Gedanken zum Viehmarkt
Anstand und andere Nichtigkeiten
Es ist Zeit, mal wieder über Anstand zu reden. Anstand, dieses kleine schmerzende Gefühl im Hinterkopf, das einem bei guter Erziehung das Elternhaus eingeimpft hat. Das einem sagt: das tut man einfach nicht. Schaut man sich den Transfermarkt der letzten Wochen an, hat man eher das Gefühl, Anstand sei der kleine Bruder des inneren Schweinehundes, den man bei Bedarf überwinden muss. Und zwar auf allen Seiten.
Ruf! Mich! An!
Viel Lärm um nichts
Begonnen hatte die Anstandsdiskussion Hans-Joachim Watzke. Mit dem Transfer, der die Gemüter erregte wie kein anderer, dem von Mario Götze. Schon in der betreffenden Presseerklärung hatte der BVB geklagt, dass die Bayern nicht ein Mal zum Hörer gegriffen hätten. Das ganze belastete aus schwarz-gelber Perspektive das Verhältnis so sehr, dass sogar das gemeinsame Spachteln vor dem Spitzentestspiel aus dem Programm genommen wurde.
Wer immer für die Veröffentlichung zu diesem Zeitpunkt verantwortlich war. Geht natürlich gar nicht. Was ich mich aber von Anfang an gefragt habe: selbst wenn man einen Anruf für ein Gebot des menschlichen Benehmens hielte, was genau sollte Rummenigge/Hoeneß/Sammer fernmündlich eigentlich sagen? Bereits die Absicht einer Verpflichtung mitzuteilen, kann man angesichts der Ausstiegsklausel nicht ernsthaft verlangen. Das wäre ungefähr so, als würde man Zorc dazu anhalten, Wolfgang Holzhäuser eine Liste aller möglichen Sommertransfers des BVB zu faxen. Ist der Transfer aber einmal fix, soll naturgemäß zuerst der Spieler die Gelegenheit bekommen, sich seinen Vorgesetzten zu erklären. Hat Mario Götze dem Vernehmen nach ja auch getan.
Wissen die dann Bescheid, bleibt eigentlich nichts mehr zu kommunizieren außer vielleicht: fülle gerade die Überweisung aus. Machen wirs wie bei Deisler oder wollt Ihr das Geld in mehreren Tranchen? Mit Moral oder Anständigkeit hat das nur am Rande zu tun.
Der Fall Robert L.: Kein Aufstand der Anständigen nirgends
Der klarste Fall
Cezary Kucharski verdient ca. 3.000,- Euro monatlich. Weil er Abgeordneter im polnischen Parlament ist, nennt man das Diät. De facto ist man mit diesem Gehalt in Polen ein reicher Mann und das Gehalt ziemlich fett. Das reicht Herrn K. aber offenbar nicht. Deshalb betätigt er sich nebenberuflich als Berater eines Fußballspielers. Herrn K.s Klient sein einziger nebenbei bemerkt hört auf den Namen Robert Lewandowski. Man muss dem Abgeordneten lassen, dass er da relativ früh ein Talent entdeckt hat, als andere, unter anderem - wie man hört - die Sekretärin in der Geschäftsstelle eines polnischen Drittligisten, davon schwadronierten, der Vierfachschütze im CL-Halbfinale sei für eine Profikarriere ungeeignet. Das ist dann aber auch das beste, was man dem Agenten von Robert L. nachsagen kann. Das Gebaren des Mannes in den letzten Monaten lässt Klaus Gerster wie einen Nonnenhockeyschiedsrichter aussehen. Unter Anleitung seines Beraters soll Lewandowski bereits zwei Verträge beim FC Bayern unterschrieben haben. Einen ab 2013 und einen ab 2014. Dann läuft der gültige Vertrag in Dortmund aus.
Das wäre zunächst einmal schlicht und ergreifend verboten. Die FIFA Transferordnung besagt, dass ein Kontrakt mit einem neuen Verein nur unterschrieben werden darf, wenn das aktuelle Arbeitspapier nur noch 6 Monate oder weniger Restlaufzeit oder der bisherige Arbeitgeber zugestimmt hat. Nun bin ich nicht naiv. Die sog. Transferordnung des Blatter-Verbandes ist wohl das einzige Gesetz, das noch zahnloser ist als das deutsche Kartellrecht. Konsequenterweise droht Art. 18 Abs. 3 in bester Gummiparagraphentradition auch unbestimmt angemessene Sanktionen für den Fall der Zuwiderhandlung an.
