16.05.2011 um 03:08 Uhr
Antizyklus: Neuer du Ar...ch!!
Die Saison ist vorbei. Zuletzt ist nicht mehr so ganz viel passiert. Es droht das Sommerloch!
Christoph Daum hat die erwartete Zwietracht in die Eintracht gebracht und konnte erfolgreich den 17. Tabellenplatz verteidigen. Schöne Geschichte, aber wer liest schon Artikel über Eintracht Frankfurt wenn der Trainerbank-Messias erst auf seinen weiß gepuderten Kreuzweg geschickt wurde? Spox.com, das zentrale Feldstudien-Portal für Klickzahl-Demografie, wird nicht allzu viel Verwendung für die dramatischen Ereignisse rund um die Commerzbank-Arena finden.
Nur was soll man sonst schreiben? Die Saison beim FC Bayern endete jetzt doch irgendwie ganz versöhnlich, mehr so Ende gut, alles gut... was für eine News...
Die Ex-Liaison der Ex-Liaison von Marc Terenzi ist bald Ex-Fussballer. Klingt im ersten Moment dramatisch, ist aber eigentlich nur ein Brasilianer mit mangelnder Disziplin... was war nochmal bei den Bayern los?
In der Redaktion von Spox.com ist ein Blumentopf von der Fensterbank gefallen... Naja, das reicht zumindest für einen bombigen Eintrag auf Facebook, aber da das Keramikgefäß nie beim FC Bayern gespielt hat und auch nie von Uli Hoeneß beschuldigt wurde, Koks genommen zu haben, ist die Geschichte für eine große Überschrift doch etwas mager.
Seien wir ehrlich: Es fehlt im Moment ein bisschen an den wirklich echten supidupi Headlines. Ein knalliger, polarisierender Hammer wird benötigt. Da ich mich seit je her als Dienstleister der Massen verstehe, sehe ich es als meine natürliche Pflicht an, die metaphorischen Hosen herunterzulassen und den Hammer auf den Tisch zu knallen, auf das die Tischbeine unter seiner Last zu zerbersten drohen.
Mir geht es dabei nicht um das weit verbreitete "Fishing for compliments". Es ist nicht meine Aufgabe, als Retter verehrt zu werden. Ich bin der dunkle Ritter, ihr wisst schon: Nicht der Held, den die Seite braucht, aber der Held, den sie verdient und so...
Also denn, ich opfere mich und positioniere meinen allzu menschlichen Körper im kugelhageligen Kreuzfeuer der Kritik:
Hiermit kündige ich an, in naher Zukunft Manuel Neuer zu beleidigen!
Es ist ja ein Drama mit dem Manuel. Eigentlich doch nur von dem simplen Wunsch beseelt, Bälle daran zu hindern, in den Torbereich einzudringen, wurde der eloquente Gelsenkirchener-Jung aufgrund seiner hohen Qualifikation schnell zum Spielball der politischen Mächte.
Auf Schalke ist man traurig. Kaum verwunderlich, schließlich gibt es nicht mehr viel, was der Arbeiter-/Traditionsverein noch mit Possesivpronomen der ersten Person bezeichnen kann (das sind die Wörtchen "mein" und "unser"). Jetzt droht auch noch "unser Manuel" verloren zu gehen. Aber was wollen die Bayern mit einem Schalker? Einer von den Blauen, einer dieser asozialen Streber die mit ihrer plumpen Stimmungsmache die bayuvarische Fankultur im seichten Schein der Erfolgsfans kontrastieren.
Doch während wir uns noch fragen, ob das Geschwurbsel im letzten Satz wirklich einen vollständigen Satz bildete, wird sich das Blatt wenden. Dann wird der Manu das gelbe Trikot der roten Elitekicker überstreifen. Dann werden die Bayern ihn verehren. Nichts Anderes ist zu erwarten, schließlich hat sogar das Beckenbauerische Orakel eine große Karriere prophezeit und in den Fanblöcken der Allianz-Arena war man schon immer bereit, dem personifizierten Erfolg auch den verdienten Respekt entgegenzubringen.
Und nicht zuletzt werden die Schalker "diesen Manuel" dann nicht mehr lieben, sondern ihm viel mehr mit blanker Ablehnung begegnen. Könnte es ein besseres Argument geben, irgendjemanden gut zu finden, als die Tatsache, dass die Barbaren von der Ruhr die Person verachten?
Manuel Neuer steuert also rosigen Zeiten entgegen. Er hat bewiesen, dass er wie ein Profi aus der Sicht eines Profis denken kann.
Doch so weit sind wir noch nicht. Im Moment ist eine Beleidigung des jungen Bällepflückers so originell wie Kokserwitze über Christoph Daum.
Nur bald, ja bald, da ändern sich die Vorzeichen. Da wird der Manu ein Großer sein, ein "Everbodys Darling", die ultimative Instanz der deutschen Torverhinderung.
Eine Beleidigung des blonden Recken wird einem Sakrileg gleichkommen, einer Verunglimpfung des teutonischen Kulturgutes - also genau das polarisierende, knallige Ereignis, nach dem wir uns alle sehnen.
Bis dahin ist es leider noch ein bisschen hin. Wir brauchen die Überschriften aber jetzt. Also denn, wie angekündigt: Sobald es denn soweit ist, dass Neuer in den erhabenen Kreis der Sakrosankten aufsteigt, genau dann, werde ich mich erheben und es der Welt ins Gesicht schleudern:
Neuer du Ar....ch!!
Das ist doch ein interessanter Blogpost, oder? Bisschen viel Blabla vielleicht, aber gewöhnt euch dran. Über Fußball werden wir bis Ende August nicht mehr reden können. Das Sommerloch sei hiermit eröffnet...
