07.07.2011 um 03:03 Uhr
Bewegte Zeiten
Clemens Tönnies seufzt. Mit seiner Hand tätschelt er zärtlich die Schulter seines sportlichen Leiters.
"Wie geht es dir, Horst?". Der Angesprochene dreht sich weg. Sein Gesicht versteckt er umständlich hinter seiner Hand. Er hat vielleicht ein wenig geweint.
"Es ist schwer, sehr schwer.". Clemens weiß, was in der Brust seines Freundes vorgeht, wie mächtig sich der Knoten inzwischen aufgebaut hat. Dieser Schmerz quält sein Opfer nicht nur aufgrund seiner Intensität. Es ist die Gewissheit, dass er niemals aufhört, die ihn wirklich unerträglich macht.
"Ja... ich weiß...".
Mit schweren, erhabenen Bewegungen schreitet Clemens an das große Panorama-Fenster in Horsts Büro. Wie schwer die Zeiten auch sind, der unglaubliche Ausblick von dieser Stelle löst in ihm immer wieder ein angenehmes Gefühl der Demut aus. Die Kleinen spielen auf dem Grün. Klaas tretet gegen einen Ball, Ralf lässt sich fallen um ihn aufzufangen. Benedikt zupft an seinem Schnuffeltuch.
Clemens drückt mit seiner Hand gegen die Fensterscheibe. Die Welt vor seinen Augen - sie ist so greifbar nahe und doch so unerreichbar weit entfernt. Dort unten ist alles unbeschwert, leicht - ein immerwährendes Spiel.
"Denkst du, wir tun das Richtige?". Horst Stimme ist plötzlich klar. Sie wirkt bedrohlich auf Clemens. Er hat nicht damit gerechnet, dass Horst seine Fassung so schnell wieder gewinnen würde.
"Ich weiß es nicht... und ich weiß auch nicht, ob es überhaupt jemand weiß. Aber wir müssen Entscheidungen treffen. Es ist unsere Aufgabe, unser Schicksal.". Clemens bewegt sich zurück an Horsts Schreibtisch. Er spürt, dass sein Freund jetzt Unterstützung braucht. Liebevoll streichelt er die neckische Frisur des jungen Sportfunktionärs. Ein Lächeln huscht über Clemens Gesicht.
"Du siehst gut aus, Horst.".
Horst honoriert das Kompliment mit einer kurzzeitigen Entspannung seiner Gesichtszüge. Clemens fährt fort.
"Wir sind alle Varianten durchgegangen und haben uns entschieden. Es gibt jetzt kein Zurück mehr. Die Meute, sie wartet auf uns. Sie dürfen nicht spüren, dass wir zweifeln. Sonst haben wir schon verloren.". Horst will den aufmuternden Worten folgen, doch sein Innerstes sträubt sich.
"Aber was ist, wenn wir von vorneherein den falschen Weg gewählt haben. Vielleicht braucht es doch einen ganz anderen Trainer?! Ich hab gehört, dass es jetzt irgendwo im Norden, in dieser Autostadt, einen Typen geben soll, der vor drei Jahren einfach so Meister geworden ist. Das wär es doch, oder? Unser Ziel, unser Traum! Einfach so Meister werden.".
Clemens wendet sich ab. "Horst! Es gibt immer einen, der Meister wird. Wir müssen uns nicht daran messen..." - "Aber wenn wir es doch tun würden?" - "WIR KÖNNEN ES NICHT!". Clemens ist schockiert über sich selbst und seine verloren gegangene Fassung. Horst wirkt plötzlich ganz klein, ängstlich. "Es tut mir leid. Wir stehen alle unter großem Druck. Aber wir müssen uns jetzt zusammenreißen, Horst.". Er drückt Horst einen sanften Kuss auf die Stirn. Niemals dürfte die Welt da draußen zwischen sie beide geraten. Ihre Verbindung ist das einzig Gewisse in diesem undurchsichtigen Sumpf aus Dramatik und Schicksal. "Lass uns jetzt rausgehen.".
Horst blickt gedankenverloren ins Leere während er sein Jacket zurechtzupft und sich aus seinem Stuhl erhebt um zur Tür zu gehen. Der Türgriff fühlt sich kalt an. "Wie passend...". Stürmische Zeiten stehen bevor.
"Wie geht es dir, Horst?". Der Angesprochene dreht sich weg. Sein Gesicht versteckt er umständlich hinter seiner Hand. Er hat vielleicht ein wenig geweint.
"Es ist schwer, sehr schwer.". Clemens weiß, was in der Brust seines Freundes vorgeht, wie mächtig sich der Knoten inzwischen aufgebaut hat. Dieser Schmerz quält sein Opfer nicht nur aufgrund seiner Intensität. Es ist die Gewissheit, dass er niemals aufhört, die ihn wirklich unerträglich macht.
"Ja... ich weiß...".
