17.01.2009 um 05:29 Uhr
Bergsteigen
Fast ist es geschafft.
Die Hälfte des Weges ist beschritten, oder um das EM-Bild von Jogi zu verwenden: Die Hälfte des Berges ist bestiegen. Nun zeigt es sich, wer umkehrt, wer am Punkt verharrt und auf Hilfe wartet und wer weiter voranschreitet.
Der FC hat wunderbare 22 Punkte gesammelt. Um im Bild des Bergsteigens zu bleiben, bedeutet dies: Der Berg besteht aus 40 Punkten, 22 haben wir, also ist bereits mehr als die Hälfte geschafft.
Was aber, wenn man dieses Wissen in sein Gepäck stopft? Wenn dieses Wissen zu einem Gewissen wird? Zu einer Last, zu einem Paket, das man eigentlich nicht eingeplant hatte auf dem Weg nach oben?
Es ist gefährlich, wenn man einen Berg besteigt und meint, dass nur der halbe Weg beschwerlich ist. Vielmehr gilt es doch, sich auch schon auf halber Strecke seiner Leistung bewusst zu werden, durchzuschnaufen, um sich dann aufzumachen. Aufzumachen, um die schwierige zweite Hälfte zu bewältigen. Plötzlich wird es noch steiler, man versucht verzweifelt, sich an Ästen und Kanten festzuhalten, doch der Weg der zweiten Hälfte ist rutschig und glatt. Man arbeitet sich voran, stöhnt, schreit, schreitet und strapaziert die eigene Leidensgrenze.
Und zwischendurch fragt man sich, wofür man das alles tut. Man leidet, stirbt und steht wieder auf. Nur für das eine Ziel. Man kann es schon beinahe riechen. Es ist so nah. Und weiter gehts. Immer weiter.
Die Frage, die sich hier stellt, richtet sich ebenso an meinen geliebten Verein wie an meine geschätzten und verehrten Mitleidensgenossen: Gehen wir mit? Unterstützen wir unsere Helden bei der Bewältigung dieser Herausfordung oder stehen wir unten, warten auf ihre Rückkehr und feiern schon unseren neuen Bergsteiger, noch bevor unsere eigentlichen Ikonen wieder den festen Boden unter ihren müden Fußsohlen spüren?
Leiden wir mit, hoffen und stürzen wir mit? Reichen wir ihnen eine imaginäre Hand? Unterstützen wir sie auf den beschwerlichen letzten Metern? Es wäre unfair, sich nur darauf zu konzentrieren, wer den nächsten Berg besteigt. Dieser ist noch nicht bewältigt.
Er wartet noch.
Er wartet noch auf uns.
In diesem Sinne: So schön die Rückkehr eines Nationalspielers auch für uns sein mag, zunächst einmal gilt es, die Herausforderungen zu meistern, die uns unmittelbar bevorstehen. Diese werden schwierig genug. Und was bringt all die Euphorie bezüglich eines neuen Bergsteigers, wenn die aktuellen Truppe stürzt und es im kommenden Jahr überhaupt kein neues zu erklimmendes Ziel gibt?
Daher hoffe ich, dass wir für einen Moment alles, was wochenlang die Boulevardmedien (und nicht nur die) beschäftigt hat, beiseite schieben und uns gegenseitig motivieren, um unsere Jungs gebührend zu empfangen.
Sie haben es verdient.
Die Hälfte des Weges ist beschritten, oder um das EM-Bild von Jogi zu verwenden: Die Hälfte des Berges ist bestiegen. Nun zeigt es sich, wer umkehrt, wer am Punkt verharrt und auf Hilfe wartet und wer weiter voranschreitet.
Der FC hat wunderbare 22 Punkte gesammelt. Um im Bild des Bergsteigens zu bleiben, bedeutet dies: Der Berg besteht aus 40 Punkten, 22 haben wir, also ist bereits mehr als die Hälfte geschafft.
Was aber, wenn man dieses Wissen in sein Gepäck stopft? Wenn dieses Wissen zu einem Gewissen wird? Zu einer Last, zu einem Paket, das man eigentlich nicht eingeplant hatte auf dem Weg nach oben?