Es wäre aber zumindest ein Gebot des ja, Anstandes , mit dem neuen Vertrag unter dem Arm und am besten gleich einem Ablöseangebot des FC Bayern im Gepäck bei Hans-Joachim Watzke aufzuschlagen und zuzusehen, dass man den Wechsel zum Wunscharbeitgeber über die Bühne bringt. Herr Kucharski hatte eine andere Idee. Besser als stille Pendeldiplomatie könnte die öffentliche Konfrontation funktionieren. Also wedelt der Mann seit Januar 2013 vor jeder Kamera des polnischen Fernsehens, die nicht bei drei auf irgendeinem Baum ist, mit imaginären, zukünftigen und ungültigen Arbeitspapieren seines Mandanten herum und droht indirekt mit Leistungsverweigerung, sollte Borussia Dortmund auf dem eigentlich gültigen Fetzen Papier beharren, das seinem Mandanten immerhin 1,5 Mio. Euro p. a. garantieren soll.
Man ist geneigt, Verständnis dafür aufzubringen, dass der Dortmunder Geschäftsführer Watzke dem polnischen Beraterdarsteller mittlerweile Hausverbot erteilt haben soll (wobei man sich schon fragt, wem gegenüber dann eigentlich das jüngst kolportierte Angebot auf Erhöhung des Gehaltes im letzten Vertragsjahr abgegeben worden ist).
Der andere Teil der Wahrheit ist aber, dass auch der Stürmer selbst sich unanständig benimmt. Es wäre an ihm, seinen Berater einzufangen. Herr Kucharski arbeitet für ihn, nicht umgekehrt. Lewandowski ist auch nicht irgendein unmündiges Rennpferd, das sein Besitzer an den besten oder meistbietenden Stall verscheuert. Die Weisungsbefugnis ist kein theoretisches, juristisches Konstrukt. Robert Lewandowski ist die (einzige) cash cow seines Beraters. Hilft gar nichts mehr gegen die selbstherrlichen Fernsehauftritte seines Agenten, dürfte die Drohung einer Kündigung ihre Wirkung nicht verfehlen. Wenn Robert Lewandowski zu einem Verein wechseln will, der ihm bessere Perspektiven und mehr Geld bietet, ist das legitim. Aber für die Art, in der der Wechsel über die Bühne geht, ist er verantwortlich, niemand sonst. Es geht auch um seinen Ruf.
Und damit wären wir auch schon bei der dritten, ja ich sage es noch einmal, unanständigen Partei. Und das ist niemand anderes als: Borussia Dortmund. Natürlich ist das Auftreten des Beraters aberwitzig. Aber Robert Lewandowski als mittelloses Opfer einer autarken Strategie des Herrn K. darzustellen, ist scheinheilig. Man kann und darf nicht erwarten, dass der BVB seinen besten Stürmer öffentlich zur Vertragstreue auffordert und das Arbeitsverhältnis vergiftet. Und dass sich Spielerberater, die auch nach Meinung der meisten Fans nur am Erfolg ihrer Profis nassauern, sich als punching ball eignen, ist kein Geheimnis. Richtig ist auch, dass Robert Lewandowski in der ganzen Zeit der Diskussion seine Leistung gebracht hat. Aber das macht ein Auftragskiller womöglich auch, ohne dass sein Benehmen integer wäre.
Hinter verschlossenen Türen ein Bekenntnis zu fordern, was der Spieler selbst eigentlich will und seinen Berater zumindest zum Stillschweigen anzuhalten, wäre wohl nicht zu viel verlangt. Stattdessen gibt man sich offenkundig mit halbherzigem Schweigen und populistischem Beratergebashe zufrieden und verweist auf bestehende Verträge und fehlende konkrete Angebote. Den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, ist nicht verboten. Aber anständig ist es nicht.
Bleiben die Bayern. Die lassen Kucharsky und Lewandowski derzeit die Drecksarbeit machen. Nicht mehr und nicht weniger. Im besten Fall ist das Arbeitsverhältnis zwischen dem Polen und dem BVB in wenigen Wochen so zerrüttet, dass auch ein Angebot unter Marktwert angenommen wird. Im schlechtesten Fall muss man auf Augenhöhe verhandeln und kann die Millionen aus dem mutmaßlichen Gomez-Verkauf reinvestieren. Dieses Verhalten, von wem auch immer initiiert, ist schlicht, es kommt gleich: unanständig.
Im übrigen: ein Freund von mir sagte neulich, die Attraktivität promiskuitiver Frauen halte nur so lange wie ihre Zuneigung. Ich habe übersetzt und auf Druckreife geachtet. Eigentlich sagte er, Schlampen sind nur so lange schön, wie sie in deiner Kiste liegen (jaja, #Aufschrei). Hilft schon der moralische Appell nichts, sollten die Bayern an dieses Sprichwort denken. Schon beim Wechsel von Lech Posen nach Deutschland wurde verbrannte Erde hinterlassen. Dass die Perspektive der Verpflichtung eines der wohl besten Stürmers in Europa vom unmittelbaren Konkurrenten aufregend ist, ist verständlich. Nur wer sagt eigentlich, dass Berater Kucharski nach einem Wechsel nicht ab Januar 2014 Verträge beginnend in den nächsten vier Jahren bei Manchester United oder sonstwo unterschreibt? Zuletzt ließ er verlauten, sein Klient sei neugierig und wolle alle zwei Jahre etwas neues sehen. Aha. Man muss ja nicht gleich vom Pakt mit dem Teufel sprechen. Aber einen faulen Apfel drohen sich die Bayern da schon in den makellosen Korb zu holen.
Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, griechischer Philosoph, 470-399 v.Chr.)
Der Grenzfall
Wenn ein Name für Wohlanständigkeit steht, ist es wohl der des antiken Philosophen. Wenn ein Name für Zungenknoten steht, dann wohl Sokratis Papasthatopoulos. 16 Buchstaben, zwei Vereine, ein Zankapfel und die Frage nach der Moral von der Geschicht.
Der Hergang dürfte bekannt sein. Sokratis wollte und sollte nicht mehr Teil des Neuaufbaus in Bremen sein. Leverkusen suchte einen hinten rechts und innen einsetzbaren Carvajal-Ersatz. Geld ist unterm Leuchtkreuz sowieso da. Man spricht, man einigt sich. Vertrag bis 2018. Klappe zu, Sokratis im Rheinland, 8 Millionen Euro in Bremen. Dann kommt Zorc. Dortmund sucht einen rechts und innen usw.. Man spricht, man einigt sich, man unterschreibt (ganz wichtig). Vertrag bis 2018, Sokratis in Westfalen, 9,5 Millionen in Bremen. Leverkusen guckt in die Röhre.
Klingt nach dem normalen Hergang. Schon Reiner Calmund wusste: die Schnellen fressen die Langsamen. Und wenn das Portemonnaie des Schnellen dicker ist, gilt das erst recht. Aber dabei wollte es der scheidende Bayer-GF nicht bewenden lassen. Also sprach Holzhäuser vom zu überdenkenden Dortmunder Gutmenschenbild. Huch?! War was passiert?
Zunächst mal: dass ein talentierter Fußballprofi mehrere Angebote erhält und mit mehreren Vereinen gleichzeitig spricht, ist gang und gäbe. Dass dem abgebenden Verein gleichgültig ist, an wen man den Spieler verkauft, solange es nur der Meistbietende ist, ist nachvollziehbar. Dass ein Verein (auch) deshalb Interesse am Spieler anmeldet, weil ein eigentlich perfekt scheinender Transfer wegen stockender Ablöseverhandlungen ins Trudeln gerät, ist vielleicht nicht die feinste Art, aber nicht per se verwerflich. An all dem ist weder juristisch noch moralisch etwas auszusetzen.
Aber wenn zwischen Spieler (Sokratis) und anderem Verein (Bayer) bereits eine Abrede besteht, dann kommt er ins Spiel, deeeer: genau Anstand. Dass es einen schriftlichen Vertrag zwischen Sokratis und Bayer 04 gibt, ist nicht überliefert. Und Wolfgang Holzhäuser hätte es vermutlich erwähnt. Umgekehrt wird eine mündliche Vereinbarung wohlweislich von niemandem bestritten. Borussia Dortmund weiß offiziell von gar nichts. Sokratis zieht sich auf die Formulierung zurück, er habe nichts falsch gemacht. Das ist nun eine relativ dehnbare Aussage. Wenn man zum derzeit mit Abstand vor allen anderen zweitbesten deutschen Club wechselt, mehr Geld als vorher verdient, Champions League unter Jürgen Klopp spielen darf und auch noch Schadensersatzforderungen vom größten Chemiekonzern der Welt gerade so vermieden hat, hat man relativ wenig falsch und nahezu alles richtig gemacht.
Da eine mündliche Zusage auch nicht justiziabel ist, droht auch keine Klage, jedenfalls keine mit Erfolgsaussicht. Sollen die Amateure vom Werksclub das Ganze doch schriftlich fixieren, dann gibts auch kein Problem. Ergo: alles im grün-schwarz-gelben Bereich? Wohl eher nicht.
Fazit
Kindermund tut Wahrheit kund
Am Beispiel Sokratis sieht man allerdings das Problem hehrer moralischer Forderungen. Da im Fußballgeschäft eben jeder mehr oder weniger deutlich mehr oder weniger oft gegen irgendeine (Anstands)Regel verstoßen hat, ist der Vorwurf der Scheinheiligkeit meist schnell und mit einigem Recht erhoben. Bayer Leverkusen gilt auf dem Transfermarkt auch nicht gerade als zimperlich. Andererseits wirkt Watzke mit seinem öffentlichen Gejammer über bajuwarische Stillosigkeit nach dem Sokratis-Transfer nicht gerade wie die Aufrichtigkeit in Person. Die ganz große Moralkeule auszupacken, hat auch Bumerang-Potential. Frag nach bei Christian Streich, der über den Viehmarkt sprach und in der Hitze des puritanischen Furor vergessen hatte, dass Max Kruse ein Jahr vorher dank Ausstiegsklausel nach Freiburg gekommen war. Wo ist die Lösung?
