Peking - Australiens Schwimmer bleiben auch ohne den im November 2006 zurückgetretenen Superstar Ian Thorpe eine Weltmacht. Das prophezeit der erfolgreichste Olympionike des Fünften Kontinents selbst.
Doch die Voraussetzungen haben sich verändert: Als Thorpe noch aktiv war, holten vorwiegend die australischen Männer die Medaillen. Jetzt sind es die Frauen. Die ehemalige Weltmeisterin Giaan Rooney erwartet von ihren Nachfolgerinnen im australischen Team allein zehnmal Gold.
Derart übermütige Prognosen wagt Chefcoach Alan Thompson nicht, verbreitet aber vor dem erwarteten Zweikampf mit den USA Optimismus. "Alle scheinen in Bestform zu sein, die Stimmung in unserem Team ist fantastisch", ließ Thompson im Trainingslager in Kuala Lumpur wissen.
Trickett will fünfmal Gold
Lisbeth Trickett will fünfmal nach Gold greifen. Die Weltrekordlerin über 50 und 100 m Freistil wird auch über 100 m Schmetterling sowie mit den Staffeln über 4 x 100 m Freistil und 4 x 100 m Lagen starten.
Den Olympia-Rekord der Leipzigerin Kristin Otto von Seoul 1988 mit sechs Goldmedaillen wird die schnellste Schwimmerin der Welt nicht attackieren, weil Lisbeth Trickett über 4 x 200 m Freistil nicht zum Quartett der "Aussies" gehört.
Zweite Top-Favoritin von "down under" ist Leisel Jones, die schon vor 2000 in Sydney als 15 Jahre altes Schulmädchen Silber gewann. Jones, die in der Vergangenheit persönliche Probleme hatte und wohl auch den frühen Ruhm nicht verkraftete, ist inzwischen so stabil, dass alles andere als Gold über 100 und 200 m Brust eine Überraschung wäre.
Historisches Ereignis im "Wasserwürfel"
Grant Hackett steht im "Wasserwürfel" von Peking vor einem Erfolg, der historische Dimensionen haben könnte. Der 28-Jährige kann über 1500 m Freistil als erster Mann zum dritten Mal hintereinander olympisches Gold in der gleichen Disziplin gewinnen.
"Daran denke ich nicht. Wenn es passiert, passiert es. Wenn nicht, dann nicht", sagte er. Bei den Frauen gelang dies bislang der Australierin Dawn Fraser, die über 100 m Freistil 1956, 1960 und 1964 Olympiasiegerin war, sowie der Ungarin Krisztina Egerszegi, die 1988, 1992 und 1996 Gold über 200 m Rücken holte.
Coates rechnet mit 18 Medaillen
Zweiter Top-Schwimmer der Australier ist Sprinter Eamon Sullivan, der bei den Trials mit Weltrekorden über 50 und 100 m Freistil ebenso für Furore sorgte wie seine Freundin Stephanie Rice, die im Lagenschwimmen über 200 und 400 m nun die Amerikanerin Katie Hoff herausfordert.
Wer auch immer für die Plätze auf dem Siegerpodest sorgt, die Australier haben hohe Erwartungen an ihre Schwimmer. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, John Coates, rechnet mit 18 Medaillen, drei mehr als bei den bereits überaus erfolgreichen Spielen von Athen 2004.
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