Schweinsteigers Wade. Rechtsverteidiger in geheimen Zimmern, Linksverteidiger auf öffentlichen Fluren. Bauarbeiter hier und da, Tickets überall. Die Engländer bauen schon Statuen, ganz Frankreich mischt bereits Zement und Irland hat die Postkarten lieber schon mal geschrieben, sicher ist sicher. Doppelsechsen können das Memory nicht mehr sehen, Siebener lassen einsame Hotelpalmen beim Dribbling ins Leere laufen, die Zehner sezieren mit ihren Pässen die Hotellobby, öffnen die Räume.

Trikots sind gewaschen, Stutzen schon seit Tagen hochgezogen, neben den Schuhen in grellen Farben liegen Plastikband und Haarband, Kapitäne sehnen sich nach ihrer Binde. Draußen wummern schon die Hits, der bassdröhnende Common Sense der Massen, hier drinnen schlägt nur der Puls in heimlicher Sehnsucht, angstvoll, fordernd.

Der Lärm der Wochen, die Pfiffe im Training, die Kommandos zu Spurt, Drehung, Grätsche, das dröhnende Rauschen in den Pausen, all die Fragen, hohle Laute unter angespannten Brauen, der ganze Krach schiebt sich hinter eine Membran. Konturloses Pochen.

Die Hände in den Seiten warten wir, ungeduldig auf Rasen und Sofakissen, den Druck spüren wir am ganzen Körper, es muss, es muss, es muss, erbarmungslos lang wartet er, die Spuren der Tänzer auf dem Rasen, mühsam nur richtet sich das Gras unter der vergangenen Last wieder auf, dort wo es stand das Podium wo er sich feiern ließ, der große Präsident, wo er uns salbte, die Spiele eröffnete, unser Heil beschwor. Dort steht er und wartet. Erbarmungslos lang wartet er, mit stoischem Blick auf den Anzug hinter der Kreidelinie, den Puppenspieler mit Augen auf Digitalanzeigen, fluoreszierenden Ziffern, eingefroren scheinbar, regungslos.

Der Lärm ist vorbei. Das Reden ist vorbei. Fordernd pocht es drinnen und draußen. Stille.

Ein Pfiff! Der Sturm bricht los.