Der Präsident von Union Berlin Dirk Zingler hat Klaus Wowereit widersprochen. Der Bürgermeister hatte behauptet Union habe vom Staat Unterstützung in Millionenhöhe erhalten.
Vor dem ersten Berliner Derby seit fast 60 Jahren geht der Streit um die Stundung der Stadionmiete für den Zweitligisten Hertha BSC in die nächste Runde.
Dirk Zingler, Präsident des Lokalrivalen Union, widersprach der Darstellung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit, dass auch Union vom Berliner Senat Unterstützung in Millionenhöhe erhalten habe.
"Wir haben die überraschende Aussage von Herrn Wowereit sofort zum Anlass genommen, die Bilanzen der letzten Jahre noch einmal zu prüfen. Leider haben wir nichts gefunden", sagte Zingler der "Bild"-Zeitung: "Wir können auch gerne eine Runde durchs Stadion gehen, damit Herr Wowereit uns zeigen kann, wo die Millionen der letzten Jahre vom Land Berlin ins Gelände geflossen sind."
Hertha-Lizenz durch staatliche Unterstützung
Stein des Anstoßes ist der Beschluss des Berliner Senats, dem Bundesliga-Absteiger Hertha die Stadionmiete zu stunden. Für die laufende Saison handelt es sich um 2,55 Millionen Euro.
Derzeit stottert Hertha die gestundete Summe aus dem Vorjahr ab und muss noch rund eine Million Euro zahlen. Nur durch den Kredit soll der mit rund 35 Millionen Euro verschuldete Ex-Bundesligist die Lizenz für die laufende Saison erhalten haben.
Klaus Wowereit verteidigt sich
Den Beschluss hatte Wowereit zuletzt verteidigt. "Der Vorwurf ist fehl am Platz. Hertha ist ja nicht mietfrei im Olympiastadion, sondern hat die Summe nur gestundet bekommen. Das war auch richtig so", hatte Wowereit erklärt und gleichzeitig auf die Hilfen der Stadt für Union verwiesen.
"Der Herr Präsident von Union soll sich mal zusammenrechnen, in welcher Höhe der Berliner Senat Union schon unterstützt hat. Da reden wir von Millionen. Im Übrigen zahlt auch Union keine Pacht an der Alten Försterei."