22.08.2008 um 14:40 Uhr
Alter Schwede
Zwischendurch-Hommage-Blog für Jörgen Persson
Als Jörgen Persson zum ersten Mal Weltmeister im Tischtennis wurde, stand Wang Hao, der derzeit beste Spieler der Welt, noch ganz am Anfang seiner Karriere. Er war ja erst fünf. Und musste miterleben, wie das schwedische Jahrhundert-Team Persson-Waldner-Appelgren im Finale der Mannschafts-WM von Dortmund kurzen Prozess mit Chinas Chen Longcan, Jiang Jialiang und Teng Yi machte: 5:0 für Schweden.
1989 war das, und das ist so lange her, dass sich die Statistiken nicht mal mehr auf der Webseite des Tischtennis-Weltverbands ITTF nachlesen lassen. Die Zeitrechnung der ITTF beginnt 2001. Also weit vor den großen Erfolgen des Jörgen Persson, der 1986 Europa- und 1991 Weltmeister im Einzel wurde. Das ist jetzt 17 bzw. 22 Jahre her. Heute ist Persson 42 Jahre alt. Er steht im Halbfinale der Olympischen Spiele in Peking.
Man muss da unweigerlich an den letzten Teil der Rocky-Saga danken. Als Rocky Balboa mit gut 50 Jahren sein Comeback plant, fragt ihn Kumpel Paulie: "What?! You haven't peaked yet?", und Rocky antwortet, nein, seinen Höhepunkt hätte er noch nicht erreicht, da läge noch so einiges im Verborgenen. Er wagt also das Comeback, tritt gegen den ungeschlagenen Weltmeister an, hält bis zur letzten Runde durch und sagt: "We have peaked!"
Bei Jörgen Persson dachte man eigentlich, diesen Höhepunkt schon vor acht Jahren miterlebt zu haben. Bei der Mannschafts-WM in Kuala Lumpur. Persson und Waldner gehörten damals schon längst zum alten Eisen, und im Finale wartete die neue Generation übermächtiger Chinesen: Kong Linghui, Liu Guoliang und Liu Guozheng. Doch Schweden siegte. Mit 3:2. Persson gewann beide Einzel. Ein episches Finale. Das letzte große Hurra. Dachte man.
Bei den Olympischen Spielen 2004 überraschte Jan-Ove Waldner die gesamte Tischtennis-Welt, als er mit 38 Jahren, deutlichem Bauchansatz und kaum Training bis ins Halbfinale vorstieß. Im Viertelfinale hatte er mit viel Routine und noch mehr Händchen den damals besten Spieler der Welt besiegt: Timo Boll. Zwölf Jahre nach der Goldmedaille in Barcelona war Jan-Ove Waldner das letzte große Wunder gelungen.
Nun hat Jörgen Persson nachgezogen. Er steht im Halbfinale von Peking. Und misst sich mit der mittlerweile dritten Generation chinesischer Top-Spieler - deren Trainer einer der Gegner von 2000 ist: Liu Guoliang. Es ist der immer gleiche Kampf im Tischtennis: China gegen den Rest der Welt. Und offenbar hat der Rest der Welt nichts Besseres zu tun, als immer wieder ihre alten Schweden gegen neue Chinesen in den Kampf zu schicken.
Wenn Jörgen Persson eine Medaille gewinnen will, muss er nun die dritte Generation von Chinesen besiegen. Das scheint, wie immer eigentlich, vollkommen unmöglich. Sein Gegner: Wang Hao, der Fünfjährige von damals, mittlerweile Nummer eins der Welt und ein wendiger, schneller und aggressiver Spieler. Zu stark für Persson. Gut möglich, dass er böse überrollt wird. Egal! Persson hat jetzt mit seinem Freund Waldner gleichgezogen.
Trotz aller Generationen übergreifender Dominanz der Tischtennis-Weltmacht China: Die zwei Größten aller Zeiten kommen aus Schweden.
Der unnachahmliche Persson-Move. Der Tisch: irgendwo in seinem Rücken.
Als Jörgen Persson zum ersten Mal Weltmeister im Tischtennis wurde, stand Wang Hao, der derzeit beste Spieler der Welt, noch ganz am Anfang seiner Karriere. Er war ja erst fünf. Und musste miterleben, wie das schwedische Jahrhundert-Team Persson-Waldner-Appelgren im Finale der Mannschafts-WM von Dortmund kurzen Prozess mit Chinas Chen Longcan, Jiang Jialiang und Teng Yi machte: 5:0 für Schweden.
1989 war das, und das ist so lange her, dass sich die Statistiken nicht mal mehr auf der Webseite des Tischtennis-Weltverbands ITTF nachlesen lassen. Die Zeitrechnung der ITTF beginnt 2001. Also weit vor den großen Erfolgen des Jörgen Persson, der 1986 Europa- und 1991 Weltmeister im Einzel wurde. Das ist jetzt 17 bzw. 22 Jahre her. Heute ist Persson 42 Jahre alt. Er steht im Halbfinale der Olympischen Spiele in Peking.