Schärfere Sanktionen in der Transferordnung für Verstöße sind es sicher nicht. Moral mit Gesetzen zu erzwingen, hat noch nie funktioniert. Und irgendein Schlupfloch wird immer gefunden, egal wie kreativ der Gesetzgeber ist. Frag nach bei den Erfindern des Rauchverbotes.
Deshalb korrigiere ich mich selbst. Anstand zu fordern, geht vielleicht ein bisschen zu weit. Es wäre schon einiges gewonnen, wenn man nach dem guten alten Kindergartenmotto verfährt: was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Und wenn man es doch getan hat, wenigstens zu schweigen. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Spart den Beteiligten ein paar Lebensminuten mit Bluthochdruck und uns allen ein paar Schlagzeilen, die es sowieso nicht gebraucht hätte.
Ruf! Mich! An!
Viel Lärm um nichts
Begonnen hatte die Anstandsdiskussion Hans-Joachim Watzke. Mit dem Transfer, der die Gemüter erregte wie kein anderer, dem von Mario Götze. Schon in der betreffenden Presseerklärung hatte der BVB geklagt, dass die Bayern nicht ein Mal zum Hörer gegriffen hätten. Das ganze belastete aus schwarz-gelber Perspektive das Verhältnis so sehr, dass sogar das gemeinsame Spachteln vor dem Spitzentestspiel aus dem Programm genommen wurde.
Wer immer für die Veröffentlichung zu diesem Zeitpunkt verantwortlich war. Geht natürlich gar nicht. Was ich mich aber von Anfang an gefragt habe: selbst wenn man einen Anruf für ein Gebot des menschlichen Benehmens hielte, was genau sollte Rummenigge/Hoeneß/Sammer fernmündlich eigentlich sagen? Bereits die Absicht einer Verpflichtung mitzuteilen, kann man angesichts der Ausstiegsklausel nicht ernsthaft verlangen. Das wäre ungefähr so, als würde man Zorc dazu anhalten, Wolfgang Holzhäuser eine Liste aller möglichen Sommertransfers des BVB zu faxen. Ist der Transfer aber einmal fix, soll naturgemäß zuerst der Spieler die Gelegenheit bekommen, sich seinen Vorgesetzten zu erklären. Hat Mario Götze dem Vernehmen nach ja auch getan.
Wissen die dann Bescheid, bleibt eigentlich nichts mehr zu kommunizieren außer vielleicht: fülle gerade die Überweisung aus. Machen wirs wie bei Deisler oder wollt Ihr das Geld in mehreren Tranchen? Mit Moral oder Anständigkeit hat das nur am Rande zu tun.
Der Fall Robert L.: Kein Aufstand der Anständigen nirgends
Der klarste Fall
Cezary Kucharski verdient ca. 3.000,- Euro monatlich. Weil er Abgeordneter im polnischen Parlament ist, nennt man das Diät. De facto ist man mit diesem Gehalt in Polen ein reicher Mann und das Gehalt ziemlich fett. Das reicht Herrn K. aber offenbar nicht. Deshalb betätigt er sich nebenberuflich als Berater eines Fußballspielers. Herrn K.s Klient sein einziger nebenbei bemerkt hört auf den Namen Robert Lewandowski. Man muss dem Abgeordneten lassen, dass er da relativ früh ein Talent entdeckt hat, als andere, unter anderem - wie man hört - die Sekretärin in der Geschäftsstelle eines polnischen Drittligisten, davon schwadronierten, der Vierfachschütze im CL-Halbfinale sei für eine Profikarriere ungeeignet. Das ist dann aber auch das beste, was man dem Agenten von Robert L. nachsagen kann. Das Gebaren des Mannes in den letzten Monaten lässt Klaus Gerster wie einen Nonnenhockeyschiedsrichter aussehen. Unter Anleitung seines Beraters soll Lewandowski bereits zwei Verträge beim FC Bayern unterschrieben haben. Einen ab 2013 und einen ab 2014. Dann läuft der gültige Vertrag in Dortmund aus.
Das wäre zunächst einmal schlicht und ergreifend verboten. Die FIFA Transferordnung besagt, dass ein Kontrakt mit einem neuen Verein nur unterschrieben werden darf, wenn das aktuelle Arbeitspapier nur noch 6 Monate oder weniger Restlaufzeit oder der bisherige Arbeitgeber zugestimmt hat. Nun bin ich nicht naiv. Die sog. Transferordnung des Blatter-Verbandes ist wohl das einzige Gesetz, das noch zahnloser ist als das deutsche Kartellrecht. Konsequenterweise droht Art. 18 Abs. 3 in bester Gummiparagraphentradition auch unbestimmt angemessene Sanktionen für den Fall der Zuwiderhandlung an.
