Bayern schwächt seine Konkurrenz
...nur viel subtiler als man denkt.
Und dann schrieb Spox, dass der FC Bayern ja nichts für den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Götze-Transfers könne. Und da muss ich mich dann schon sehr wundern, denn: Es waren drei Parteien beteiligt: Abgebender Verein, aufnehmender Verein und Spieler/Berater. Es möge mir einmal jemand erklären, an welcher Stelle dieses Dreiecks das Leck gewesen sein soll, dass es der Bildzeitung ermöglichte, zwei Tage vor dem wichtigsten Spiel des BVB der vergangenen 16 Jahre eine derart niederschmetternde News herauszuposaunen: Das größte Talent, der beste Spieler wechselt zum Ligakonkurrenten.
Vergessen wir einmal an dieser Stelle die These, die Bayern kauften den Mitstreitern immer die besten Spieler weg, um ihren Nimbus als Primus zu sichern. Geschenkt. Auch wenn dieser Transfer sicher vor dem Hintergrund der zuletzt getätigten Aussagen von Uli Hoeneß, es müssten spanische Verhältnisse in der Bundesliga verhindert werden, weil es sonst zu unfair für die kleineren Vereine wäre, etwas merkwürdig wirkt. Aber wir wissen ja seit dem Wochenende, was wir von der Honeßschen Doppelmoral zu halten haben.
Vergessen wir auch die Sinnhaftigkeit des Transfers. Ich muss die 37 Mio. nicht berappen und mich auch nicht wie Götze in der kommenden Spielzeit auf die bajuwarische Bank setzen. Ist mir also im Grunde genommen wurscht, dass dieser Transfer stattfindet.
Wenden wir uns aber einmal dem zu, was mich wirklich stört, nein, was mich so aufregt, als würde es meinen eigenen Verein betreffen: Den Zeitpunkt der Verkündung. Nachdem die Bayern schon nicht allzu viel Interesse am Abschneiden der Bundesliga in der Champions League vor der Auslosung äußerten (wir erinnern uns: Hoffentlich treffen wir auf den BVB, weil den können wir schlagen und dann sind wir als einziger deutscher Club im Finale), zeigen sie nun, dass es ihnen um nichts anderes geht, als sich selbst gut zu positionieren und den Status des einzigen Bundesligavereins von internationalem Rang zwanghaft für sich zu beanspruchen.
Und dann greift die Aussage, die Bayern wollten ihre Konkurrenz schwächen schon, nur auf eine wesentlich subtilere Art und Weise. Denn mir möchte doch niemand ernsthaft erzählen, dass man nicht zumindest in Kauf nimmt, dass dieser überstrahlende Transfer zwei Tage vor dem BVB-Halbfinale die Sinne der Dortmunder Spieler benebelt, wodurch sie sich nicht mehr in der Form auf Real einstellen können, wie es eigentlich nötig wäre. Und: Mir möchte doch niemand ernsthaft erzählen, dass man mit dem Moment der Verkündung nicht zumindest in Kauf genommen hat, dass ein künftiger Spieler nun, aufgrund des Zeitpunktes der Verkündung, gnadenlos ausgepfiffen und damit: geschwächt wird. Mal ganz davon abgesehen, dass man Götze nicht nur damit einen Bärendienst erwiesen hat, sondern auch schon dadurch, dass die interne Mitteilung an die Vorgesetzten nicht über die Anfrage des FCB, sondern über den Spieler selbst abgewickelt werden musste.
Kehren wir zum Ausgangspunkt zurück: Tue ich den Bayern unrecht? Können sie gar nichts für diesen katastrophalen Zeitpunkt, diesen Transfer der Öffentlichkeit mitzuteilen? Erinnern wir uns an das Dreieck und erinnern wir uns an ein weiteres Thema, das ggf. den FCB vor dem wichtigen Spiel gegen Barca hätte schwächen können: Den Steuerskandal um Uli H. Ist es abwägig, dass dieser Transfer nun gegenüber der Bildzeitung lanciert wurde, um von den eigenen Sorgen abzulenken und gleichzeitig damit in Kauf zu nehmen, dass eben der größte nationale Widersacher entscheidend und am empfindlichsten Punkt geschwächt wird?
Mit Fairness hat das alles nichts zu tun. Und mit dem Ansatz, die Bundesliga möge als Gesamtwerk international möglichst weit kommen, auch nicht. Also brauchen wir heute Abend ja den Bayern auch nicht mehr die Daumen zu drücken.
