03.04.2012 um 09:48 Uhr
"Ich bin da für Atlético"
Nach langer Blog-Abstinenz muss ich mir hier was von der Seele schreiben. Luft ablassen. Mal Klartext schreiben.
Es wird dem einen oder anderen Leser nicht gefallen, sei es ob einer Sympathie zum kleinen hsv, zum kleinen vfl oder einfach ob einer Gut-Fan-Mentalität, die mir persönlich mächtig auf den Sack geht.
Ich bin Eintracht Braunschweig - Fan. Ich liebe diesen Club einfach, er ist mir so wichtig, dass mir seine Erfolge noch mehr Spaß machen als meine eigenen. Mit dieser tiefen Verbundenheit und dem Stolz auf meinen Verein geht das Bedürfnis einher, die Vormachtstellung in unserer Region zu haben. Wie süß war doch der Derbysieg gegen hannover im dfb-Pokal damals und wie habe ich es gefeiert, dass die beim nächsten Training von ihren Fans beschimpft wurden. So ziemlich das letzte Mal, dass ich mich gefreut habe.
hannover trifft am Donnerstag im EL-Viertelfinale (!!!) auf Atlético Madrid. Ich bin da natürlich für Atlético. Ja, ich weiß was jetzt kommt, aber: 5 Jahres-Wertung, my ass.
Ich bin Eintracht-Fan, kein Niedersachsen- oder Deutschland-Anhänger. Ich würde jederzeit ein torloses Vorrundenaus bei der EM mit einem Lächeln verbuchen, wenn die Eintracht 2013 aufsteigen würde. Oder wenn ich das höre: Ich finde hannover ok, wir Norddeutschen müssen zusammenhalten.
Hau ab.
Bei mir gibt es jedes Wochenende 9 Punkte zu holen. 3 für Eintracht und 3 für die Gegner von hannover und wob. Unglaublich stark, wenn es ein 7- oder gar 9-Punkte-Wochenende war.
Ich kenne die Reaktionen von hannoveranern: Du bist neidisch weil ihr nur zweite Liga spielt. Klar bin ich neidisch. Na und? Ich gönne hannover nichts, keinen Punkt und kein einziges Tor. Ich mag hannover nicht. Und das ist doch meine Sache, solange ich diese Abneigung nur aufschreibe und kein 20 gegen 20 in Wald und Wiese vereinbare.
Einige meiner Freunde und mein Schwager sind hannover-Fans. Nicht schön, aber was soll's. Die Jubel-Einträge bei facebook blende ich aus und rede mit ihnen über alles außer Fußball. Ich verachte ja nicht sie, nur ihren Verein. Damit müssen sie klar kommen.
P.S.: Wäre cool, wenn der eine oder andere jetzt drunter schreiben würde, wie kleingeistig das doch sei und wie sehr das dem Fußball schaden würde und dass wir doch alle gemeinsam Fans von der schönsten Nebensache der Welt seien und morgen auf dem Ponyhof gemeinsam voltigieren gehen.
Es wird dem einen oder anderen Leser nicht gefallen, sei es ob einer Sympathie zum kleinen hsv, zum kleinen vfl oder einfach ob einer Gut-Fan-Mentalität, die mir persönlich mächtig auf den Sack geht.
Ich bin Eintracht Braunschweig - Fan. Ich liebe diesen Club einfach, er ist mir so wichtig, dass mir seine Erfolge noch mehr Spaß machen als meine eigenen. Mit dieser tiefen Verbundenheit und dem Stolz auf meinen Verein geht das Bedürfnis einher, die Vormachtstellung in unserer Region zu haben. Wie süß war doch der Derbysieg gegen hannover im dfb-Pokal damals und wie habe ich es gefeiert, dass die beim nächsten Training von ihren Fans beschimpft wurden. So ziemlich das letzte Mal, dass ich mich gefreut habe.
hannover trifft am Donnerstag im EL-Viertelfinale (!!!) auf Atlético Madrid. Ich bin da natürlich für Atlético. Ja, ich weiß was jetzt kommt, aber: 5 Jahres-Wertung, my ass.
