10.09.2010 um 16:04 Uhr
Augsburger Panther - 2010/2011
Rückblick
Über Jahre hinweg eine Randerscheinung in der DEL. Würde es Auf- und Abstieg in der DEL geben, wären die Augsburger Panther immer gefährdet. Doch im Dezember 2007 veränderte sich vieles in Augsburg. Nach einem enttäuschenden Saisonbeginn wurde Paulin Bordeleau entlassen und ein junger Trainer aus der 2. Liga sein Nachfolger. Sein Name, Larry Mitchell.
Ein guter Coach, ein noch besserer Scout. Seit seinem Amtsantritt gibt es im Verein eine neue Philosophie – jung, hungrig, schnell und offensiv. Das vermittelt und lehrt er seinen Spielern wie kaum ein anderer. Der Erfolg gibt ihm und seinem System recht. Seither haben die Panther 2 mal die PlayOffs erreicht. Mitchell ist auch für das Scouting und die Auswahl der Spieler verantwortlich. Kein anderes Team hat in den letzten Jahren so viele Treffer gelandet wie der AEV.
Und wenn man schon vom Erfolg spricht, denke ich haben alle die letzte Saison mitbekommen. Der älteste Eissport betreibende Verein in Deutschland zieht zum ersten mal in der Vereinsgeschichte ins Finale um die Meisterschaft ein. Auf dem Weg dahin bezwingt man die Adler Mannheim, höchster Etat, die Eisbären Berlin, Serienmeister und mit neuem Punkterekord während der Saison, und die Wolfsburger. Ein Märchen wie man es aus Hollywood kennt. Doch aus dem großen Triumph wurde es nichts. Gegen Hannover hatte man am Ende keine Chance mehr. Kein Happy End für die Panther. Doch der Vizemeister Titel ist mehr, als man sich jemals Vorgestellt hat.
Der Aderlass
Der Erfolg weckt natürlich auch das Interesse der anderen Vereine. Schon sehr früh war zu sehen wie gut die Mannschaft ist und was für ein Potential in ihr steckte. So kam es wie es kommen musste. Das Team mit dem niedrigsten Etat der DEL konnte mit den lukrativen Angeboten nicht mithalten. Man musste mit ansehen, wie einer nach dem anderen für deutlich mehr Geld bei anderen Vereinen unterschrieben haben. Die Top Stürmer Brett Engelhardt und Colin Murphy gingen nach Hamburg. Des weiteren gingen James Beechey (DEG), Likens Kemp (TSIT) und Chartier (ERC I). Alle hätte man gerne weiterverpflichtet. Chris Collins möchte sich noch einmal in Nordamerika beweisen, Steve Junker beendete seine Karriere.
Auch beim Posten des Managers gab es einen Abgang. Max Fedra leidet erneut am Burn-Out-Syndrom. An dieser Stelle möchte ich meine besten Genesungswünsche an ihn richten.
Offensive
Vergangene Saison haben nur 2 Teams mehr Tore erzielt als der AEV. Doch durch die vielen Abgänge weiß man nicht, was man erwarten soll. Die Neuzugänge haben gute bis sehr gute Statistiken. Selten hatten die Panther so viel NHL Erfahrung im Kader wie diese Saison. Ein Name den man bereits kennen kann ist Grant Stevenson. Er hat schon eine halbe NHL Saison gespielt und hatte dort 22 Punkte. Des weiteren hat man mit Noah Clarke, Kyle Wanvig und dem neuen Kapitän, Nathan Smith, weitere Spieler mit NHL Erfahrung verpflichten können.
Der Mix stimmt und passt zur Philosophie - jung, hungrig, schnell und offensiv.
Auch das erste Saisonspiel war schon ein Erfolg. 5 Tore wurden erzielt. Zu den genannten kommen noch Mike Radja, Barry Tallackson und Sean Bentivoglio.
Sehr wichtig war die Vertragsverlängerung von Darin Olver. Der Topscorer des AEV spielt ein weiteres Jahr in Augsburg und führt die Offensive an. Er hat im ersten Spiel ein Tor erzielt und gab eine Vorlage. Viel wird von ihm abhängen. Ab Dienstag ist er berechtigt für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen. Er hat Chancen auf eine WM-Teilnahme 2011.