Es ist gefährlich, wenn man einen Berg besteigt und meint, dass nur der halbe Weg beschwerlich ist. Vielmehr gilt es doch, sich auch schon auf halber Strecke seiner Leistung bewusst zu werden, durchzuschnaufen, um sich dann aufzumachen. Aufzumachen, um die schwierige zweite Hälfte zu bewältigen. Plötzlich wird es noch steiler, man versucht verzweifelt, sich an Ästen und Kanten festzuhalten, doch der Weg der zweiten Hälfte ist rutschig und glatt. Man arbeitet sich voran, stöhnt, schreit, schreitet und strapaziert die eigene Leidensgrenze.
Und zwischendurch fragt man sich, wofür man das alles tut. Man leidet, stirbt und steht wieder auf. Nur für das eine Ziel. Man kann es schon beinahe riechen. Es ist so nah. Und weiter gehts. Immer weiter.
Die Frage, die sich hier stellt, richtet sich ebenso an meinen geliebten Verein wie an meine geschätzten und verehrten Mitleidensgenossen: Gehen wir mit? Unterstützen wir unsere Helden bei der Bewältigung dieser Herausfordung oder stehen wir unten, warten auf ihre Rückkehr und feiern schon unseren neuen Bergsteiger, noch bevor unsere eigentlichen Ikonen wieder den festen Boden unter ihren müden Fußsohlen spüren?
Leiden wir mit, hoffen und stürzen wir mit? Reichen wir ihnen eine imaginäre Hand? Unterstützen wir sie auf den beschwerlichen letzten Metern? Es wäre unfair, sich nur darauf zu konzentrieren, wer den nächsten Berg besteigt. Dieser ist noch nicht bewältigt.
Er wartet noch.
Er wartet noch auf uns.
In diesem Sinne: So schön die Rückkehr eines Nationalspielers auch für uns sein mag, zunächst einmal gilt es, die Herausforderungen zu meistern, die uns unmittelbar bevorstehen. Diese werden schwierig genug. Und was bringt all die Euphorie bezüglich eines neuen Bergsteigers, wenn die aktuellen Truppe stürzt und es im kommenden Jahr überhaupt kein neues zu erklimmendes Ziel gibt?
Daher hoffe ich, dass wir für einen Moment alles, was wochenlang die Boulevardmedien (und nicht nur die) beschäftigt hat, beiseite schieben und uns gegenseitig motivieren, um unsere Jungs gebührend zu empfangen.
Sie haben es verdient.
Aufrufe: 1257 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 6 | Erstellt:17.01.2009
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KOMMENTARE
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17.01.2009 | 13:34 Uhr
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Lucfof :
Klasse Blog! Sehr schön geschrieben. Da kommt richtig Leidenschaft rüber. 10 P
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17.01.2009 | 16:46 Uhr
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midget :
Was soll ich sagen.Ich geh mit, ob mit oder ohne den Bergsteiger BEEP!,
wenn man dreissig Jahre durch Höhen und tiefe Täler gegangen ist, dann erscheint mir die nächste Bergetappe als machbar, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Beep kommt, ümit wieder kommt, Ishiaku fit wird, Boateng einschlägt.
Come On Luka, Come On FC!
Sehr feiner Blog...10 Points!
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18.01.2009 | 01:11 Uhr
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donluka : @Voegi
Sicher, die FC-Fans gehören zu den treusten Anhängern, die man sich vorstellen kann. Und es liegt mir fern, diese zu kritisieren (zumal ich mich damit selbst kritisieren müsste). Dennoch hat die Mannschaft verdient, dass man sich auf sie konzentriert und mitfiebert und sich nicht ausschließlich mit einem kommenden Neuzugang auseinandersetzt. Das würde dem bisher Erreichten ebenso wenig gerecht wie es hinsichtlich der noch anstehenden Herausforderungen nützlich wäre.
Mir ging einfach die Diskussion und Berichterstattung in den letzten Tagen zu stark um Spieler, die noch gar nicht da sind und die uns in der Rückrunde nicht helfen können.
Der Blog war mehr als Weckruf gemeint, nun noch einmal alle Kräfte zu bündeln. Auf BEEP kann man sich immer noch freuen, wenn er das wunderschöne Trikot mit dem Geißbock trägt.
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Nur eins verstehe ich nicht. Wieso stellst Du die Frage an die FC-Fans, ob ihr mitgeht? Ist das nicht selbstverständlich. Ihr seid die Treuesten der Treuen, die Optimistischsten der Optimisten, die Unverwüstlichsten der Unverwüstlichen... Natürlich geht ihr mit - notfalls auch in die 2. Liga!