08.07.2009 um 14:57 Uhr
Boro in Bremen überflüssig?
Die Nachricht kam quasi aus dem Nichts: Am 13.01.2008 verkündete der Werderaner Tim Borowski, dass er sein grün-weißes Trikot künftig gegen ein Rot-Weißes tauschen wird. Wie schon viele Bremer zuvor folgte Borowski dem Lockruf von Branchenprimus Bayern München. Nicht wenige Fans dachten sich schon damals: „In einem Jahr ist der eh wieder da!"
Momentan deutet vieles daraufhin, dass genau dieses Szenario eintreffen wird. „Boro" steht kurz davor, an die Weser zurück zu kehren. Nun wird unter den Fans heftig darüber debattiert, ob dieser Transfer überhaupt ins Konzept der Werder-Mannschaft von 2009/2010 passe. Denn augenscheinlich hat die Schaafsche Raute in dieser Saison ausgedient. Die neue Zauberformel heißt Doppel-Sechs. Frings fungiert dabei als Chef vor der Abwehr, die beiden Offensivspieler Özil und Marin spielen davor.
Die Raute, so scheint es, trägt Werder in Zukunft nur noch auf dem Trikot.
Auf den ersten Blick gibt es also keinen Platz für Borowski.
Denn wie kaum ein anderer Spieler stand er für das Bremer Rautensystem: Gleich, ob halblinks, halbrechts als Spielmacher oder in seltenen Fällen auch als Sechser vor der Abwehr. Mit seiner Passfertigkeit, seinem guten Auge und seiner überragenden Schusstechnik war er perfekt für das schnelle Spiel mit wenigen Ballkontakten - Zur Zeit des Spielmachers Johan Micoud noch das bevorzugte Spielsystem an der Weser. Mit dem Abgang des Franzosen und der Verpflichtung des Brasilianers Diego wurde es dann auch um Borowski ruhiger. Der „One Touch Football" hatte ausgedient. Diego dominierte das Bremer Spiel mit seiner überragenden Technik und seinen Tempodribblings. Im Schatten des Brasilianers verblasste Borowski zunehmend. Verletzungen und eine lang anhaltende Formkrise bremsten ihn ebenfalls. Seine Aktionen wirkten phlegmatisch, lässig und arrogant. Schnell zog er den Unmut der Fans auf sich. Erst die Bekanntgabe seines Wechsels an die Isar wirkte wie eine Initialzündung für Borowski. Nun bekam das Bremer Publikum wieder den alten Boro zu Gesicht. Einen Spieler, der dominant auftrat und zudem torgefährlich war. Am Ende begegneten die Werder-Fans seinem Wechsel mit Wehmut.
In München ist Borowski bekanntlich gescheitert. Dafür gibt es viele Gründe. Zunächst einmal scheiterte das ganze „Projekt Jürgen Klinsmann". Außerdem fehlte ihm von Anfang an der Kredit beim bajuwarischem Publikum, das in ihm noch immer den Bremer Klassenfeind sah. Aber Borowski war auch ein Opfer des Systems. Und zwar genau jenem Systems, das jetzt auch an der Weser praktiziert werden soll. Als ein Teil der Doppel-Sechs halten viele Experten Borowski für zu zweikampfschwach. Als offensiver Außenspieler ist er wiederum zu langsam und zu schwach im Dribbling.
Wo soll er also im Bremer System spielen?
Es wäre nicht verwunderlich, wenn Schaaf mit ihm – trotz vieler Bedenken - als zweiten Sechser neben Frings planen würde. Auch wenn Borowski dafür nicht als „Prototyp" gilt, kann er mit seiner Übersicht und seiner Passstärke Impulse setzen. Zudem hat Borowski in einzelnen Spielen schon gezeigt, dass er auch Defensivqualitäten hat.
Ebenfalls denkbar ist, dass Schaaf ihn für eine offensive Position im neuen System einplant. Denn der Bremer Coach ließ das System schon häufiger (etwas abgeändert) als Trapez bzw. Quadrat praktizieren, so dass sich die Offensivspieler eher in die Mitte orientieren und rochieren als an der Außenlinie zu kleben. Das würde Borowski sicherlich entgegenkommen. Zusammen mit Mesut Özil könnte er ein gefährliches Tandem bilden.
Die dritte Möglichkeit wäre weiterhin auf die Raute zu setzen, um Neuzugang Marko Marin erst langsam an das Bremer Spiel heranzuführen. So ähnlich hat es Schaaf damals auch mit Özil gemacht. Dann könnte Borowski sofort seine Stärken ausspielen und mit seiner Erfahrung ein wichtiger Mosaikstein im Bremer Spiel werden.
Auch wenn letzte Zweifel bleiben: Borowski ist als „Neuzugang" längst nicht so überflüssig, wie viele ihn sehen.
