MLB Power Ranking 2019: Never change a winning Team?!

Marcus Blumberg
27. März 201909:13
Die Boston Red Sox gehen nach ihrer furiosen Saison 2019 erneut als Topfavorit in die Saison.getty
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Die Saison 2019 der Major League Baseball beginnt am Donnerstag. Die Boston Red Sox nahmen nach ihrem Vorjahrestriumph keinerlei große Veränderungen vor, doch ist das überhaupt nötig? Wer sind die ärgsten Verfolger und wie gehen die Rebuilds im Keller voran? SPOX wirft vorm Opening Day einen Blick auf die Kräfteverhältnisse in der MLB.

30. Baltimore Orioles

Die Baltimore Orioles waren das schlechteste Team der vergangenen Saison - und das wohl schon, bevor sie sich vollends dazu entschlossen, zu tanken. Seither ist nicht viel Positives passiert, der Kader sieht aus wie ein (besseres) Triple-A-Team und hat sich durch den Abgang von Teamikone Adam Jones nochmal verschlechtert. Immerhin: Mit derzeit nur vier Mann in der Rotation könnte ein Hauch von Innovation in Form des Openers in Maryland Einzug erhalten.

29. Miami Marlins

Die Moves, die die Marlins im Winter gemacht haben, waren nicht so schlecht, schon gar nicht im Vergleich zu zwölf Monaten zuvor. Man hat sich punktuell verstärkt, etwa mit dem Routinier Curtis Granderson im Outfield sowie dem erfahrenen Infielder Neil Walker, der First Base spielen wird. Und: der Trade von J.T. Realmuto brachte sogar etwas Brauchbares ein, nämlich Top-Pitching-Talent Sixto Sanchez, der wenig zurückhaltend mit dem Großen Pedro Martinez verglichen wird.

28. Detroit Tigers

In der Motor City sind größere sportliche Sprünge im Vergleich zum Vorjahr nicht zu erwarten. Der Kader insgesamt bleibt ein Mittelding aus Überbleibseln der letzten guten Phase sowie Zwischenlösungen bis zum nächsten Angriff. Superstar Miguel Cabrera ist nach langer Verletzungspause zurück, Nicholas Castellanos immer noch da. Er wird allerdings im kommenden Winter Free Agent, womit er ein interessanter Trade-Kandidat werden dürfte. Sorgen bereitet zudem Rechtshänder Michael Fulmer, der mit einer Ellenbogenoperation die komplette Saison verpassen wird.

27. Kansas City Royals

Tanken kann man den Royals nicht vorwerfen. Sie sind eben ein Small-Market-Team, das begrenzte Möglichkeiten hat. Doch diese setzen ihn durchaus effektiv ein. Im Winter gelang es ihnen etwa, mit Billy Hamilton einen aufregenden Mann fürs Center Field nach Missouri zu lotsen. Sein Speed ist spektakulär. Ansonsten könnte auch hier ein Opener zum Einsatz kommen. Star-Catcher Salvador Perez wird die Saison jedoch verletzt (Ellenbogen) verpassen. Für ihn wurde Martin Maldonado als solider Ersatzmann verpflichtet.

26. Chicago White Sox

Der Rebuild im Süden Chicagos geht etwas unfreiwillig weiter. Eigentlich war man gewillt, die Taschen richtig weit aufzumachen und zumindest entweder Bryce Harper oder Manny Machado zu holen. Das ging schief, zudem wird Top-Pitching-Talent Michael Kopech die Saison mit einer Tommy-John-Operation (Ellenbogen) verpassen. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Das Toptalent der Organisation, Outfielder Eloy Jimenez, wird die Saison nach seiner Vertragsunterschrift vom Start weg in den Majors spielen.

25. Texas Rangers

Unter dem neuen Manager Chris Woodward wollen die Rangers wieder näher an die Spitze der AL West heranrücken. Asdrubal Cabrera übernimmt die dritte Base anstelle von Legende Adrian Beltre, zudem kehrt Kultheld Hunter Pence nach Jahren in der Fremde nach Texas zurück, nachdem er einst seine Karriere bei den Astros begonnen hatte. Im Pitching wurde derweil eine Generalüberholung vorgenommen. Mit Lance Lynn, Drew Smyly und Shelby Miller setzt man auf drei neue Starter, zudem stehen gleich vier neue Reliever im Bullpen.

