In Teil1 wurde der FC Bayern als Vizemeister gefeiert, Hoffenheims unaufhaltsamer Weg zur Weltherrschaft konkretisert und Hannover... naja, wie immer. Achja, und Schalke wurde Meister. Meine Glaskugel muss defekt sein. Trotzdem geht es weiter, denn ein paar Mannschaften fehlen dann doch noch...

Werder Bremen ist die Ruhe selbst. Nach einer indiskutablen Hinrunde setzten sich Allofs und Schaaf zusammen. Zu Kaffee und Kuchen. Es war ja schließlich Weihnachten. Und die nationalen Erfolge in den vergangen Jahren waren ja für den Vorstand ohnehin nicht selbstverständlich, sonder vielmehr Ausrutscher. Warum sollte man also etwas verändern? Nach dem Transferflop namens Carlos Alberto wusste man es besser. Nun gab man anstatt über 8Millionen für einen einzigen Spieler lieber eine Millionen für acht Spieler aus. Und wenn man Boenisch, Tosic, Prödl, Andersen, Diekmeyer, Ikeng, Özil, Hunt, Husejinovic, Artmann, Kruse, Bargfrede und Harnik nur ausreichend Zeit gibt… in drei oder vier Jahren sei man dann wieder bereit für das internationale Geschäft. Diego hatte noch im Winter einen Vertrag bei Real Madrid unterschrieben. Die 20 Millionen aus dem Transfer landen auf dem Sparbuch. Für wirklich schlechte Zeiten. Pizarro sollte aus den Einnahmen im UEFA Cup gehalten werden. Da war allerdings im Achtelfinale Schluss. Nach zwei grandiosen Auftritten gegen Milan wartete mit Olympiakos Piräus eine Mannschaft aus Griechenland. Weitere Worte sind da überflüssig. Pizarro also zurück nach London. Rosenberg darf neben Podolski die Ersatzbank bei den Bayern warmhalten. Auch Sanogo geht. Aber mit Almeida, Harnik und zwei Talenten aus der eigenen U19 sei man bestens gerüstet. Torsten Frings bereitet sich unterdessen zusammen mit Frank Baumann auf seine Karriere nach der Karriere vor. DJ Baumi und MC Frings werden schon bald die Bravo-Charts stürmen. Und die größten Fans sind in der eigenen Mannschaft.
Sportlich reichte es zu einem einstelligen Tabellenplatz.Glückwunsch...

Marko Pantelic verlässt die Hertha! Marko Pantelic verlässt die Hertha? Klar! Nicht! Oder doch? Der Running Gag der Hinrunde. Selbst der häufig lethargisch wirkende Trainer Favre ließ sich im Januar in der Öffentlichkeit zu einer Äußerung hinreißen: "I ma nümm." Was soviel heißt wie "Ich mag nicht mehr". Und filtert man die schweizer Etikette heraus, ist die Kernaussage "Wenn sich dieser geldgeile Selbstdarsteller nicht bald verzieht, verzieh ich mich." Und Pantelic verzog sich. Nach Lissabon. Endlich Meister werden! Endlich Championsleague! Bis Marko merkte, dass es sich bei seinem neuen Arbeitgeber um Belenenses und nicht um Benfica handelte und die Währung des Vertrags noch Portugisische Escudos waren, war die Tinte seiner Unterschrift schon getrocknet…
Favre leistete auch in der Rückrunde gute Arbeit. Die Abwehr steht. Im Mittelfeld gewann Lucio Carlos an Fitness, das Team damit an Qualität. Und trotzdem reichte es nicht für die internationalen Plätze, weil im Sturm neben Voronin.... eben...