Barca Olé.
Vergessen wir einmal an dieser Stelle die These, die Bayern kauften den Mitstreitern immer die besten Spieler weg, um ihren Nimbus als Primus zu sichern. Geschenkt. Auch wenn dieser Transfer sicher vor dem Hintergrund der zuletzt getätigten Aussagen von Uli Hoeneß, es müssten spanische Verhältnisse in der Bundesliga verhindert werden, weil es sonst zu unfair für die kleineren Vereine wäre, etwas merkwürdig wirkt. Aber wir wissen ja seit dem Wochenende, was wir von der Honeßschen Doppelmoral zu halten haben.
Vergessen wir auch die Sinnhaftigkeit des Transfers. Ich muss die 37 Mio. nicht berappen und mich auch nicht wie Götze in der kommenden Spielzeit auf die bajuwarische Bank setzen. Ist mir also im Grunde genommen wurscht, dass dieser Transfer stattfindet.
Wenden wir uns aber einmal dem zu, was mich wirklich stört, nein, was mich so aufregt, als würde es meinen eigenen Verein betreffen: Den Zeitpunkt der Verkündung. Nachdem die Bayern schon nicht allzu viel Interesse am Abschneiden der Bundesliga in der Champions League vor der Auslosung äußerten (wir erinnern uns: Hoffentlich treffen wir auf den BVB, weil den können wir schlagen und dann sind wir als einziger deutscher Club im Finale), zeigen sie nun, dass es ihnen um nichts anderes geht, als sich selbst gut zu positionieren und den Status des einzigen Bundesligavereins von internationalem Rang zwanghaft für sich zu beanspruchen.
Und dann greift die Aussage, die Bayern wollten ihre Konkurrenz schwächen schon, nur auf eine wesentlich subtilere Art und Weise. Denn mir möchte doch niemand ernsthaft erzählen, dass man nicht zumindest in Kauf nimmt, dass dieser überstrahlende Transfer zwei Tage vor dem BVB-Halbfinale die Sinne der Dortmunder Spieler benebelt, wodurch sie sich nicht mehr in der Form auf Real einstellen können, wie es eigentlich nötig wäre. Und: Mir möchte doch niemand ernsthaft erzählen, dass man mit dem Moment der Verkündung nicht zumindest in Kauf genommen hat, dass ein künftiger Spieler nun, aufgrund des Zeitpunktes der Verkündung, gnadenlos ausgepfiffen und damit: geschwächt wird. Mal ganz davon abgesehen, dass man Götze nicht nur damit einen Bärendienst erwiesen hat, sondern auch schon dadurch, dass die interne Mitteilung an die Vorgesetzten nicht über die Anfrage des FCB, sondern über den Spieler selbst abgewickelt werden musste.
Kehren wir zum Ausgangspunkt zurück: Tue ich den Bayern unrecht? Können sie gar nichts für diesen katastrophalen Zeitpunkt, diesen Transfer der Öffentlichkeit mitzuteilen? Erinnern wir uns an das Dreieck und erinnern wir uns an ein weiteres Thema, das ggf. den FCB vor dem wichtigen Spiel gegen Barca hätte schwächen können: Den Steuerskandal um Uli H. Ist es abwägig, dass dieser Transfer nun gegenüber der Bildzeitung lanciert wurde, um von den eigenen Sorgen abzulenken und gleichzeitig damit in Kauf zu nehmen, dass eben der größte nationale Widersacher entscheidend und am empfindlichsten Punkt geschwächt wird?
Mit Fairness hat das alles nichts zu tun. Und mit dem Ansatz, die Bundesliga möge als Gesamtwerk international möglichst weit kommen, auch nicht. Also brauchen wir heute Abend ja den Bayern auch nicht mehr die Daumen zu drücken.
Barca Olé.
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KOMMENTARE
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23.04.2013 | 14:52 Uhr
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donluka :
ich möchte keinem Bayernfan zu nahe treten und ihm die Vorfreude auf heute Abend mindern. Aber dieser Vorfall muss angeprangert werden.