24. San Francisco Giants

Die Hoffnungen der Giants ruhen wie im Vorjahr auf den Veteranen, die im Vorjahr schon teilweise länger mit Verletzungen nicht zur Verfügung standen. Pitching Ace Madison Bumgarner ist dieses Jahr zum Start fit. Ansonsten verbreiten eigentlich nur Center Fielder Steven Duggar, Second Baseman Joe Panik und Left Fielder Mac Williamson - die einzigen Starter unter 30 - ein wenig Optimismus.

23. Seattle Mariners

Der Rebuild ist in vollem Gange. Nur drei Starter aus dem Vorjahr sind noch im Kader, der Rest ist neu. Wirkliche Upgrades sind jedoch kaum zu finden. Left Fielder Domingo Santana bringt mehr Dynamik ins Outfield und der Japaner Yusei Kikuchi könnte sich zu einem guten Major-League-Pitcher entwickeln. Davon aber abgesehen ist dieses Team weit weg von Konkurrenzfähigkeit, aber zu gut, um wirklich abzustürzen.

22. Toronto Blue Jays

Die Blue Jays haben im Laufe des letzten Jahres einige Umbaumaßnahmen am Kader vorgenommen und werden in Kürze das wohl größte Talent dieses Jahr im Baseball, Vladimir Guerrero Jr., in der MLB begrüßen. Es besteht also Grund zum Optimismus in Kanada, allerdings dürfte die Konkurrenz in der AL East zu mächtig sein, um schon jetzt Anschluss herzustellen.

21. Arizona Diamondbacks

Vor nicht allzu langer Zeit - genauer gesagt: letzten Sommer - gehörten die D-backs zu den Top-Teams der NL West und standen 2017 sogar noch in den Playoffs. Seither sind sie zunächst sportlich abgestürzt und haben dann mit Paul Goldschmidt auch noch ihren Superstar verloren. In der Wüste steht eine schwierige Saison an.

20. Cincinnati Reds

Es bleibt schwierig in Cincy. Der Winter verlief vielversprechend mit den Importen von Stars wie Yasiel Puig, Matt Kemp sowie Sonny Gray und Alex Wood. Doch knapp eine Woche vor Saisonstart hat sich der starke Second Baseman Scooter Gennett so schwer an der Leiste verletzt, dass er zwei bis drei Monate ausfallen wird. Zudem sorgt die Entscheidung, Top-Talent Nick Senzel aufgrund von Service-Time-Erwägungen noch etwas länger in den Minors schmoren zu lassen, für Unmut. Auf dem Papier ist durchaus was drin, aber die Gennett-Verletzung erinnert alle daran, dass dieses Team noch ein wackliges Konstrukt ist.

19. Pittsburgh Pirates

Wer auf Upgrades gehofft hat, wurde weitestgehend enttäuscht. Die Pirates stellen ein Lineup, das nur an guten Tagen zur Stärke werden kann. Dafür ist die Pitching Rotation vorzeigbar. Zu Jameson Taillon, Trevor Williams und Joe Musgrove gesellt sich von Beginn an Chris Archer. Pitching muss dieses Team tragen.

18. San Diego Padres

Die Padres setzten ihren Trend aus dem Vorjahr fort und sicherten sich erneut einen namhaften, teuren Free Agent. Manny Machado ist ein klares Upgrade eines Lineups, das immer noch viele Platzhalter enthält, die nach und nach durch hochtalentierte Prospects ersetzt werden. Dass Shortstop Fernando Tatis, Jr. schon zum Start dazustößt, ist aber ein klares Indiz dafür, dass die Padres angreifen wollen. Das große Manko bleibt allerdings die wenig beeindruckende Pitching Rotation. Die einzige Ergänzung dort, Garrett Richards, verpasst die Saison komplett (Ellenbogen).

17. Minnesota Twins

Die Twins, die im Vorjahr einen Schritt zurück gemacht hatten nach ihrer Playoff-Saison 2017, treten nun mit einigen Upgrades an. Allen voran ist Nelson Cruz zu nennen, der dem Team mehr Power und Erfahrung verleiht. Zudem kamen mit Jonathan Schoop und Marwin Gonzalez zwei namhafte Infielder dazu. Max Kepler, der nun an Position 1 der Schlagreihenfolge schlagen wird, sowie Eddie Rosario erhielten zudem langfristige Verträge, die ihnen noch mehr Sicherheit geben dürften.