Ich bin Eintracht-Fan, kein Niedersachsen- oder Deutschland-Anhänger. Ich würde jederzeit ein torloses Vorrundenaus bei der EM mit einem Lächeln verbuchen, wenn die Eintracht 2013 aufsteigen würde. Oder wenn ich das höre: Ich finde hannover ok, wir Norddeutschen müssen zusammenhalten.
Hau ab.
Bei mir gibt es jedes Wochenende 9 Punkte zu holen. 3 für Eintracht und 3 für die Gegner von hannover und wob. Unglaublich stark, wenn es ein 7- oder gar 9-Punkte-Wochenende war.
Ich kenne die Reaktionen von hannoveranern: Du bist neidisch weil ihr nur zweite Liga spielt. Klar bin ich neidisch. Na und? Ich gönne hannover nichts, keinen Punkt und kein einziges Tor. Ich mag hannover nicht. Und das ist doch meine Sache, solange ich diese Abneigung nur aufschreibe und kein 20 gegen 20 in Wald und Wiese vereinbare.
Einige meiner Freunde und mein Schwager sind hannover-Fans. Nicht schön, aber was soll's. Die Jubel-Einträge bei facebook blende ich aus und rede mit ihnen über alles außer Fußball. Ich verachte ja nicht sie, nur ihren Verein. Damit müssen sie klar kommen.
P.S.: Wäre cool, wenn der eine oder andere jetzt drunter schreiben würde, wie kleingeistig das doch sei und wie sehr das dem Fußball schaden würde und dass wir doch alle gemeinsam Fans von der schönsten Nebensache der Welt seien und morgen auf dem Ponyhof gemeinsam voltigieren gehen.
Aufrufe: 23091 | Kommentare: 125 | Bewertungen: 96 | Erstellt:03.04.2012
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KOMMENTARE
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05.04.2012 | 20:57 Uhr
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05.04.2012 | 20:59 Uhr
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Schinder :
International bin ich immer für Deutschland - egal ob das die N11 oder ein deutscher Club ist.Der Grund ist einfach - Ich bin zwar mit ganzem Herzen Bayern Fan, aber Fussball ist für mich keine Religion und nicht mein einziger Lebensinhalt. Ich bin einfach kein Fussball-Fundamentalist.
Deswegen kann ich mich international auch für Vereine freuen, die ich national nicht so sehr mag (wie Hannover, Dortmund, Schalke, etc.).
Ausserdem seh ich den deutschen Fussball in einem größeren Ganzen: haben deutsche Clubs international Erfolg, ist das positiv für das Ansehen des deutschen Fussballs - und sein wir doch mal ehrlich: ich freu mich jedesmal, wenn ein Fussballclub aus einer Liga verliert, die unserer finanziell im Vorteil ist.
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05.04.2012 | 20:59 Uhr
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naja gladbach habe ich schon immer geil gefunden und die sind erst seit dieser saison erfolgreich.
ich habe für sie aber nur sympathien, nicht mehr (mehr als für den bvb). insgesamt ist mir aber ziemlich egal wie die beiden vereine abschneiden, primär gehts mir um barca, aber es kommt ja zwangsläufig so, dass man den ein oder anderen verein sympathisch findet.
gladbach und bilbao fand ich schon immer geil und bei dortmund und valencia gefällt mir einfach deren spielweise, da gehts mir gar nicht so um den verein. ich schaue beiden einfach gerne zu.
und crunch ist gesperrt.
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05.04.2012 | 21:21 Uhr
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Angee81 :
'' Kann dich zu 1000% verstehen! Du sprichst mir da aus der seele. ich könnte inter oder juve niemals unterstützen in der cl, ich geh sogar soweit und behaupte dass jeder der seinen erzrivalen international unterstützt keine richtige liebe für seinen verein empfindet... ''heuer ja...aber milan 90er und so ich respekt gehabt.
