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25.08.2012 um 16:33 Uhr
Adrian Mavretic & sein Traum
Adrian Mavretic erfüllt sich seinen eigenen Traum

Von Henning Klefisch

Über 10.000 Fans in der Bielefelder Schüco Arena waren Zeuge wie Adrian Mavretic
eine Kostprobe seiner beeindruckenden Technik und Dynamik an diesem 29. April 2009 geben konnte. Gekonnt setzt er sich in der Schlussminute des Bundesliga-Vorspiels 28 Meter vor dem gegnerischen Tor gegen seinen Gegenspieler durch, zieht ab und platziert den Ball in der linken, unteren Ecke. Frenetisch wird er von seinen Teamkollegen des SV Eintracht Jerxen-Orbke und den zahlreichen Fußballfans bejubelt, während der Gegner aus Bad Oeynhausen mit den Tränen kämpft.

Hand in Hand mit Jose Sosa

Mit diesem Treffer ist er zugleich seinem Traum ein klein wenig näher gekommen. Der passionierte Fan des FC Bayern München konnte mit diesem Treffer dafür sorgen, dass sein Team mit den Stars des deutschen Rekordmeisters auflaufen kann. Er läuft mit Mittelfeldspieler Jose Sosa ein und mit mächtig Stolz in seinen Augen blickt er auf die nahezu 30.000 Fans in der restlos ausverkauften Bielefelder Arena, die diesem Bundesliga-Spiel zwischen Arminia und Bayern München beiwohnen.

Eltern als wichtige Stütze

In diesem Moment wird dem 9-Jährigen Realschüler immer mehr klar, dass auch er einmal auf der großen Bühnen des Profifußballs eine Hauptrolle spielen kann. Sein sportliches Talent ist absolut außergewöhnlich, denn mit seiner beeindruckenden Technik, seiner hohen Spielintelligenz, seiner herausragenden Kondition und seinem unbändigen Siegeswillen bringt er alle Komponenten mit, um sich später einmal selbst den großen Wunsch erfüllen zu können. Nicht zu vergessen sind dabei seine Eltern, die für ihn stets ein wichtiger Wegbegleiter gewesen sind. Sein Vater, ein Kaufmann, war früher selbst einmal ein talentierter Fußball, der sogar höherklassig bei mehreren Bielefelder Vereinen gespielt hat. Letztlich hat er sich jedoch für das solide Handwerk entschieden. Seine Mutter, eine Friseurin, war ihm stets eine moralische Unterstützung und förderte den beeindruckenden Bewegungsablauf des kleinen Adrian von den ersten Stunden an.

Bewegung wie ein Zirkusartist

Clever agierte die gläubige Familie, die ihren Filius im Alter von vier Jahren zum Kinderturnen geschickt hat. Auch in diesem Frühstadium war schon erkennbar, welche Eleganz der talentierte Sportler hatte. Seine Grundschullehrerin vermutete sogar eine besondere Herkunft: „Er bewegt sich, als wenn er aus einer Zirkusfamilie kommen würde." Wohl eher scherzhaft gemeint. Dennoch wurde seine Beweglichkeit schon in den Anfangsjahren beim TSV Detmold deutlich, wo auf dem hiesigen Ascheplatz auch seine Technik massiv gefördert wurde. Nur wenige Monate später haben ihn die Jugendtrainer des SV Eintracht Jerxen-Orbke entdeckt und für gut befunden. Dort spielt er bis heute und hat sich zu einem variabel einsetzbaren Spieler entwickelt, der zum Leistungsträger dieser Mannschaft mutiert ist.

David Alaba und Luka Modric als sportliche Vorbilder

Die Mannschaft steht für ihn über allem. Dies belegte er auch, als er eine komplette Spielzeit mit einem verletzten Sprunggelenk agierte, weil sich eine Zyste verklebt hat. Adrian biss auf die Zähne und zeigte konstant gute Leistungen. Nicht umsonst wird er von seinem Jerxen-Trainer Bastian Möller stets als Teamplayer bezeichnet.
Ebenso höchst mannschaftsdienlich erwies sich der Junge mit kroatischen Wurzeln, als er zwei Spielzeiten als Linksverteidiger eingesetzt worden ist und dort mit seinen enormen Offensivqualitäten das Spiel seines Teams immer wieder angetrieben hat. Da ist es nur allzu verständlich, dass er als sportliche Vorbilder Bayern-Linksverteidiger David Alaba und Kroatiens Mittelfeldregisseur Luka Modric nennt. Zwei Akteure, denen er von seinem Auftreten her sehr nahe kommt.

