er auch gleich an: "Der 1. FC Köln beispielsweise denkt aktuell über ein neues Stadion nach. Warum nicht nach dem Modell der Pariser Bewerbung ein Stadion bauen, welches man temporär zu einem Leichtathletikstadion umfunktionieren kann?"
Der Standort eines Olympischen Dorfes richtet sich für Michael Mronz nach dem Bedarf. "Die Frage ist doch: In welcher Stadt oder Region herrscht akuter Wohnungsmangel, der mit einem klugen Wohnbaukonzept im Anschluss an Olympischen Spiele nachhaltig genutzt werden kann. London 2012 ist hier mit gutem Beispiel vorangegangen."
Im kommenden Sommer soll der interne Abstimmungsprozess beendet sein. "Dann können wir mit der Landespolitik und den Kommunen das Planungspapier vorstellen", sagte Mronz. Die Kosten für Olympische Spiele an Rhein und Ruhr sollen laut Mronz bei deutlich unter zehn Milliarden liegen. Die zu tätigenden Investitionen beträfen vor allem die Infrastruktur von NRW - "sowohl im Bereich vernetzte Mobilität als auch bei der Digitalisierung. Hier bietet sich eine riesige Chance für eine ganze Region."