16. Oakland Athletics

Die A's erreichten im Vorjahr die Wildcard Playoffs und blieben größtenteils zusammen. Für Turbulenzen sorgen jedoch die längeren Ausfälle von First Baseman Matt Olson (Hand) sowie Outfielder Nick Martini (Knie) sowie Pitcher Sean Manaea (Schulter). Dennoch werden die A's wie üblich oben dran bleiben solange es geht.

15. Los Angeles Angels

Mike Trout bleibt bis 2030 im Team, sodass dieser potenzielle Unruheherd erloschen ist. Doch dafür gibt es genügend andere Problemzonen. Shohei Ohtani wird 2019 nach seiner Operation am Ellbogen nicht pitchen, soll aber irgendwann bereit sein, zu schlagen. Wenn es soweit ist, ergibt sich das nächste Problem: Wohin mit Albert Pujols, der dann nicht als Designated Hitter fungieren könnte und wieder im Feld als First Baseman spielen müsste. Etwas, was er seit Jahren nicht mehr regelmäßig und verletzungsfrei gemacht hat. Unterm Strich wirkt dieses Team nicht sonderlich tief besetzt, vor allem dann, wenn es zu Verletzungen kommt.

14. Colorado Rockies

Auch die Rockies haben ihren Superstar langfristig an sich gebunden. Zudem kehrt die Rotation aus dem Vorjahr vollzählig zurück, ebenso der Bullpen. Die Bank jedoch wirkt etwas schwach auf der Brust. Im Center Field agiert nun Ian Desmond, der zuvor nur auf den Ecken im Outfield sowie auf diversen Positionen im Infield aktiv war. Charlie Blackmon rückt dafür ins Right Field. Die Rockies spielten im Vorjahr außerordentlich gut und hatten den sechstbesten Schlagdurchschnitt mit "Balls in Play". Letzteres ist jedoch eine Statistik, die extrem schwankend daherkommt. Ist man einem Jahr sehr gut, könnte dies bedeuten, dass der Trend im Folgejahr in die andere Richtung ausschlägt.

13. Tampa Bay Rays

Die Rays waren im Vorjahr vielleicht das beste Non-Playoff-Team der Liga, revolutionierte dabei sogar noch den Sport mit der erfolgreichen Implementierung des Openers. Aber es ist nicht übertrieben zu sagen, dass sie auch die größten Over-Achiever des Jahres waren. Über den Winter wurde der Kader höchstens in der Breite verstärkt und selbiger hat immer noch recht wenig Feuerpower vorzuweisen. Das Pitching muss es also wieder richten.

12. Cleveland Indians

Die Indians sind wohl immer noch das beste Team der AL Central. Doch der Abstand schrumpft. Third Baseman Jose Ramirez und Shortstop Francisco Lindor, der den Opening Day mit einer Wadenverletzung verpassen könnte, sind wohl die einzigen herausragenden Hitter des Teams. Der Rest ist höchstens Durchschnitt. Die Pitching Rotation sowie der Bullpen sind jedoch weiterhin hochklassig, weshalb das Team seine Favoritenrolle zunächst behält.

11. New York Mets

Die starke Pitching Rotation ist zurück, die Offense erhielt mit Second Baseman Robinson Cano und Catcher Wilson Ramos gute Verstärkungen und im Bullpen ist nun Closer Edwin Diaz der große Rückhalt. Die Mets scheinen so gut aufgestellt zu sein wie seit Jahren nicht mehr, zumal Star-Outfielder Yoenis Cespedes nach beidseitiger Fersenoperation in der zweiten Saisonhälfte zurückerwartet wird. Allerdings drohen mit Todd Frazier und Jed Lowrie bereits zum Start zwei potenzielle Leistungsträger auszufallen. Etwas, was sich seit Jahren wie ein roter Faden durch die Saisons der Mets gezogen hat.

10. Atlanta Braves

Nach ihrer Breakout-Saison im Vorjahr sind die Braves gerüstet, um den Erfolg zu bestätigen. Rookie des Jahres Ronald Acuna Jr. gilt als möglicher MVP-Kandidat und mit Third Baseman Josh Donaldson wurde das Team nochmal verstärkt. Mit Mike Foltynewicz und Kevin Gausman fallen zwei Top-Pitcher zu Beginn aus, doch abgesehen davon muss man wieder mit Atlanta rechnen.

9. Milwaukee Brewers

Das Überfliegerteam der Vorsaison ist weiterhin zusammen und bekam mit Yasmani Grandal zudem einen neuen, besseren Catcher. Der Bullpen wurde zudem punktuell verbessert. Die Brewers sollten gut aufgestellt zu sein für einen weiteren Playoff-Run.