Der VfL Wolfsburg hat international für Furore gesorgt. Nach dem Einzug ins UEFA-Cup Halbfinale hat Geschäftsführer Felix dem Trainer Magath erst einmal fleißig auf die Schulter geklopft und anschließend einen neuen Vertrag zu verbesserten Konditionen vorgelegt. Nach langen Verhandlungen mit sich selbst wurde unterschrieben und halb Niedersachsen freut sich. Einzig Martin Winterkorn bereitete das Vorgehen zunächst Kopfzerbrechen. Die anhaltende Krise in der Automobilbranche traf auch VW ins Mark. Aber wenn man einen Mann wie Felix halten will, muss man etwas tiefer in die Tasche greifen. Und letztlich lässt sich die Gehaltserhöhung durch die Entlassung von weiteren zehn Werksmitarbeitern auch prima finanzieren.
Die beachtliche Entwicklung aus sportlicher und fankultureller Sicht machte in dieser Saison auch ligaintern nicht Halt. Und so darf man als fünfter auch nächste Saison im UEFA-Cup spielen.

Energie Cottbus ohne Energie. Die Bundesliga ohne Cottbus. So sieht es im Sommer 2009 aus. Der Verein, der Dank SAP Hoffenheim in der letzten Saison in fast jedem Sympathieranking einen Platz gewonnen hat. Der Verein, der mit chronisch kleinem Budget über Jahre die Bundesliga erlebte, die kleinen Vereine häufig, die großen ab und zu ärgerte. Der Verein, bei dem jeder osteuropäische Fußballer, der für unter 500.000EUR zu haben war, sein Glück in der Bundesliga versuchen durfte. Für genau diesen Verein reichte es in dieser Saison nicht. Eine erfolglose Rückrunde wurde gekrönt durch die Heimniederlage gegen Gladbach am 32.Spieltag. Bedeutungsgleich mit dem endgültigen Abstieg.

Bor. Mönchengladbach machte es wie inzwischen gewohnt in der Bundesliga. Nach enttäuschender Hinrunde wurde alles eingekauft, was einen brasilianischen Namen hat, nach Fußballer riecht oder die Schuhgröße von Stefan Effenberg haben könnte. So wurde von einer Verpflichtung von Fernando Henrique Cardoso erst nach nicht bestandenem Konditionstest Abstand gehalten. Unterm Strich schlagen von den gefühlten 30 Neuzugängen immerhin zwei ein und so wird bereits am drittletzten Spieltag der Klassenerhalt gesichert. Meyers Rosen müssen also ein weiteres Jahr warten.

Markus Babbel, der in der Winterpause fleißig gelernt und dann doch eine Trainerlizenz vom Osterhasen geschenkt bekommen hat, konnte den Schwung seiner Schwaben aus der Hinrunde nicht in das Frühjahr retten. Pardos Abgang im Winter hinterließ größere Lücken im defensiven Mittelfeld als zunächst angenommen. Der 21jährige Khedira konnte den großen Anforderungen noch nicht immer gerecht werden, zudem gibt es mehr und mehr Unruhe im Umfeld. Gomez weckte Interesse. Bastürk möchte in die Türkei. Und Boulahrouz träumt nach zwei akzeptablen Spielen vom FC Barcelona. Stand der VFB auf einem UEFA-Cup-Platz, jubelte Jens Lehmann den Verein über den grünen Klee. Rutschte man auf die Ränge dahinter, betonte Jens auffällig, wie sehr er doch Hans Meier um sein Hobby als Rosenzüchter beneide. Schlussendlich gaben wohl die wieder steigenden Preise für Treibstoff den Ausschlag. Der VFB konnte die ständigen Hubschrauber-Touren nicht mehr finanzieren. Lehmanns Vertrag wurde nicht verlängert, seine Funktion als Co-Moderator bei der ARD während der WM2010 ist ihm dafür sicher. Das Duell "Lehmann vs. Kahn", wer nun wirklich den längeren..… Atem im Fußballbusiness hat, geht also in die nächste Runde. Ein Nachfolger für das Lehmann-Trikot wurde ebenfalls bereits gefunden. Frank Lehmann wird Profi.

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