Es wäre aber zumindest ein Gebot des ja, Anstandes , mit dem neuen Vertrag unter dem Arm und am besten gleich einem Ablöseangebot des FC Bayern im Gepäck bei Hans-Joachim Watzke aufzuschlagen und zuzusehen, dass man den Wechsel zum Wunscharbeitgeber über die Bühne bringt. Herr Kucharski hatte eine andere Idee. Besser als stille Pendeldiplomatie könnte die öffentliche Konfrontation funktionieren. Also wedelt der Mann seit Januar 2013 vor jeder Kamera des polnischen Fernsehens, die nicht bei drei auf irgendeinem Baum ist, mit imaginären, zukünftigen und ungültigen Arbeitspapieren seines Mandanten herum und droht indirekt mit Leistungsverweigerung, sollte Borussia Dortmund auf dem eigentlich gültigen Fetzen Papier beharren, das seinem Mandanten immerhin 1,5 Mio. Euro p. a. garantieren soll.
Man ist geneigt, Verständnis dafür aufzubringen, dass der Dortmunder Geschäftsführer Watzke dem polnischen Beraterdarsteller mittlerweile Hausverbot erteilt haben soll (wobei man sich schon fragt, wem gegenüber dann eigentlich das jüngst kolportierte Angebot auf Erhöhung des Gehaltes im letzten Vertragsjahr abgegeben worden ist).
Der andere Teil der Wahrheit ist aber, dass auch der Stürmer selbst sich unanständig benimmt. Es wäre an ihm, seinen Berater einzufangen. Herr Kucharski arbeitet für ihn, nicht umgekehrt. Lewandowski ist auch nicht irgendein unmündiges Rennpferd, das sein Besitzer an den besten oder meistbietenden Stall verscheuert. Die Weisungsbefugnis ist kein theoretisches, juristisches Konstrukt. Robert Lewandowski ist die (einzige) cash cow seines Beraters. Hilft gar nichts mehr gegen die selbstherrlichen Fernsehauftritte seines Agenten, dürfte die Drohung einer Kündigung ihre Wirkung nicht verfehlen. Wenn Robert Lewandowski zu einem Verein wechseln will, der ihm bessere Perspektiven und mehr Geld bietet, ist das legitim. Aber für die Art, in der der Wechsel über die Bühne geht, ist er verantwortlich, niemand sonst. Es geht auch um seinen Ruf.
Und damit wären wir auch schon bei der dritten, ja ich sage es noch einmal, unanständigen Partei. Und das ist niemand anderes als: Borussia Dortmund. Natürlich ist das Auftreten des Beraters aberwitzig. Aber Robert Lewandowski als mittelloses Opfer einer autarken Strategie des Herrn K. darzustellen, ist scheinheilig. Man kann und darf nicht erwarten, dass der BVB seinen besten Stürmer öffentlich zur Vertragstreue auffordert und das Arbeitsverhältnis vergiftet. Und dass sich Spielerberater, die auch nach Meinung der meisten Fans nur am Erfolg ihrer Profis nassauern, sich als punching ball eignen, ist kein Geheimnis. Richtig ist auch, dass Robert Lewandowski in der ganzen Zeit der Diskussion seine Leistung gebracht hat. Aber das macht ein Auftragskiller womöglich auch, ohne dass sein Benehmen integer wäre.
Hinter verschlossenen Türen ein Bekenntnis zu fordern, was der Spieler selbst eigentlich will und seinen Berater zumindest zum Stillschweigen anzuhalten, wäre wohl nicht zu viel verlangt. Stattdessen gibt man sich offenkundig mit halbherzigem Schweigen und populistischem Beratergebashe zufrieden und verweist auf bestehende Verträge und fehlende konkrete Angebote. Den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, ist nicht verboten. Aber anständig ist es nicht.
Bleiben die Bayern. Die lassen Kucharsky und Lewandowski derzeit die Drecksarbeit machen. Nicht mehr und nicht weniger. Im besten Fall ist das Arbeitsverhältnis zwischen dem Polen und dem BVB in wenigen Wochen so zerrüttet, dass auch ein Angebot unter Marktwert angenommen wird. Im schlechtesten Fall muss man auf Augenhöhe verhandeln und kann die Millionen aus dem mutmaßlichen Gomez-Verkauf reinvestieren. Dieses Verhalten, von wem auch immer initiiert, ist schlicht, es kommt gleich: unanständig.
Im übrigen: ein Freund von mir sagte neulich, die Attraktivität promiskuitiver Frauen halte nur so lange wie ihre Zuneigung. Ich habe übersetzt und auf Druckreife geachtet. Eigentlich sagte er, Schlampen sind nur so lange schön, wie sie in deiner Kiste liegen (jaja, #Aufschrei). Hilft schon der moralische Appell nichts, sollten die Bayern an dieses Sprichwort denken. Schon beim Wechsel von Lech Posen nach Deutschland wurde verbrannte Erde hinterlassen. Dass die Perspektive der Verpflichtung eines der wohl besten Stürmers in Europa vom unmittelbaren Konkurrenten aufregend ist, ist verständlich. Nur wer sagt eigentlich, dass Berater Kucharski nach einem Wechsel nicht ab Januar 2014 Verträge beginnend in den nächsten vier Jahren bei Manchester United oder sonstwo unterschreibt? Zuletzt ließ er verlauten, sein Klient sei neugierig und wolle alle zwei Jahre etwas neues sehen. Aha. Man muss ja nicht gleich vom Pakt mit dem Teufel sprechen. Aber einen faulen Apfel drohen sich die Bayern da schon in den makellosen Korb zu holen.
Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, griechischer Philosoph, 470-399 v.Chr.)
Der Grenzfall
Wenn ein Name für Wohlanständigkeit steht, ist es wohl der des antiken Philosophen. Wenn ein Name für Zungenknoten steht, dann wohl Sokratis Papasthatopoulos. 16 Buchstaben, zwei Vereine, ein Zankapfel und die Frage nach der Moral von der Geschicht.
Der Hergang dürfte bekannt sein. Sokratis wollte und sollte nicht mehr Teil des Neuaufbaus in Bremen sein. Leverkusen suchte einen hinten rechts und innen einsetzbaren Carvajal-Ersatz. Geld ist unterm Leuchtkreuz sowieso da. Man spricht, man einigt sich. Vertrag bis 2018. Klappe zu, Sokratis im Rheinland, 8 Millionen Euro in Bremen. Dann kommt Zorc. Dortmund sucht einen rechts und innen usw.. Man spricht, man einigt sich, man unterschreibt (ganz wichtig). Vertrag bis 2018, Sokratis in Westfalen, 9,5 Millionen in Bremen. Leverkusen guckt in die Röhre.
Klingt nach dem normalen Hergang. Schon Reiner Calmund wusste: die Schnellen fressen die Langsamen. Und wenn das Portemonnaie des Schnellen dicker ist, gilt das erst recht. Aber dabei wollte es der scheidende Bayer-GF nicht bewenden lassen. Also sprach Holzhäuser vom zu überdenkenden Dortmunder Gutmenschenbild. Huch?! War was passiert?
Zunächst mal: dass ein talentierter Fußballprofi mehrere Angebote erhält und mit mehreren Vereinen gleichzeitig spricht, ist gang und gäbe. Dass dem abgebenden Verein gleichgültig ist, an wen man den Spieler verkauft, solange es nur der Meistbietende ist, ist nachvollziehbar. Dass ein Verein (auch) deshalb Interesse am Spieler anmeldet, weil ein eigentlich perfekt scheinender Transfer wegen stockender Ablöseverhandlungen ins Trudeln gerät, ist vielleicht nicht die feinste Art, aber nicht per se verwerflich. An all dem ist weder juristisch noch moralisch etwas auszusetzen.
Aber wenn zwischen Spieler (Sokratis) und anderem Verein (Bayer) bereits eine Abrede besteht, dann kommt er ins Spiel, deeeer: genau Anstand. Dass es einen schriftlichen Vertrag zwischen Sokratis und Bayer 04 gibt, ist nicht überliefert. Und Wolfgang Holzhäuser hätte es vermutlich erwähnt. Umgekehrt wird eine mündliche Vereinbarung wohlweislich von niemandem bestritten. Borussia Dortmund weiß offiziell von gar nichts. Sokratis zieht sich auf die Formulierung zurück, er habe nichts falsch gemacht. Das ist nun eine relativ dehnbare Aussage. Wenn man zum derzeit mit Abstand vor allen anderen zweitbesten deutschen Club wechselt, mehr Geld als vorher verdient, Champions League unter Jürgen Klopp spielen darf und auch noch Schadensersatzforderungen vom größten Chemiekonzern der Welt gerade so vermieden hat, hat man relativ wenig falsch und nahezu alles richtig gemacht.
Da eine mündliche Zusage auch nicht justiziabel ist, droht auch keine Klage, jedenfalls keine mit Erfolgsaussicht. Sollen die Amateure vom Werksclub das Ganze doch schriftlich fixieren, dann gibts auch kein Problem. Ergo: alles im grün-schwarz-gelben Bereich? Wohl eher nicht.
Fazit
Kindermund tut Wahrheit kund
Am Beispiel Sokratis sieht man allerdings das Problem hehrer moralischer Forderungen. Da im Fußballgeschäft eben jeder mehr oder weniger deutlich mehr oder weniger oft gegen irgendeine (Anstands)Regel verstoßen hat, ist der Vorwurf der Scheinheiligkeit meist schnell und mit einigem Recht erhoben. Bayer Leverkusen gilt auf dem Transfermarkt auch nicht gerade als zimperlich. Andererseits wirkt Watzke mit seinem öffentlichen Gejammer über bajuwarische Stillosigkeit nach dem Sokratis-Transfer nicht gerade wie die Aufrichtigkeit in Person. Die ganz große Moralkeule auszupacken, hat auch Bumerang-Potential. Frag nach bei Christian Streich, der über den Viehmarkt sprach und in der Hitze des puritanischen Furor vergessen hatte, dass Max Kruse ein Jahr vorher dank Ausstiegsklausel nach Freiburg gekommen war. Wo ist die Lösung?