Lineup
Clarke---Olver---Tallackson
Bentivoglio---Stevenson---Wanvig
Radja---Smith---Szwez/Pielmeier
Wycisk---Flache---Pielmeier/Szwez
*hinzu kommen Schnitzer Jörg ab November
Defensive
Das positive gleich zu Beginn. Man konnte alle deutschen Spieler halten. Die jungen Verteidiger Kohl und Kettemer bilden auch ein Verteidigerpaar. Beiden ist ein weiterer Schritt in ihrer Karriere zuzutrauen. Steffen Tölzer, spielte schon in der Jugend für Augsburg, und Chris Heid sind richtige defensiv Verteidiger, gehen dahin wo es weh tut. Chris Heid kann man zudem als einen 2. Torhüter bezeichnen. Kaum ein anderer blockt so viele Schüsse wie er.
Fletcher, D’Aversa und Paiement haben eine schwere Aufgabe vor sich. Sie müssen die Verteidiger der vergangenen Saison ersetzen. Das sollte nicht leicht werden, doch die bisherigen Ansätze lassen hoffen. Einzig Paiement scheint noch immer große Probleme mit der Umstellung von der kleineren auf die große Eisfläche zu haben.
Im Tor gab es, zum Glück, keine Veränderungen. Dennis Endras ist weiterhin die unumstrittene Nummer 1 und Leo Conti sein Ersatz.
Lineup
Fletcher---D’Aversa
Paiement---Heid/Tölzer
Kohl---Kettemer
Tölzer/Heid
Endras
Conti
Unser Held
Dennis Endras. Sportlich gibt es nicht mehr viel über ihn zu sagen, was nicht schon gesagt wurde. Er ist der personifizierte Grund für das Abschneiden der Panther und der Nationalmannschaf tim vergangenen Jahr. Er wurde zum wertvollsten Spieler der WM ernannt. Selbst bei Wahlen zum Sportler des Jahres steht er zur Auswahl, eher eine selten für deutsche Eishockeyspieler.
Doch was noch mehr beeindruckt als der sportliche Erfolg, ist sein Charakter. Er hatte mehrere Angebote aus der NHL und konnte sich für ein Team entscheiden. Er entschied sich für Minnesota, denn die waren mit seinem Wunsch einverstanden noch ein Jahr in Augsburg zu bleiben. Er hatte im Winter verlängert und hatte eigentlich noch Vertrag in Augsburg. Trotz der Chance NHL will er seinen Vertrag in Augsburg erfüllen. Er fühlt sich dazu verpflichtet auch etwas zurückzugeben, nachdem man ihm auch das Vertrauen gab. Dieses Verhalten findet man fast nirgends. Ein ganz großer Sportsmann.
Ausblick
Trotz der vielen Abgänge ist Augsburg immer noch ein Team, das um die PlayOffs spielen wird und man auf dem Zettel haben sollte. Nicht unbedingt auf den Gewinn der Meisterschaft, aber um wieder die ein oder andere Überraschung zu landen.
Und man sollte nicht denselben Fehler machen wie die "Eishockey News". Das Team besteht nicht nur aus Dennis Endras. Die Stürmer sind genauso gut, wenn nicht sogar besser, als letzte Saison.
Das größte Fragezeichen steht hinter den Verteidigern.
Eine Sache machte das Team aus dem vergangenen Jahr auch aus. Es war eine Einheit, eine Mannschaft. Doch da mach ich mir eher weniger Sorgen
Mein Tipp
Platz 6
Aufrufe: 5120 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 5 | Erstellt:10.09.2010
ø 9.6
KOMMENTARE
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10.09.2010 | 17:28 Uhr
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10.09.2010 | 17:38 Uhr
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Hawks19 :
warum schwach?
wer hat denn schon einen aktuellen NHL Spieler im Kader? also außer Augsburg
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10.09.2010 | 17:40 Uhr
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3
11.09.2010 | 11:11 Uhr
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Dafür, dass Augsburg so schwach ist, haben wir doch deutlich gegen Krefeld und Köln gewonnen. Und dafür dass wir so schwach sind wir letzte Saison doch ziemlich weit gekommen und Vizemeister geworden.
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Das würde den Rahmen außerdem sprengen.