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23.04.2013 | 15:50 Uhr
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Voegi :
@ lukadu weißt, ich schätze deine blogs über alle maßen.
aber damit kann ich jetzt rein gar nichts anfangen. deine aussage gründet sich auf der hypothese, dass bayern den transfer gezielt bekannt gegeben hat, um den bvb zu schwächen. eine aussage, die du nicht belegen kannst und die nicht einmal klopp (siehe pk) glaubt. ich würde darin auch wenig sinn sehen.
zugegeben, ich kann dir auch nicht sagen, wer das letztendlich lanciert hat, kann mir aber durchaus vorstellen, dass es da mehr indiskretionen gibt, als man wahrhaben will.
dass du aufgrund dieser geschichte heute abend barca die daumen drückst, sei dir unbenommen. wirklich verstehen kann ich es nicht.
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23.04.2013 | 15:55 Uhr
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donluka :
Zunächst einmal bin ich ja froh, dass das Ding hier noch drin ist. Eben konnte ich den nicht mehr finden.
@Voegi: Ich habe ja extra gesagt, dass ich den Bayernfans nicht zu nahe treten will und somit natürlich auch nicht Dir. Und wem ich heute Abend die Daumen drücke, sei mal dahingestellt.
Aber mal zum Inhaltlichen: Sollte ich unrecht haben: Alles wunderbar. Ich halte das allerdings für recht unwahrscheinlich. Gerade bei einem solchen Transfer haben die sich mit Sicherheit nicht im Kempinski getroffen, wo es die ganze Welt sehen konnte.
Außerdem: Ich sage nicht, dass der Grund für die Veröffentlichung in erster Linie war, dem BVB zu schaden, sondern sich selbst aus der Schusslinie zu nehmen, wobei in Kauf genommen wurde, dass die Konkurrenz geschädigt wird.
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23.04.2013 | 16:06 Uhr
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"Vergessen wir einmal an dieser Stelle die These, die Bayern kauften den Mitstreitern immer die besten Spieler weg, um ihren Nimbus als Primus zu sichern"
besser ist aber erwähnt muss man es ja mal haben
zum generellen thema:
ich glaube, das ding ist etwas komplexer als ein simples dreiecksgeflecht. zum beispiel die ecke bayern. UH und verein haben für mich hier unterschiedliche interessen. UH kommt es gerade recht... der gerade optimalen stimmung in der mannschaft mmn wiederum nicht, denn der götze transfer hat auch in münchen konsequenzen. zudem spielt man sicher lieber gegen dortmund als gegen madrid... jetzt aber wohl nicht mehr unbedingt
dann kann es noch andere aspekte geben. von mittelschwerer spekulation (de bruyne transfer/ personalie schürrle und beraterverhalten, madrider interessen) bis hin zu wilder spekulation (neid und missgunst in dortmund^^ thema ist ja immerhin seit malaga intern bekannt)
also das konstellationengeflecht ist durchaus komplexer als ein simples dreieck. aber hier scheint es ja auch nur zu einem zweck durchkonstruiert zu sein. nämlich für das fazit: "Also brauchen wir heute Abend ja den Bayern auch nicht mehr die Daumen zu drücken. Barca Olé"
Aber wir alle brauchen ja unsere zerr- und hassbilder. sonst ist fussball halt nur ein spiel. trotzdem ist es schade, da hier ein user zusammenhänge vereinfacht dargestellt hat, deren texte ich sonst gerne verschlinge.
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23.04.2013 | 16:10 Uhr
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Glorious :
die meldung stammt aus spanien.klopp und bild haben längst bestätigt dass die info nicht von bayern kommt.
madrid hat wind von dem wechsel bekommen und dachte sich "ok, stiften wir in deutschland noch etwas unruhe"
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23.04.2013 | 16:27 Uhr
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donluka :
Ok. Sollte es aus Spanien kommen, ist alles paletti. Dann habe ich nix gesagt und nehme alles zurück. Zum Zeitpunkt dieses Blogs gab es 0,0 Dementi von irgendwem. Meine Intention fußte nicht auf Hass, sondern auf Wut. Dann war sie offenbar unbegründet und ich Sage Sorry
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23.04.2013 | 16:51 Uhr
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BigFred :
Dass das Leck auch mal von Dortmudnerseite kommen kann steht nicht zur diskussion oder? ^^
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26.04.2013 | 11:17 Uhr
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Schnumbi :
Also ich habe auch gehört das es aus dem BVB Umfeld (Spieler) gekommen sei. Hier fiel der Name Reus. Reus und Götze haben wohl den selben Berater.
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26.04.2013 | 13:12 Uhr
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Barca olé!
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