Schärfere Sanktionen in der Transferordnung für Verstöße sind es sicher nicht. Moral mit Gesetzen zu erzwingen, hat noch nie funktioniert. Und irgendein Schlupfloch wird immer gefunden, egal wie kreativ der Gesetzgeber ist. Frag nach bei den Erfindern des Rauchverbotes.
Deshalb korrigiere ich mich selbst. Anstand zu fordern, geht vielleicht ein bisschen zu weit. Es wäre schon einiges gewonnen, wenn man nach dem guten alten Kindergartenmotto verfährt: was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Und wenn man es doch getan hat, wenigstens zu schweigen. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Spart den Beteiligten ein paar Lebensminuten mit Bluthochdruck und uns allen ein paar Schlagzeilen, die es sowieso nicht gebraucht hätte.
ø 7.5
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
11.06.2013 | 15:56 Uhr
-2
Cryss :
Ich versteh Lewy auch nicht. Warum ist der BVB Schuld, dass er nicht gehen darf, wenn Bayern partout kein Angebot abgeben will? Selbst wenn wir ihm zugesagt haben, dass er gehen darf, dann können wir, sagen wir, wenn Bayern am letzten Tag der Transferperiode ein 25Mio Euro Gebot endlich abgibt, den dann doch nicht gehen lassen nur weil wir ihm zugesagt haben, dass er bei einem Angebot gehen kann. Woher sollen wir dann noch nen Ersatz finden? Wir können ja nicht davon ausgehen, dass Bayern noch ein Angebot abgibt. Das mag Lewy wohl erwarten, aber Bayern hat da keine Verpflichtung zu. Stell ma vor, wir holen uns für 25Mio Euro nen Dzeko oder so und Bayern gibt dann kein Gebot ab. Dann haben wir zwei Superstürmer und einer wird vermutlich auf die Bank gehen müssen. Was bringt uns das?
0
11.06.2013 | 16:13 Uhr
0
Garamond : Prima..
ein inhaltlicher differenzierter und guter Text - und dazu noch sehr gut geschrieben. Da kommen rund 90% aller Spox, Sport1- und sonstiger Artikel nicht mit...Am besten ist eigentlich das Beispiel Streich - weil es noch einmal eine Stufe tiefer das klar macht, was manche nicht wahrhaben wollen: alle machen das gleiche - nur manche jammern, wenn es Ihnen passiert.... und das ist scheinheilig.. aber so wirklich korrekt verhält sich keiner...
wäre vielleicht aber auch zu viel verlangt, wenn man in Gefahr läuft eine kruse, einen reus oder einen Götze Nicht zu bekommen - dann gibt's nämlich viel mehr Haue..
2
11.06.2013 | 16:14 Uhr
0
Ansonsten n guter Blog. Ich bin weder Bayer-, noch Bayern-, noch Dortmund-Anhänger und mir kommt das recht objektiv vor, was Du geschrieben hast. Aber: Moral und Anstand sind etwas, was sich nur wenige im Millionengeschäft Fußball leisten können - oder wollen. Weder die Berater, noch die Clubs und erst recht nicht die Spieler. Schade eigentlich.
3
11.06.2013 | 16:21 Uhr
-3
Mugel :
@Lixx: seit Januar ist klar das man sich scheinbar mit RL einig ist. Man setzt Gomez, der mal der gefeierte Star bei Bayern war, einfach vor die Tür und er erfährt es durch die Medien. Das finde ich absolut nicht richtig. Wie gesagt ich mag ihn nicht wirklich aber so sollte kein Verein mit Spielern umgehen. Egal ob es jetzt der kleine Brüder von 1860 oder sonst wer ist
0
11.06.2013 | 16:28 Uhr
0
Schnumbi :
@ Mugel: Aha wir haben also Gomez vor die Tür gesetzt ? Woher nimmst du die Erkenntnis?Das es vielleicht eventuell interne Querelen gab, darauf kommst du nicht
desweiteren obliegt es ja Gomez selbst ob er geht oder nicht. Er hat Vertrag bis 2016 und könnte sich den Konkurrenzkampf stellen.
Vielleicht will er das nicht (was ich verstehen kann). Ein Gomez will spielen. Wird er aber denke ich mal und Guardiola nicht. Ergo versucht sein Management einen neuen Verein zu finden.
Völlig normaler Vorgang. Das Gomez bei unseren Oberen nicht die höchste Wetschätzung bekommt ist ein anderes Thema
1
11.06.2013 | 16:29 Uhr
-1
Ich weiß nicht, warum man sich über das Thema noch so aufregt. Moral ist zwar, wie Du schon schreibst, wünschenswert, allerdings in der Geschäftswelt nicht mehr ganz oben auf der Prioritätenliste.
Und genau in dieser Welt befinden wir uns im modernen Fussball. Es geht mittlerweile um Millionensummen, egal ob Transfers, Gehälter oder Einnahmen aus Sponsoring, Marketing und Fernsehgelder. Zumindest bei den Topklubs. Für den Erfolg, den diese Vereine dann auch brauchen, wird alles getan. Moral hin oder her.