8. Philadelphia Phillies

Die Phillies telegraphierten zum Start des Winters, dass sie gewillt waren, richtig viel Geld in die Hand zu nehmen. Und das taten sie dann auch. Mit Bryce Harper wurde der größte Star der Offseason nach Philly gelotst, zudem liefert Andrew McCutchen weitere Erfahrung im Outfield. Hinter der Platte hockt nun Star-Catcher J.T. Realmuto und zudem wurde der Bullpen allen voran mit Closer David Reobertson aufgerüstet. Die Phillies wollen es jetzt wissen und haben das Team dafür.

7. St. Louis Cardinals

Die National League Central könnte ein sehenswerter Showdown von Anfang bis Ende werden. Bereits im Vorjahr waren die Cardinals gut aufgestellt und drehten nach dem Manager-Wechsel so richtig auf. Mike Shildt wurde gehalten und zudem gelang mit dem Trade für Paul Goldschmidt ein regelrechter Coup. Er ist ohne Zweifel der beste First Baseman und Slugger des Teams seit Pujols Anfang des Jahrzehnts und könnte das fehlende Puzzleteil sein. Den Bullpen verstärkt derweil der "Fixer" Andrew Miller.

6. Washington Nationals

Während ein Abgang von Bryce Harper für viele Teams ein deutlicher Rückschlag wäre, sollten die Nationals bestens aufgestellt sein, um den Verlust zu kompensieren. Juan Soto hat das Zeug zum nächsten Superstar des Teams, zudem wurde die ohnehin glanzvolle Pitching Rotation nochmal verbessert. Patrick Corbin gibt dem Team noch mehr Tiefe. Und im Bullpen sind Trevor Rosenthal und Kyle Barraclough weitere Verstärkungen.

5. Chicago Cubs

Die Cubbies setzen auf Konstanz und veränderten relativ wenig am Kader. Die Offense kehrt vollzählig zurück, ebenso die Pitching Rotation. Die spannende Frage wird sein, ob die möglicherweise letzte Saison von Erfolgs-Manager Joe Maddon neue Kräfte freisetzt oder zu großen Druck aufbauen wird.

4. Los Angeles Dodgers

Nach zwei Trips in die World Series gibt es für die Dodgers nur ein Ziel: Dieses Mal das letzte Spiel zu gewinnen. Es kursierten Gerüchte um Big Names wie Harper, letztlich entschied sich das Team aber für die kostengünstigere, aber vielleicht sinnvollere Alternative A.J. Pollock, der künftig Center Field spielen wird. Shortstop Corey Seager ist zurück, nachdem er nahezu die komplette letzte Saison verpasst hatte. Verpassen werden indes die Starting Pitcher Clayton Kershaw und Rich Hill verletzungsbedingt den Saisonstart. Wann sie einsatzbereit sein sind, steht noch nicht fest.

3. New York Yankees

100 Siege gelangen den Yankees im Vorjahr, nah dran an den Red Sox war man letztlich dennoch nicht. Durch gezielte Verstärkungen überall im Team soll nun die Lücke geschlossen werden. Allerdings fehlen zum Start mit Shortstop Didi Gregorius, Center Fielder Aaron Hicks, Setup Man Dellin Betances und Ace Luis Severino schon früh große Leistungsträger. Superstar Aaron Judge wiederum ist nach seiner Handgelenksfraktur wiederhergestellt. Das Ziel ist Titel Nummer 28, doch der Weg dahin wird auch in diesem Jahr kein leichter sein.

2. Houston Astros

Auf ihren Triumph 2017 folgte der Einzug in die Vorschlussrunde 2018. Der Kern des Teams blieb zusammen, wurde zudem mit Left Fielder Michael Brantley noch ein wenig erfahrender. Spannend wird sein, wie gut die Rotation hinter den Topleuten Justin Verlander und Gerrit Cole aussehen wird. Hier ist vielleicht die größte Schwachstelle zu finden.

1. Boston Red Sox

Die Champions ruhten sich im Winter weitestgehend auf ihrem Erfolg aus und nahmen keine großen Veränderungen vor. World Series MVP Steve Pearce fällt zu Saisonbeginn aus, ebenso der bereits lange am Knie verletzte Kopf des Teams, Second Baseman Dustin Pedroia. Nach 108 Siegen mit aktuellem Personal muss das Team aber erneut als Topfavorit angesehen werden. Das Motto "Never change a winning Team" könnte sich hier letztlich bewahrheiten.

Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.