Mit schweren, erhabenen Bewegungen schreitet Clemens an das große Panorama-Fenster in Horsts Büro. Wie schwer die Zeiten auch sind, der unglaubliche Ausblick von dieser Stelle löst in ihm immer wieder ein angenehmes Gefühl der Demut aus. Die Kleinen spielen auf dem Grün. Klaas tretet gegen einen Ball, Ralf lässt sich fallen um ihn aufzufangen. Benedikt zupft an seinem Schnuffeltuch.
Clemens drückt mit seiner Hand gegen die Fensterscheibe. Die Welt vor seinen Augen - sie ist so greifbar nahe und doch so unerreichbar weit entfernt. Dort unten ist alles unbeschwert, leicht - ein immerwährendes Spiel.
"Denkst du, wir tun das Richtige?". Horst Stimme ist plötzlich klar. Sie wirkt bedrohlich auf Clemens. Er hat nicht damit gerechnet, dass Horst seine Fassung so schnell wieder gewinnen würde.
"Ich weiß es nicht... und ich weiß auch nicht, ob es überhaupt jemand weiß. Aber wir müssen Entscheidungen treffen. Es ist unsere Aufgabe, unser Schicksal.". Clemens bewegt sich zurück an Horsts Schreibtisch. Er spürt, dass sein Freund jetzt Unterstützung braucht. Liebevoll streichelt er die neckische Frisur des jungen Sportfunktionärs. Ein Lächeln huscht über Clemens Gesicht.
"Du siehst gut aus, Horst.".
Horst honoriert das Kompliment mit einer kurzzeitigen Entspannung seiner Gesichtszüge. Clemens fährt fort.
"Wir sind alle Varianten durchgegangen und haben uns entschieden. Es gibt jetzt kein Zurück mehr. Die Meute, sie wartet auf uns. Sie dürfen nicht spüren, dass wir zweifeln. Sonst haben wir schon verloren.". Horst will den aufmuternden Worten folgen, doch sein Innerstes sträubt sich.
"Aber was ist, wenn wir von vorneherein den falschen Weg gewählt haben. Vielleicht braucht es doch einen ganz anderen Trainer?! Ich hab gehört, dass es jetzt irgendwo im Norden, in dieser Autostadt, einen Typen geben soll, der vor drei Jahren einfach so Meister geworden ist. Das wär es doch, oder? Unser Ziel, unser Traum! Einfach so Meister werden.".
Clemens wendet sich ab. "Horst! Es gibt immer einen, der Meister wird. Wir müssen uns nicht daran messen..." - "Aber wenn wir es doch tun würden?" - "WIR KÖNNEN ES NICHT!". Clemens ist schockiert über sich selbst und seine verloren gegangene Fassung. Horst wirkt plötzlich ganz klein, ängstlich. "Es tut mir leid. Wir stehen alle unter großem Druck. Aber wir müssen uns jetzt zusammenreißen, Horst.". Er drückt Horst einen sanften Kuss auf die Stirn. Niemals dürfte die Welt da draußen zwischen sie beide geraten. Ihre Verbindung ist das einzig Gewisse in diesem undurchsichtigen Sumpf aus Dramatik und Schicksal. "Lass uns jetzt rausgehen.".
Horst blickt gedankenverloren ins Leere während er sein Jacket zurechtzupft und sich aus seinem Stuhl erhebt um zur Tür zu gehen. Der Türgriff fühlt sich kalt an. "Wie passend...". Stürmische Zeiten stehen bevor.
Aufrufe: 1659 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 7 | Erstellt:07.07.2011
ø 5.9
KOMMENTARE
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07.07.2011 | 18:40 Uhr
-1
Resettozero :
Hübsch geschrieben, gefällt mir. Mal schauen, wann sie zur Tür rauskommen...
0
16.07.2011 | 10:32 Uhr
-1
Dr_D :
Gefällt mir. Sehr.Auf Schalke sind aber immer stürmische Zeiten, selbst in Zeiten wo es ruhig ist
0
18.07.2011 | 11:52 Uhr
-1
La_Pulga :
Tut mir Leid, aber ich finde das weder lustig noch irgendwie gehaltvoll...Ich meine, was willst du mit dem Blog jetzt sagen?
Ich finde da keine Aussage oder Meinung... Auf Schalke ist es stürmisch? Das wissen alle...
Aber es geht im Moment sehr ruhig und fokussiert zu, das war nicht immer so! Bei allem was man aus den Trainingslagern sieht und liest ist die Mannschaft eine Einheit geworden und hat eine Menge Spaß. Also weiß ich nicht genau, was jetzt der Grund für den Blog ist...
Und der Seitenhieb auf die Magath Verpflichtung ist mittlerweile echt ausgelutscht...
1
18.07.2011 | 12:07 Uhr
-1
Drumania :
@La Pulga: Seit wann bedarf es eines besonderen Anlasses, sich über Clemens Tönnies lustig zu machen ?
1
18.07.2011 | 12:51 Uhr
0
La_Pulga :
Wenn das alles ist worum es in deinem Blog geht, dann muss ich sagen:Armseelig.
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