Momentan deutet vieles daraufhin, dass genau dieses Szenario eintreffen wird. „Boro" steht kurz davor, an die Weser zurück zu kehren. Nun wird unter den Fans heftig darüber debattiert, ob dieser Transfer überhaupt ins Konzept der Werder-Mannschaft von 2009/2010 passe. Denn augenscheinlich hat die Schaafsche Raute in dieser Saison ausgedient. Die neue Zauberformel heißt Doppel-Sechs. Frings fungiert dabei als Chef vor der Abwehr, die beiden Offensivspieler Özil und Marin spielen davor.
Die Raute, so scheint es, trägt Werder in Zukunft nur noch auf dem Trikot.
Auf den ersten Blick gibt es also keinen Platz für Borowski.
Denn wie kaum ein anderer Spieler stand er für das Bremer Rautensystem: Gleich, ob halblinks, halbrechts als Spielmacher oder in seltenen Fällen auch als Sechser vor der Abwehr. Mit seiner Passfertigkeit, seinem guten Auge und seiner überragenden Schusstechnik war er perfekt für das schnelle Spiel mit wenigen Ballkontakten - Zur Zeit des Spielmachers Johan Micoud noch das bevorzugte Spielsystem an der Weser. Mit dem Abgang des Franzosen und der Verpflichtung des Brasilianers Diego wurde es dann auch um Borowski ruhiger. Der „One Touch Football" hatte ausgedient. Diego dominierte das Bremer Spiel mit seiner überragenden Technik und seinen Tempodribblings. Im Schatten des Brasilianers verblasste Borowski zunehmend. Verletzungen und eine lang anhaltende Formkrise bremsten ihn ebenfalls. Seine Aktionen wirkten phlegmatisch, lässig und arrogant. Schnell zog er den Unmut der Fans auf sich. Erst die Bekanntgabe seines Wechsels an die Isar wirkte wie eine Initialzündung für Borowski. Nun bekam das Bremer Publikum wieder den alten Boro zu Gesicht. Einen Spieler, der dominant auftrat und zudem torgefährlich war. Am Ende begegneten die Werder-Fans seinem Wechsel mit Wehmut.
In München ist Borowski bekanntlich gescheitert. Dafür gibt es viele Gründe. Zunächst einmal scheiterte das ganze „Projekt Jürgen Klinsmann". Außerdem fehlte ihm von Anfang an der Kredit beim bajuwarischem Publikum, das in ihm noch immer den Bremer Klassenfeind sah. Aber Borowski war auch ein Opfer des Systems. Und zwar genau jenem Systems, das jetzt auch an der Weser praktiziert werden soll. Als ein Teil der Doppel-Sechs halten viele Experten Borowski für zu zweikampfschwach. Als offensiver Außenspieler ist er wiederum zu langsam und zu schwach im Dribbling.
Wo soll er also im Bremer System spielen?
Es wäre nicht verwunderlich, wenn Schaaf mit ihm – trotz vieler Bedenken - als zweiten Sechser neben Frings planen würde. Auch wenn Borowski dafür nicht als „Prototyp" gilt, kann er mit seiner Übersicht und seiner Passstärke Impulse setzen. Zudem hat Borowski in einzelnen Spielen schon gezeigt, dass er auch Defensivqualitäten hat.
Ebenfalls denkbar ist, dass Schaaf ihn für eine offensive Position im neuen System einplant. Denn der Bremer Coach ließ das System schon häufiger (etwas abgeändert) als Trapez bzw. Quadrat praktizieren, so dass sich die Offensivspieler eher in die Mitte orientieren und rochieren als an der Außenlinie zu kleben. Das würde Borowski sicherlich entgegenkommen. Zusammen mit Mesut Özil könnte er ein gefährliches Tandem bilden.
Die dritte Möglichkeit wäre weiterhin auf die Raute zu setzen, um Neuzugang Marko Marin erst langsam an das Bremer Spiel heranzuführen. So ähnlich hat es Schaaf damals auch mit Özil gemacht. Dann könnte Borowski sofort seine Stärken ausspielen und mit seiner Erfahrung ein wichtiger Mosaikstein im Bremer Spiel werden.
Auch wenn letzte Zweifel bleiben: Borowski ist als „Neuzugang" längst nicht so überflüssig, wie viele ihn sehen.
Aufrufe: 4110 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 7 | Erstellt:08.07.2009
ø 9.1
KOMMENTARE
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10.07.2009 | 21:55 Uhr
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Büchsenmacher : Warum nicht als 4231
------Frings---------Niemeyer
marin------- Boro---------özil
---------------pizza
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11.07.2009 | 01:46 Uhr
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Olli710 :
Schaaf und nur ein Stürmer ist wie HSV und Titel. Passt einfach nicht zusammen!
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Ich bin für die Doppel-6 Variante und Özil mit Marin als Wirbler.
Und in drei Monaten meckern alle über "eindimensionales" Spiel bei Bremen :P