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05.04.2012 | 21:45 Uhr
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jeedaai :
"So ziemlich das letzte Mal, dass ich mich gefreut habe."ich hoffe, dass du übertreibst. ansonsten wäre es sehr traurig, und würde möglicherweise eine etwaige verbitterung erklären.
zum blog: kann man so sehen, muss man aber nicht. ich persönlich drück anderen deutschen teams international immer bis zum finale die daumen, weil es der liga hilft. einen cl-sieg könnte ich dem bvb nicht gönnen. schalke z.b. gönn ich überhaupt keinen titel...
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05.04.2012 | 21:45 Uhr
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Dieses im Grunde konstruktive Grundgefühl kann es in allen Dimensionen geben. In der Familie, in der Stadt, in der Region, im Staat usw.
Meiner Erfahrung nach gibt es in vielen Ländern einen viel stärker ausgeprägten Patriotismus (zB in Dänemark) ohne diesen ständig zu hinterfragen. Aber Xavi_6 hat sicherlich damit recht, dass die Grenzen zwischen Patriotismus und Nationalismus fließend sein können, und somit ein gesundes und ehrliches Selbst- und Weltbild zugleich immer wieder erarbeitet werden will.
Denn es gibt auch in der heutigen Zeit immer wieder Beispiele, wo dies nicht unbedingt gelingt. Gerade in Spanien gibt es/ gab es ja von Nationalismus motivierte innenpolitische Grabenkämpfe, die von aussen betrachtet unnötig erscheinen.
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05.04.2012 | 21:49 Uhr
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dann ist es aber weltweit so...also sind alle menschen die bei einer wm feiern fremdenfeindlich?
ich glaub eher, einige haben ein deutschland komplex aufgrund der geschichte, nicht mehr nicht weniger.
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05.04.2012 | 22:09 Uhr
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Xavi_6 :
du solltest die zeilen selbst lesen, nicht zwischen den zeilen iwas reininterpretieren.wo steht da iwas von wm bla bla bla ?
da steht das, was ich meine, in aller deutlichkeit. nicht mehr und nicht weniger.
aber ja: du bist der inbegriff eines komplexbehafteten deutschen, die mir leider schon so oft begegnet sind.
paranoide menschen, die hinter jedem scheiß irgendeinen angriff auf "deutschland" sehen.
@riquelminho
nein, sehe ich persönlich nicht so. ich betrachte das konstrukt "nation" und der damit einhergehenden mär eines nationalen bewusstseins/ einer nationalen identität als etwas, was nicht zukunftsfähig ist und sein sollte.
außerdem halte ich es für einen mythos, dass der patriotismus hier negativer besetzt sein soll als in anderen ländern. jedenfalls ist das meine erfahrung.
in meiner heimat wird "patriotismus" ebenfalls ganz groß geschrieben, vor allem von der älteren generation und ich persönlich kann das nur belächeln.
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deswegen sollte man patriotismus mit vorsicht genießen. überhaupt: was ist patriotismus und inwiefern ist der an nationalstaaten orientierte patriotismus noch in der heutigen zeit wünschenswert bzw. von nutzen ?
eine interessante frage wäre das.
es ist leider oft so, dass sich hinter "patrioten" menschen verbergen mit starken vorurteilen und einem leichten bis starken hang zur fremdenfeindlichkeit. das erkennt man dann an den kommentaren der marke: darf man nicht einmal die "wahrheit = [insert vorurteile und pauschalisierungen] " aussprechen.
ich selbst bin kein deutscher, hab keinen deutschen pass und bin auch nicht hier geboren, ich schau gerne die buli an, internationalen fußball aber auch. die 5 jahreswertung ist mir ziemlich egal. mich persönlich hätte es aber genervt, wenn meine landsmänner mir vorschreiben würden, für wen ich sympathien hegen soll im internationalen vergleich.