23.08.2012 um 15:20 Uhr
Baustelle, Teil 2?
Vielleicht muss ich das Baustellenschild doch wieder abnehmen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Offensivabteilung meiner Schalker noch einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen - und zwar trotz des überzeugenden 5:0-Siegs vom Wochenende gegen die Saarbrücker Pokalgegner. Das königsblaue Offensivarsenal war schließlich noch in der letzten Saison von einem großen Namen geprägt - Raul Gonzales Blanco. Der „Señor" leistete nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Spielaufbau mit klugen Pässen, feiner Balltechnik und sehenswerten Dribblings, sondern netzte auch noch fünfzehn Mal selbst ein. Der ehemalige Weltstar verlieh dem „Kumpel- und Malocherclub" aus dem Ruhrgebiet dazu noch internationales Flair und war während seiner Zeit auf Schalke nicht zuletzt auch mit dafür verantwortlich, dass der S04 im Halbfinale der Champions League erst gegen Manchester United die Segel streichen musste.
Einen Ersatz für Raul haben die Knappen nicht geholt - man will versuchen, den Verlust aus den eigenen Reihen wettzumachen. Dafür wurden teils abenteuerliche Modelle konstruiert - so blaffte Chefcoach Stevens etwa zwischenzeitlich in die Mikrofone, man könnte ja auch Jefferson Farfán durchaus hinter den Spitzen aufbieten. Dass das nun voraussichtlich nicht so kommen wird, erleichtert sicher nicht nur mich, sondern auch viele andere, die königsblau im Herzen tragen, denn Farfáns Qualitäten - besonders seine Schnelligkeit - kommen auf der Außenseite sicher besser zum Tragen.
Trotzdem beschleicht mich mittlerweile das Gefühl, dass die Offensive der Schalker auch ohne Rauls Mittun weitaus potenter ist, als das in Teilen der Medien - und zum Teil auch in der eigenen Schalker Familie - gesehen wird. Lewis Holtby könnte als neuer „10er" eine Dauerlösung darstellen. Holtbys Wert für die Mannschaft ist momentan noch schwer einzuschätzen, weil er auch in den Testspielen während der Vorbereitung unterschiedliche Leistungen bot. In der U21, wo der gebürtige Erkelenzer die Kapitänsbinde trägt, wird er vom Bundestrainer regelmäßig als Mittelfeldmotor und „10er" aufgeboten - und bringt dort hervorragende Leistungen. Aber die Bundesliga und vor allem die europäische Königsklasse werden ihn vor neue, größere Herausforderungen stellen, die der 21-jährige nur bewältigen kann, wenn er sich im taktischen, technischen wie auch läuferischen Bereich noch verbessert.
Weiterhin stehen dahinter noch Julian Draxler, der ein sensationelles Spiel gegen die Saarbrücker ablieferte, oder Jose Manuel Jurado als Alternativen bereit. Auf den Flügeln wirbeln Farfán und Draxler, Barnetta oder Obasi. Und vorne stehen neben Klaas-Jan Huntelaar durchaus noch Alternativen wie Pukki oder Edu parat. Auch ist der Variantenreichtum trotz des Abgangs… nein, wegen des Abgangs von Raul noch größer geworden. Bestes Beispiel dafür: der Schalker Pokalerfolg im 4-4-2-System. Stevens hat verstanden, dass das 4-2-3-1-System mit Huntelaar als Stoßstürmer zwar ein funktionierendes, aber auch das „gewohnte" System der Schalker ist. Eine taktische Überraschung ist auch gegen Hannover 96 am kommenden Wochenende nicht ausgeschlossen. Und falls es ein böses Erwachen gegen die „Roten" aus der niedersächsischen Landeshauptstadt geben sollte, muss Huub Stevens wohl doch wieder den Helm aufsetzen und das Baustellenschild aufstellen. Nützt ja nix.
Einen Ersatz für Raul haben die Knappen nicht geholt - man will versuchen, den Verlust aus den eigenen Reihen wettzumachen. Dafür wurden teils abenteuerliche Modelle konstruiert - so blaffte Chefcoach Stevens etwa zwischenzeitlich in die Mikrofone, man könnte ja auch Jefferson Farfán durchaus hinter den Spitzen aufbieten. Dass das nun voraussichtlich nicht so kommen wird, erleichtert sicher nicht nur mich, sondern auch viele andere, die königsblau im Herzen tragen, denn Farfáns Qualitäten - besonders seine Schnelligkeit - kommen auf der Außenseite sicher besser zum Tragen.
Trotzdem beschleicht mich mittlerweile das Gefühl, dass die Offensive der Schalker auch ohne Rauls Mittun weitaus potenter ist, als das in Teilen der Medien - und zum Teil auch in der eigenen Schalker Familie - gesehen wird. Lewis Holtby könnte als neuer „10er" eine Dauerlösung darstellen. Holtbys Wert für die Mannschaft ist momentan noch schwer einzuschätzen, weil er auch in den Testspielen während der Vorbereitung unterschiedliche Leistungen bot. In der U21, wo der gebürtige Erkelenzer die Kapitänsbinde trägt, wird er vom Bundestrainer regelmäßig als Mittelfeldmotor und „10er" aufgeboten - und bringt dort hervorragende Leistungen. Aber die Bundesliga und vor allem die europäische Königsklasse werden ihn vor neue, größere Herausforderungen stellen, die der 21-jährige nur bewältigen kann, wenn er sich im taktischen, technischen wie auch läuferischen Bereich noch verbessert.
Weiterhin stehen dahinter noch Julian Draxler, der ein sensationelles Spiel gegen die Saarbrücker ablieferte, oder Jose Manuel Jurado als Alternativen bereit. Auf den Flügeln wirbeln Farfán und Draxler, Barnetta oder Obasi. Und vorne stehen neben Klaas-Jan Huntelaar durchaus noch Alternativen wie Pukki oder Edu parat. Auch ist der Variantenreichtum trotz des Abgangs… nein, wegen des Abgangs von Raul noch größer geworden. Bestes Beispiel dafür: der Schalker Pokalerfolg im 4-4-2-System. Stevens hat verstanden, dass das 4-2-3-1-System mit Huntelaar als Stoßstürmer zwar ein funktionierendes, aber auch das „gewohnte" System der Schalker ist. Eine taktische Überraschung ist auch gegen Hannover 96 am kommenden Wochenende nicht ausgeschlossen. Und falls es ein böses Erwachen gegen die „Roten" aus der niedersächsischen Landeshauptstadt geben sollte, muss Huub Stevens wohl doch wieder den Helm aufsetzen und das Baustellenschild aufstellen. Nützt ja nix.
Aufrufe: 3038 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 2 | Erstellt:23.08.2012
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30.08.2012 | 08:17 Uhr
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Holtby aus meiner Sicht einer der technisch stärksten MF der Liga, ist heute mit Abstand am meisten auf Schalker Seite gelaufen (11,6 km) und über seine taktischen Fähigkeiten kann man auch nichts negatives sagen.
Klar muss er sich erst international beweisen, aber ihn darzustellen wie nen Durchschnittsbundesligaspieler kommt mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen vor.