Christoph Daum hat die erwartete Zwietracht in die Eintracht gebracht und konnte erfolgreich den 17. Tabellenplatz verteidigen. Schöne Geschichte, aber wer liest schon Artikel über Eintracht Frankfurt wenn der Trainerbank-Messias erst auf seinen weiß gepuderten Kreuzweg geschickt wurde? Spox.com, das zentrale Feldstudien-Portal für Klickzahl-Demografie, wird nicht allzu viel Verwendung für die dramatischen Ereignisse rund um die Commerzbank-Arena finden.
Nur was soll man sonst schreiben? Die Saison beim FC Bayern endete jetzt doch irgendwie ganz versöhnlich, mehr so Ende gut, alles gut... was für eine News...
Die Ex-Liaison der Ex-Liaison von Marc Terenzi ist bald Ex-Fussballer. Klingt im ersten Moment dramatisch, ist aber eigentlich nur ein Brasilianer mit mangelnder Disziplin... was war nochmal bei den Bayern los?
In der Redaktion von Spox.com ist ein Blumentopf von der Fensterbank gefallen... Naja, das reicht zumindest für einen bombigen Eintrag auf Facebook, aber da das Keramikgefäß nie beim FC Bayern gespielt hat und auch nie von Uli Hoeneß beschuldigt wurde, Koks genommen zu haben, ist die Geschichte für eine große Überschrift doch etwas mager.
Seien wir ehrlich: Es fehlt im Moment ein bisschen an den wirklich echten supidupi Headlines. Ein knalliger, polarisierender Hammer wird benötigt. Da ich mich seit je her als Dienstleister der Massen verstehe, sehe ich es als meine natürliche Pflicht an, die metaphorischen Hosen herunterzulassen und den Hammer auf den Tisch zu knallen, auf das die Tischbeine unter seiner Last zu zerbersten drohen.
Mir geht es dabei nicht um das weit verbreitete "Fishing for compliments". Es ist nicht meine Aufgabe, als Retter verehrt zu werden. Ich bin der dunkle Ritter, ihr wisst schon: Nicht der Held, den die Seite braucht, aber der Held, den sie verdient und so...
Also denn, ich opfere mich und positioniere meinen allzu menschlichen Körper im kugelhageligen Kreuzfeuer der Kritik:
Hiermit kündige ich an, in naher Zukunft Manuel Neuer zu beleidigen!
Es ist ja ein Drama mit dem Manuel. Eigentlich doch nur von dem simplen Wunsch beseelt, Bälle daran zu hindern, in den Torbereich einzudringen, wurde der eloquente Gelsenkirchener-Jung aufgrund seiner hohen Qualifikation schnell zum Spielball der politischen Mächte.
Auf Schalke ist man traurig. Kaum verwunderlich, schließlich gibt es nicht mehr viel, was der Arbeiter-/Traditionsverein noch mit Possesivpronomen der ersten Person bezeichnen kann (das sind die Wörtchen "mein" und "unser"). Jetzt droht auch noch "unser Manuel" verloren zu gehen. Aber was wollen die Bayern mit einem Schalker? Einer von den Blauen, einer dieser asozialen Streber die mit ihrer plumpen Stimmungsmache die bayuvarische Fankultur im seichten Schein der Erfolgsfans kontrastieren.
Doch während wir uns noch fragen, ob das Geschwurbsel im letzten Satz wirklich einen vollständigen Satz bildete, wird sich das Blatt wenden. Dann wird der Manu das gelbe Trikot der roten Elitekicker überstreifen. Dann werden die Bayern ihn verehren. Nichts Anderes ist zu erwarten, schließlich hat sogar das Beckenbauerische Orakel eine große Karriere prophezeit und in den Fanblöcken der Allianz-Arena war man schon immer bereit, dem personifizierten Erfolg auch den verdienten Respekt entgegenzubringen.
Und nicht zuletzt werden die Schalker "diesen Manuel" dann nicht mehr lieben, sondern ihm viel mehr mit blanker Ablehnung begegnen. Könnte es ein besseres Argument geben, irgendjemanden gut zu finden, als die Tatsache, dass die Barbaren von der Ruhr die Person verachten?
Manuel Neuer steuert also rosigen Zeiten entgegen. Er hat bewiesen, dass er wie ein Profi aus der Sicht eines Profis denken kann.
Doch so weit sind wir noch nicht. Im Moment ist eine Beleidigung des jungen Bällepflückers so originell wie Kokserwitze über Christoph Daum.
Nur bald, ja bald, da ändern sich die Vorzeichen. Da wird der Manu ein Großer sein, ein "Everbodys Darling", die ultimative Instanz der deutschen Torverhinderung.
Eine Beleidigung des blonden Recken wird einem Sakrileg gleichkommen, einer Verunglimpfung des teutonischen Kulturgutes - also genau das polarisierende, knallige Ereignis, nach dem wir uns alle sehnen.
Bis dahin ist es leider noch ein bisschen hin. Wir brauchen die Überschriften aber jetzt. Also denn, wie angekündigt: Sobald es denn soweit ist, dass Neuer in den erhabenen Kreis der Sakrosankten aufsteigt, genau dann, werde ich mich erheben und es der Welt ins Gesicht schleudern:
Neuer du Ar....ch!!
Das ist doch ein interessanter Blogpost, oder? Bisschen viel Blabla vielleicht, aber gewöhnt euch dran. Über Fußball werden wir bis Ende August nicht mehr reden können. Das Sommerloch sei hiermit eröffnet...
Aufrufe: 1730 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 6 | Erstellt:16.05.2011
ø 8.2
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