Man muss da unweigerlich an den letzten Teil der Rocky-Saga danken. Als Rocky Balboa mit gut 50 Jahren sein Comeback plant, fragt ihn Kumpel Paulie: "What?! You haven't peaked yet?", und Rocky antwortet, nein, seinen Höhepunkt hätte er noch nicht erreicht, da läge noch so einiges im Verborgenen. Er wagt also das Comeback, tritt gegen den ungeschlagenen Weltmeister an, hält bis zur letzten Runde durch und sagt: "We have peaked!"
Bei Jörgen Persson dachte man eigentlich, diesen Höhepunkt schon vor acht Jahren miterlebt zu haben. Bei der Mannschafts-WM in Kuala Lumpur. Persson und Waldner gehörten damals schon längst zum alten Eisen, und im Finale wartete die neue Generation übermächtiger Chinesen: Kong Linghui, Liu Guoliang und Liu Guozheng. Doch Schweden siegte. Mit 3:2. Persson gewann beide Einzel. Ein episches Finale. Das letzte große Hurra. Dachte man.
Bei den Olympischen Spielen 2004 überraschte Jan-Ove Waldner die gesamte Tischtennis-Welt, als er mit 38 Jahren, deutlichem Bauchansatz und kaum Training bis ins Halbfinale vorstieß. Im Viertelfinale hatte er mit viel Routine und noch mehr Händchen den damals besten Spieler der Welt besiegt: Timo Boll. Zwölf Jahre nach der Goldmedaille in Barcelona war Jan-Ove Waldner das letzte große Wunder gelungen.
Nun hat Jörgen Persson nachgezogen. Er steht im Halbfinale von Peking. Und misst sich mit der mittlerweile dritten Generation chinesischer Top-Spieler - deren Trainer einer der Gegner von 2000 ist: Liu Guoliang. Es ist der immer gleiche Kampf im Tischtennis: China gegen den Rest der Welt. Und offenbar hat der Rest der Welt nichts Besseres zu tun, als immer wieder ihre alten Schweden gegen neue Chinesen in den Kampf zu schicken.
Wenn Jörgen Persson eine Medaille gewinnen will, muss er nun die dritte Generation von Chinesen besiegen. Das scheint, wie immer eigentlich, vollkommen unmöglich. Sein Gegner: Wang Hao, der Fünfjährige von damals, mittlerweile Nummer eins der Welt und ein wendiger, schneller und aggressiver Spieler. Zu stark für Persson. Gut möglich, dass er böse überrollt wird. Egal! Persson hat jetzt mit seinem Freund Waldner gleichgezogen.
Trotz aller Generationen übergreifender Dominanz der Tischtennis-Weltmacht China: Die zwei Größten aller Zeiten kommen aus Schweden.
Der unnachahmliche Persson-Move. Der Tisch: irgendwo in seinem Rücken.
Aufrufe: 3051 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 6 | Erstellt:22.08.2008
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KOMMENTARE
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22.08.2008 | 15:02 Uhr
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Emrah :
Wie geil wäre das, wenn Persson auch noch Wang Hao schlägt. Ich glaub dran!
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22.08.2008 | 15:06 Uhr
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Voegi :
Ich muss zugeben, dass ich Tischtennis über die letzten Jahre nicht wirklich intensiv verfolgt habe. Genauso wie im Tennis hänge ich noch ein, zwei Generationen zurück. Was im Tennis für mich Becker, Wilander und Lendl sind, sind im Tischtennis Fetzner, Roßkopf, Waldner und eben Persson. Beeindruckend, dass ein Spieler wie Persson über derart lange Zeit auf so hohem Niveau spielt. Klasse!
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22.08.2008 | 18:00 Uhr
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Richtig geil fand ich's nur als die alte Garde noch gespielt hat. Wie schon genannt: Fetzner, Roßkopf, Waldner etc pp. Ist schon komisch wie sehr man das Interesse an einer Sportart manchmal an ganz bestimmten Personen fest macht - und wenn die weg sind, ist die Sportart gleich ebenfalls um einiges uninteressanter (subjektiv gesehen).
Kann den Nostalgikern einen handsignierten Tischtennisball mit den Unterschriften von Roßkopf und Fetzner anbieten... 30, 30 sind geboten, höre ich 40, nein, 30 sind geboten, 30 zum ersten, 30 zum zweiten, niemand höher als 30, 30 zum dritten und damit geht der handsignierte Tischtennisball an den Bieter mit den blauen Socken.
Keine Ahnung was das jetzt sollte, aber naja.
Schöner Blog (um mit etwas sinnvollem aufzuhören).
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