0
11.06.2013 | 16:36 Uhr
-2
Schade, daß sich einige wieder in ihrer Ehre gekränkt fühlen und sofort wieder die Krallen ausfahren - das hat ein derart subtiler Beitrag nicht verdient.
1
11.06.2013 | 16:50 Uhr
-2
Mugel :
@Schnubi: Das mit der Wertschätzung ist aber genau das Problem. Ich kann immer nicht verstehen wie jemand der Gestern noch Weltklasse gewesen sein soll jetzt plötzlich nichts mehr Wert ist. Und das man im Januar scheinbar schon mit Lewa einig war und Gomez eben nicht mitteilt, "Hör mal zu, wir holen den Lewa weil wir denken er passt besser" oder sowas wäre doch kein Beinbruch.
Und woher willst du wa svon interna wissen? ist genauso spekulativ wie meine Aussage. Keiner von uns wird wohl wissen wie es wirklich war, aber die Aussendarstellung deutet darauf hin. Ich hab auch noch kein Statement von Gomez gehört.
0
11.06.2013 | 16:54 Uhr
-2
Kendo : schöne sprachlicher Finesse
... aber mehr?Watzke hat nie von Moral oder Anstand im Fall Götze gesprochen. Seine Bewertung in Bezug auf die Verantwortlichen bei Bayern war: unkollegial!
Kollegialität in einem überschaubaren Bereich der Führungsebene von 18 Bundesligamannschaften hat nichts mit Rechten und Pflichten oder großen gesellschaftspolitischen Moralvorstellungen zu tun, sondern mit der Athmosphäre der Geschäftsbeziehungen und dem Gefühl "in einem Boot zu sitzen". Eine Möglichkeit dies zu fördern ist z.b. sich, aus reiner Kollegialität vor einem Bundesligaspiel zum Essen einzuladen, weil man weiß, das gefällt dem anderen und es ist kein Problem trotz sportlicher und geschäftlicher Rivalität dabei ein kurzweiliges und freundliches Gespräch zu führen. Dabei sucht man, soweit man informiert ist, ein Restaurant aus, das die Geschmachsbedürfnisse des Gastes befriedigen kann. Also, man versucht, trotz diverser Rivalität, eine gemeinsame Basis des respektvollen Zusammenarbeitens und Handels zu hab. Dafür gibt es aber keine allgemeingültigen Normen.
Watzke ist der Meinung, dass es zum guten Ton der kollegialen Zusammenarbeit gehört, dass man als Führung eines Vereins, der einen Spieler eines anderen Vereins dazu drängt und beeinflusst hat seine AK zu ziehen, diesen Verein persönlich kurzfristig (z.B. 1 Tag) nach Einigung zu informieren. Aus reiner Kollegialität. Der BvB hat dies im Fall Reuss getan. Rummenigge hätte es wahrscheinlich getan wenn nicht Sammer dafür zuständig wäre. Der hat es aber nicht getan, weil dies nicht seiner Auffassung von Kollegialität entspricht, oder er zu neu auf diesem Posten ist oder von seinem Charakter auch nicht auf gemütliche Restaurantbesuche steht.
Wie auch immer: Watzke hat niemals moniert das mit Götze verhandelt und die AK gezogen wurde, obgleich er darüber sehr geschockt und dies ausserhalb seiner persönlichen Realität lag.
Das nicht stattfinden des gemeinsamen Essens vor dem Spiel BVB-FCB ergibt sich aus dem Sinn oder Unsinn des oben gesagten.
3
11.06.2013 | 17:03 Uhr
-1
morf :
Gut geschrieben, gut zu lesen, Fazit stimmt.Aber deine Argumentation hat für mich Lücken. Die Götze Sache ist mit Reus zu vergleichen. Der BvB hat nach Abschluss des Vertrags bei Gladbach angerufen und dies haben sie nun auch von den Bayern erwartet. Übertriebene Empörung bei Götze, aber von der Begründung her nachvollziehbar.
Der BvB verhält sich in der RL Sache falsch, weil er dem Berater nicht sagt mal seinen Mund zu halten und Lewandowski nicht gefragt wird was er wirklich will? Woher willst Du denn bitte wissen, dass dies nicht getan wurde?!?
Und bei der Sokratis Sache ist es ganz einfach. Steht er zu seinem Wort und machen die Pillendreher eher Budda bei die Fische entsteht die ganze Sache erst garnicht. Das dabei im Endeffekt dem BvB anzukreiden und dann auchnoch mit der Götze Sache vergleichen zu wollen, ist auch etwas gewagt.
Äpfel und Birnen. Das machen auch die Verantwortlichen. Die Medien posaunen es nur zu gerne raus und wir regen uns auf. Juhu! Sowieso lässt sich über Moral unheimlich gut streiten, denn objektiv kann man dabei nicht sein. Im Endeffekt hast du wirklich Recht und ohne dieses Ganze blabla wären alle besser dran, außer die Medien.
2
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