„Schule genießt Priorität"

Die Eltern gelten jedoch als bodenständig und realistisch zugleich. Sie legen den Wert auf eine gute schulische Ausbildung. So meint etwa die Mutter: „Die Schule ist ganz klar die Nr.1. Ein ordentlicher Schulabschluss ist notwendig für eine berufliche Existenz." Vernünftige Ansichten einer ehrgeizigen Familie, die jedoch den Fokus nicht zu einseitig erscheinen lässt. Der fußballbegeisterte Vater denkt ähnlich: „Erst muss eine Ausbildung gemacht werden. Mit der nötigen fußballerischen Begabung soll das Maximum herausgeholt werden", möchte er einen gewissen fußballerischen Ehrgeiz nicht verhehlen.

Kombination auch Kondition und Kunst

Das Oberhaupt der Familie gilt als absolut fußballverrückt, hat ein Auge für talentierte Fußballer. Intensiv hat er die EM-Spiele studiert und analysiert und erklärt seinem Filius, was besser gemacht werden muss. In die Praxis umgesetzt werden können die Anmerkungen des sympathischen Vaters direkt vor Ort. Ein Fußballtor im Garten zeugt davon, dass nahezu jede freie Minute mit Fußball verbracht wird. Doch auch die läuferische Komponente kommt für den vielseitig Begabten nicht zu kurz. So konnte er beim Detmolder Residenzlauf im Jahrgang 1998 bis 2000 die erforderlichen 1,8 Kilometer in 6,56 Minuten zurücklegen. Damit wurde er Sieger. Ein Beweis, dass er neben der beeindruckenden Kondition auch über einen enormen Leistungswillen und Einsatzbereitschaft verfügt. Fußballerisch hat er hervorragende Anlagen, die den modernen Fußball verkörpern. Wenn er an seinen Schwächen noch gezielt arbeiten kann, dann ist eine spätere Profikarriere durchaus keine Utopie mehr.

Verlockendes Angebot aus Kroatien

Doch auch technisch zeigte er sein großes Repertoire. Bei der Veranstaltung „Deutschland sucht den Superdribbler" fummelte er sich auf den 2. Platz in Westfalen und konnte mit Eleganz und Ballgefühl den Hütchen in souveräner Art und Weise ausweichen. Eine besondere Geschichte ereignete sich beim Heimaturlaub in Kroatien, als er mit einigen Jungs auf einem Sportplatz ein wenig kickte. Intensiv beobachtet vom Cheftrainer des kroatischen Erstligisten Karlovac, der sich sichtlich beeindruckt vom Jungspund zeigte. Von den fußballerischen Darbietungen schwer begeistert, erklärte er: „Bleibe in Kroatien. Wir bezahlen Schule und fördern und fordern dich sportlich. Du kannst bei uns Karriere machen." Ein höchst verlockendes Angebot. Adrian spielte eine Zeitlang mit dem Gedanken im Heimatland seiner Eltern auf ein Sportinternat zu gehen, um seinem Traum näher zu kommen. Die Eltern jedoch brachten den euphorisierten Jungen auf den Boden der Realität. Ihre Maxime blieb auch weiterhin bestehen, dass erst die schulische Ausbildung, möglichst mit Abitur, erfolgreich abgeschlossen werden soll, bis sich zu sehr auf den Fußball konzentriert wird. Trotzdem möchte sich auch in Zukunft Adrian seine Träume selbst erfüllen.
Aufrufe: 18519 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 0 | Erstellt:25.08.2012
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Voegi
MODERATOR
25.08.2012 | 18:24 Uhr
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Voegi : 
25.08.2012 | 18:24 Uhr
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Voegi : 
wiederum ein großartig geschriebenes porträt.
aber soll ich ehrlich sein: ich versteh es nicht. :( wenn ich das richtig sehe, geht es um einen heute 12jährigen nachwuchskicker, oder? was macht diesen jungen spieler so besonders, was ist an seiner geschichte so außergewöhnlich? dass er gute anlagen hat? das haben viele.

und noch was: du sprichst vom detmolder residenzlauf 98 und 2000, wo er gut abgeschnitten hat? damit kann ja nicht der junge adrian gemeint sein? oder wie? ich blicke nicht so ganz durch.

klär mich mal auf. würde diesen wirklich toll geschriebenen blog gerne besser verstehen. :)
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